Simon Lizotte, Sven Rippel, Simon Lizotte und Marian Ludwig – dies ist die Siegerliste der bislang vier Discgolf-Turniere Münster Open. Die Freude beim amtierenden Deutschen Vizemeister Marian Ludwig (Tee-Timers Wolfenbüttel) aus dem fränkischen Schönwald war riesengroß, denn erstmals durfte er die Siegerschlussworte sprechen.
Zum zweiten Mal luden die DiscGolfer Münsterland zu einem Doppelturnierwochenende ins Münsterland. Am Samstag wurde in Telgte an der Ems und am Sonntag im Wienburgpark in Münster gespielt. Im Schatten des Vereinscontainers am Marathon-Sportplatz bedankte sich der Sieger Ludwig überschwenglich: „Ich habe schon viele Sportarten betrieben, aber noch nie habe ich eine solch tolle Gemeinschaft wie beim Discgolf erlebt. Noch nie habe ich in einem Flight gespielt, in dem ich mich nicht wohl gefühlt habe.“
Wohl gefühlt haben wird sich Marian Ludwig insbesondere in der Vormittagsrunde, als er auf dem von Marathons Discgolf-Sportwart Stephan Scharte kreierten Kurs eine 46er Runde spielte. Ein Jahr zuvor hing in der Ergebnisliste bei Ludwig hinter der 1 noch eine 0, was für den Ballgolfer bei seinem dritten Discgolf-Turnier allerdings schon eine starke Leistung war.
Durch seine überragende erste Runde startete Ludwig (97 Würfe gesamt) am Nachmittag als Top-Favorit in die zweite Runde. Er wurde dem Anspruch knapp, aber völlig verdient gerecht. Gemeinsam mit Nikolai Tsouloukidse (98) von den Funaten aus Hannover, dem späteren geteilten Drittplatzierten Jan Bäss (Berlin, Drehmoment Bremen) und Markus Nowc, Gründer und Vorsitzender des Disc Golf Clubs Hamburg, ging es durch den durch das sonnige Wetter von vielen Münsteranern bevölkerten Park. Es wurde immer enger und spannender. Als Nikolai Tsouloukidse auf der vorletzten Bahn, der 17, ein Birdie und Ludwig „nur“ Par spielte, trennte beide vor der langen 18 nur noch ein Wurf. Der Franke mit niedersächsischen Verein setzte sich gegen den Funaten aus der Landeshauptstadt durch, denn beide spielten Par – der erste Turniersieg für den Deutschen Vizemeister Marian Ludwig war perfekt. Nikolai Tsouloukidse wurde mit 98 Würfen Zweiter.
Aus dem zweiten Flight schob sich der Kölner Kettengeklüngeler Ralf Hüpper (99) noch an dem Hanseaten Nowc (106) vorbei, so dass Hüpper und Bäss (99) gemeinsam Dritte wurden. Knapp hinter Markus Nowc belegte Martin Reckmann (DiscGolfer Münsterland) mit 107 Würfen den sechsten Platz. Der Jugendchef des Deutschen Frisbee-Sportverbandes zahlte Tribut für seine ehrenamtliche Arbeit. Derzeit organisiert er zum zweiten Mal in Münster die Deutsche Meisterschaft der Ultimate Jugend Indoor (www.ujdm.de), die Ende März ausgetragen wird: „Ich habe einfach viel zu wenig trainieren können, um ganz vorn dabei zu sein.“
Bei den Frauen zeigte Karena Witt vom Bremer Drehmoment, dass ihr Vortagesergebnis in Telgte eher ein Warmspielen war. Mit 126 Würfen verwies sie Sandra Meyer (128) aus Hamburg auf Platz zwei.
In der Ü 40, den Masters, führte kein Wurf am Ex-Overall-Weltmeister Hartmut „Hartl“ Wahrmann von den Lünen Lakers vorbei. Der gebürtige Bayer gewann mit 107 Würfen vor den wurfgleichen norddeutschen Zweiten (je 113), dem Flensburger Sascha Görtz (Nordic Spinners) und dem Hamburger Norbert Schulz-Nemak (Ostsee Discgolf Kellenhusen). Die Oldies machten es gleichfalls spannend und tauschten zum Vortag die Topplätze. Telgte-Sieger Dirk Poehlke (119) hatte gegen Ralf Winkelmann (Lünen Lakers, der nur 114 Würfe benötige, keine Siegchance. Platz drei, wie schon Vortag, ging an Josef Rippel (124) vom Ausrichter DiscGolfer Münsterland.
Bei den Junioren wiederholte der Münsteraner Marvin Hartmann (110) seinen Vortageserfolg. Platz zwei ging wieder an seinen jüngeren Bruder Maik (118), der Sebastian „Seppl“ Korth (Ostsee Discgolf Kellenhusen) aus Bönen mit einem Wurf schlug.
Fotos: Werner Szybalski