Trotz der diesjährig erstmalig stattfindenden Prodigy-GermanTour-MajorTour hat sich der Disc Golf Dassel e.V. dazu entschlossen, das beliebte Turnier im Frühjahr in gewohnter Größe auszurichten. Gewohnte Größe heißt in diesem Fall wieder einmal 123 Discgolf-Spielerinnen und -Spieler, die ihr Können auf 32 Bahnen unter Beweis stellen wollen. Die 32 Bahnen wurden auf zwei Kurse verteilt: dem waldigen blauen Kurs (1593 Meter – Par 53) und den mit OBs gespickten gelben Kurs (1901 Meter – Par 55), was zusammen etwa sieben Kilometer reine Wurfdistanz an beiden Tagen ergib – sofern man sich an die Ideallinie hält.
„Wir haben nicht erwartet, dass sich wegen des Major-Tour-Turniers so viele Discgolfer und Discgolferinnen zum Challenger-Turnier anmelden. Durch die Trennung der Tour konnten wir nun vielen Spielerinnen und Spielern, die früher keinen Startplatz erhalten hätten, die Möglichkeit geben, in Dassel zu spielen“, ist Turnierdirektor Thore Erdmann vom guten Anklang des Turniers in Discgolf-Deutschland begeistert.
An den beiden altbekannten Kursen, die der Sturm Niklas nur leicht in Mitleidenschaft gezogen hat, gab es in diesem Jahr lediglich im gelben Kurs bei der Bahn 2 eine Verkürzung um etwa 100 Meter, sodass die erfahrenen SpielerInnen auf ihren Erfahrungsschatz zurückgreifen konnten. Zu den regelmäßig erscheinenden Spielern kamen in diesem Jahr, auch aufgrund der Teilung in Challenger- und Major-Tour, sehr viele Dassel-Neulinge auf ihre Kosten und konnten am eigenen Leibe erfahren, was es heißt sich zu „verdasseln“.
Die Wettervoraussagen für das Turnierwochenende waren alles andere als schön, was jedoch die meisten angemeldeten Spieler nicht davon abhalten konnte, die Fahrt nach Dassel anzutreten. Dieser Entschluss sollte sich dann auch bezahlt machen, sodass bis auf einige Windböen und leichte Regenschauer gutes Discgolf-Wetter herrschte.
Bereits am Freitag nahmen 31 Paare am Doppelturnier teil. Dies sind weniger als in den Jahren zuvor, da das Turnier in Dassel erstmal seit vielen Jahren nicht am Osterwochenende stattfand. Hier wurde in zwei Divisionen nach den besten Paarungen gesucht.
In der Mixed-Division sicherten sich Susann Fischer und Martin Doerken mit 50 Wurf den Titel, während Emanuel und Christoph Kroll (47 Wurf) vor Maximilian Hüpeden und Jonas Schäfers (48 Wurf) die Openwertung gewinnen konnten.
In der Senior-Grandmaster-Konkurrenz aus 5 Spielern konnte sich Wilfried Weder (242 Wurf) mit konstantem Spiel gegen Siegfried Metter (256 Wurf) und Peter Hennecke (264 Wurf) behaupten.
Von den 19 gestarteten Grandmastern hat sich Michael Voglmeyer (224 Wurf) mit starkem Finale gegen den vorher führenden Wolfgang Kraus (227 Wurf) durchsetzen. Der Dritte Platz ging an Dirk Poehlke mit 234 Wurf.
In der mit 23 Spielern stark besetzten Masters-Division erspielte sich Frank Buchholz (216 Wurf) in der ersten Runde vor Oliver Schacht und Claus-Peter Hetzner (je 220 Wurf) einen 4-Wurf-Vorsprung, der auch, mit zwischenzeitlichen Schwankungen, am Ende des Turnieres noch Bestand haben sollte. Im anschließenden Stechen auf der gelben Bahn 13 konnte sich Claus-Peter Hetzner dann den zweiten Platz sichern.
Die Frage nach dem Sieger der Junioren-Division stellte sich spätesten am Samstagabend niemand mehr, da der spätere Sieger Lukas Klingbeil mit seinen finalen 221 Würfen so stark aufspielte, dass er in der Open-Division den zehnten Platz belegen würde. Im Duell um den zweiten Platz konnte Jason Voglmeyer (238 Wurf) seinen kleinen Vorsprung gegen Timo Hartmann (241 Wurf) durchs Finale verteidigen.
Bei den Damen, mit 15 Starterinnen ebenfalls sehr stark besetzt, ließ sich Susann Fischer (237 Wurf) von Turnieranfang bis -ende nicht aus der Ruhe bringen und gewann verdient mit vier konstant starken Runden vor Wiebke Becker (248 Wurf). Auf dem dritten Platz landeten Sandra Meyer und Antonia Faber (jeweils 249 Wurf), das fällige Stechen konnte Sandra Meyer für sich entscheiden.
Spannung bot der Kampf um den ersten Platz in der Open-Division zwischen Marvin Tetzel und Christian Plaue, die nach starken Leistungen Wurfgleich mit 145 Wurf ins Finale starteten. Hier spielte dann Christian Plaue dermaßen stark auf (10 unter Par), dass er am Ende mit 190 vor 198 Wurf doch recht deutlich gewann. Der Dritte Platz war vorm Finale ebenso sehr umkämpft, sodass Gene Rüdiger (203 Wurf) noch Martin Doerken (204 Wurf) überholen konnte.
Die Mitglieder vom Disc Golf Dassel e.V. und die Mitarbeiter vom CVJM Haus Solling freuen sich auch im August wieder allen Interessierten ein anspruchsvolles Turnier, diesmal im Rahmen der Prodigy-GermanTour-MajorTour, bieten zu können. Ebenfalls soll aufgrund der guten Resonanz an dem Challenger-Turnier im Frühjahr festgehalten werden.