Am letzten August- Wochenende fand die allerseits sehnsüchtig erwartete 4. Heuweilermer Dorf-Challenge statt.
Heuweiler und Discgolf, das bedeutet ein komplettes Wochenende kraxeln, reissen, schwitzen, fluchen, lecker Essen (gern auch mehrfach täglich) und jede Menge Spaß haben. Um diesen noch weiter zu erhöhen wurde die viel zu einfache „alte“ Bahn 18 durch eine neue ersetzt, bei der sogar der Stelzebock „zweimal richtig ziehen“ muss. Folglich eine Par4-Bahn, schön am Hang gelegen und mit reichlich Apfelbäumen versehen, deren Früchte im Verlauf des Turniers durch wundersame Umstände zu Fallobst wurden. Der Rest des Kurses präsentierte sich gewohnt knackig, tricky oder schwer, je nach Bahn und Spieler.
Für die Doubles – Paarungen gab es schon vor dem offiziellen Turnierbeginn eine ungewollte Erfahrung, so hatte es in den Wochen vor dem Turnier so stark geregnet, dass man auf Grund der erhöhten Temperaturen im Juli und August mit annähernd tropischem Klima durch den Wald hacken durfte. Immerhin konnte so beim Bier danach über die amüsanten Muster auf dem ein oder anderen Shirt philosophiert werden. Man munkelt, dass der Hase aus Donnie Darko bei einem Spieler klar zu erkennen war. Fotos liegen aus ästhetischen Gründen nicht vor.
Pünktlich zum Turnierstart am Samstag zeigte sich Kollege Petrus gnädig mit den 48 Teilnehmern und schickte wärmende Strahlen außerhalb des Waldes. Getreu dem Motto des Co.-TD Gorden- „DIE BAHN IST IM WALD“ ging es ab in den Tropenwald.
Nach mehr oder weniger vielen Würfen, bei vielen eher mehr, ging es schwitzend aber hungrig nach Runde 1 zurück zum Headquarter um sich mit dem wie immer leckeren Mittagessen den Wanst voll zu hauen. Sogar mit Nachschlag wie mir berichtet wurde. Ganz überraschend führte der Albfetza nach Runde eins mit geschmeidigen sieben Würfen vor dem Rest der Klimaforscher. Und sehr zur Freude der Ausrichter mischte sich direkt der Lokalhengst „Gordiane, tossin like a Hurricane“ auf Platz zwei.
Die Mittagsrunde etwas zurücklehnend aufspielend, hatte sich an dem ersten Resultat des Kräftemessens zum Abend hin wenig bis nichts geändert und man konnte dem Abendessen entgegen fiebern. Dieses fand, wie jedes Jahr, im Gasthaus Rebstock statt, bei dem Herrn, der sich vor Jahren gegen den Kurs im Frankenholz entschieden hatte, weil Discgolf ja soooo gefährlich ist. Den Umsatz der Golfer nimmt er aber dann doch gerne und wer weiß, vielleicht wird man sich irgendwann doch mal dazu durchringen den Sport als das zu sehen was er ist – ein Vergnügen im Wald, indem ohnehin keiner spaziert während Scheiben fliegen. Lobenswerterweise wurde bereits zum Mittag eine Liste zum Ankreuzen des gewünschten Abendmahls verteilt, so dass es mit dem Essen richtig zügig ging. So wünscht sich das der Deutsche.
Nach reichlich alkoholischen Getränken und Verdauen wie „ZIBÄRTLE“ und anderem Gemüse ging es für die mittlerweile müden Wanderer in die Kojen- man wollte ja am nächsten Morgen noch was reißen…oder zumindest mal früh aufstehen.Tag zwei in Heuweiler präsentierte sich dann nicht mehr ganz so toll wie am Samstag. Ging man noch beschwingt und trockenen Hemdes in den vom Regen des Abends leicht nassen Wald, fing es nach knapp der Hälfte der Runde an zu regnen was nur möglich war. Innerhalb kürzester Zeit verwandelte sich der Wald in eine Regenhölle mit Nutellaboden. Entsprechend gezeichnet und angestrengt präsentierten sich die Spieler nach der Runde und auch die Scores waren etwas bescheidener als noch am Vortag. Dennoch hatten es ein paar Spieler geschafft sich amüsante Flecken am Beinkleid zu ergattern.
Tja…und nun? Weiterspielen, Turnier beenden??? Ratlose Gesichter zeichneten sich ab. „Wie ist das denn, darf man das Turnier überhaupt abbrechen? Nicht, dass es dann nicht gewertet wird!“ „Ja, aber wenn weiterspielen zu gefährlich ist, und das ist es definitiv, habe mit einigen Spielern gesprochen, die sich auf dem Kurs verletzt haben, dann müssen wir abbrechen.“ Interessante Szenerie, denn so richtig wusste es niemand, wie man denn nun agieren solle. Nach kurzem Dialog beschloss man, richtigerweise, wie ich finde, dass die Gesundheit der Spieler vorgeht und beendete das Turnier nachdem der Sieger der Masters in einem Stechen ermittelt wurde.
Ergebnisse wie immer bei GT online.
Fazit des meist nicht stillen Beobachters: die Tropen sind nichts für Sch,eißer, Nutella ist, abgesehen von den Inhaltstoffen, auf dem Brot doch besser als am Schuh, Sicherheit geht vor allem und nächstes Jahr, bitte nicht wieder in den Sommerferien, kommen wir alle wieder. Mindestens mal wegen den tollen Leuten, dem Essen, dem heißgeliebten Zibärtle und der neuen Bahn 18. Ich schaff die Dri, da bin ich sicher!
In diesem Sinne immer schön rupfen bis es nächstes Jahr wieder heißt „Die Bahn ist im Wald“- dann schon mit einem Jubiläum – Fünf Jahre Frankenholz – das wird ein Fest!