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Schmitten Open: Zwei Deutsche auf dem Siegertreppchen

6.9.2012 | Natalie Moßig und Ted Winkelbeiner. Der Berg rief und erneut waren auch einige deutsche Teilnehmer gekommen, um ihn zu bezwingen – darunter Ted Winkelbeiner, der nach sichtlicher Besserung seiner Rückenprobleme und wieder aufsteigender Form einen dritten Platz in der Open-Klasse erzielte. Noch erfolgreicher schlug sich seine WSCA-Vereinskollegin Natalie Moßig, die bei den Damen den zweiten Platz einnahm.

Die Turnierveranstalter Werner Mooshammer und Michl Priester von Anders Golfen begrüßten am Freitagabend zum Playersmeeting alle teilnehmenden Discgolfer der Schmitten Open 2012 standesgemäß im Kupferkessel in Zell am See. Das Starterfeld mit internationaler Besetzung bot dabei mit 7 Starterinnen auch bei den Damen hervorragende Konkurrenz. Diesbezüglich sind uns die Österreicher einen klaren Schritt voraus.

Bevor sich jedoch bei unseren Freunden aus der Alpenrepublik der eine oder andere Höhenflug entwickeln könnte, muss hier auch erwähnt werden, dass im Bereich der Juniors deutlicher Handlungsbedarf besteht. Es bleibt zu hoffen, dass mehr junge Menschen in Österreich den Weg zum Discgolf finden. Lediglich zwei Juniors wagten sich auf die Schmitten, da geht doch sicher mehr.

Getreu dem Motto „Des geht sich ous!“ ließ der Veranstalter seine Turnierteilnehmer in die Gondel der Sonnkogel-Bahn hinauf zur „Schmitten“ einsteigen und zwinkerte dabei dem Wettergott hoffnungsvoll zu. Das Wetter war am Samstag trotz der schlechten Prognosen überraschend stabil. Bewölkt, aber warm. Gegen Nachmittag ließ sich als Belohnung für alle Starter sogar die Sonne blicken.

Gespielt wurden im Golf-Start-Modus 18 Bahnen vornehmlich downhill. Erwähnt werden muss dabei, dass aufgrund des sehr nassen und rutschigen Bodens die im Vorjahr gespielten „Profi-Bahnen“ 2, 3 und 4 nicht gespielt wurden. Man entschied sich für den Standardkurs entlang des Skihangs, was den Kurs aber nicht wesentlich leichter machte. Die Bahn 1, das sogenannte „Island-Hole“ sorgte auch in diesem Jahr wieder für High-Scores. Möglicherweise sorgte bei manchen Spielern auch das Fehlen der „zwa göben Huadeln“ an der Dropzone für Irritationen.

Das bis dato in Österreich noch unbekannte Plastik des führenden deutschen Scheibenherstellers weckte vor allem an Bahn 9 das Interesse unserer Nachbarn. Ted Winkelbeiner zückte bei der berühmten Down-Hill-Schneisenbahn (ca. 140 Meter lang, ca. 6 Meter breit) seine altbewährte „Lucky“ und zeigte mit einem „wie am Schnürrl gezogenen“ Drive, was hierzulande für solche Bahnen gespielt wird.

Ob es nun ausschließlich an der richtigen Scheibenwahl lag oder nicht bleibt offen, das Ergebnis jedoch sprach für sich. Nach der 1. Runde übernahmen die beiden WSCA-Mitglieder aus Deutschland Platz 2 in der Open Klasse und die deutliche Führung bei den Damen. Ted Winkelbeiner überzeugte mit einer 51 und Natalie Moßig mit einer 62, ihr bislang bestes Rundenergebnis auf diesem Kurs.

Die zweite Runde am Nachmittag forderte aufgrund der Schwüle etwas ihren Tribut und schlug sich leider auch auf das Ergebnis nieder. Ted Winkelbeiner konnte sich mit seiner 58 leider nicht näher an den Führenden Stefan Bachleitner heran schieben. Sein Rückstand auf den kernigen Powerspieler wuchs sogar noch an. Trotzdem hatte er sich aber für den 2. Tag noch einen Platz im Leading Flight gesichert. Natalie Moßig baute hingegen mit einer grundsolide gespielten 67 ihre Führung aus und konnte zuversichtlich dem Sonntag entgegen sehen.

Die Nacht auf Sonntag war regenreich und so hüllte sich die Schmitten am Sonntagmorgen noch in zeitweise dichten Nebel, der vom See emporstieg. Um 8 Uhr ging die erste Gondel rauf, mit dabei die WSCAler. Kalte Glieder und erste körperliche Beschwerden machten sich bemerkbar, denn die steilen Hangpassagen ließen die Knie leiden. Extrem ungemütlich wurde es dann, als der Nebel einige Bahnen zum Blindflug werden ließ und schlussendlich sich auch noch Regen dazugesellte. Die Ergebnisse waren folglich nicht gerade zufriedenstellend. Zwar konnte Natalie ihre Führung mit 7 Würfen Vorsprung auf die Zweitplatzierte ausbauen, hatte aber mit einer 74 ihre Leistungen vom Vortag nicht bestätigen können. Ted Winkelbeiner sicherte sich trotz einer weiteren schwachen 58 als Dritter einen Finalplatz.

Jetzt kommt’s knüppeldick: Die besten 5 der Open-Klasse und die 3 besten Damen bestritten auf 9 Bahnen das Finale. Weiterhin beherrschte Dauerregen die Szenerie, immerhin hatte sich der Nebel verzogen. Die Bedingungen waren also eher mäßig. Nach zunehmenden körperlichen Schwächen verschlechtere sich leider die Leistung von Natalie Moßig während der Finalrunde und sie verspielte bis zur letzten Bahn ihren kompletten Vorsprung auf ihre Konkurrentin Susanne Giendl, die ein hervorragendes Finale absolvierte. Schließlich musste sie sich nach der 2. Bahn des Stechens um Platz 1 der erfahrenen Österreicherin geschlagen geben und beendete die Schmitten-Open 2012 (wie im Vorjahr) erneut auf Platz 2.

Ted Winkelbeiner hingegen spielte ein unauffälliges Finale und behielt dadurch seinen guten 3. Platz. Er musste sich hinter einem teilweise auf internationalem Top Niveau spielenden Stefan Bachleitner und Ottfried Derschmidt einreihen.

Trotz des zweiten Platzes kann Natalie Moßig mit ihrem Ergebnis mehr als zufrieden sein. Denn mit der ersten Runde erzielte sie ihre persönliche Bestleistung und bekam für ihre 62er Runde mit 906 Punkten zum ersten Mal in ihrem Leben ein Rating über der magischen 900er Grenze. Der WSCA darf sich somit über zwei weitere Topplatzierungen bei einem internationalen PDGA-Turnier freuen.

Fazit: Wieder einmal ist ein hervorragend organisiertes Turnier zu Ende gegangen. Den Veranstaltern gilt unser Dank und wir freuen uns auf ein Wiedersehen. Uns bleibt zu sagen, die Schmitten macht Spaß und ist ein traumhafter Kurs im Blick auf das Steinerne Meer. Wer neben dem Wunsch, anspruchsvolle Discgolfbahnen zu spielen, auch ein Auge für die Schönheit der Bergwelt besitzt, dem können wir nur empfehlen: …spielen, spielen, spielen! Oder das Ganze in landestypischer Kurzform: „Schmitten? Jo eh!“

Ergebnisse: hier