News

Källström gewinnt Swiss Open

9.6.2011 | Paul Francz. Der Schwede Markus Källström, der erstmals in Genf startete, gewinnt die Swiss Open mit zwei Würfen Vorsprung auf Vorjahressieger Sylvain Gouge aus Frankreich. Auf dem dritten Platz klassierten sich die beiden jungen „Shooting Stars“ Simon Lizotte aus Deutschland und Leo Piironen aus Finland.

115 Discgolferinnen und Discgolfer aus 14 Nationen nahmen am Auffahrts-Wochenende den 27-Loch Parcours in Angriff. Gespielt wurde in zwei Pools je drei 18-Loch Runden und eine 9-Loch Final am Sonntagnachmittag der besten der jeweiligen Kategorien. Der Parcours konnte wie immer und Dank der grossen Mithilfe durch die Greenkeeper vom Centre sportif Les Evaux, in einem ausgezeichneten Zustand präsentiert werden. Durch den Umstand, dass Auffahrt dieses Jahr zum spätesten Zeitpunkt des Jahres kalendiert war, stand das Gras im Naturbereich des Sportgeländes bereits sehr hoch. Die vielen Spotter jedoch machten einen tollen Job und so konnten die Scheiben doch schnell lokalisiert werden. Etwas problematisch erwies sich dieses Jahr Bahn 26, wo das Gelände mit zusätzlichen Einzäunungen zum Schutz der „Begrünung“ doch etwas „verunstaltet“ wurde. Jogger, Velofahrer und Spaziergänger, welche den Weg mitten durchs Fairway benutzen wollten und durch die Spotter „gemanaged“ werden mussten, produzierten dann hier auch einigen Stau. Die Organisatoren überlegen sich jedoch, diese Bahn für das nächste Jahr zu verbessern. Der Parcours wird für 2012 auch in anderen Bereichen den neuen Begebenheiten im Park (neue Grillstellen) entsprechend angepasst.

Nun jedoch ins Geschehen des Wochenendes. Das starke Spielerfeld bei den Pro Open liess keine Zweifel offen, dass es dieses Jahr bis zum Schluss einen offenen Ausgang geben wird. Vorjahressieger Sylvain Gouge aus Frankreich war in Form und wollte seinen Titel verteidigen, da waren jedoch auch die starken Schweden und Finnen, sowie ein paar Aussenseiter mit grossen Chancen auf den Turniersieg. Als erster legte der Finne Ville Piippo mit einer 46 in der ersten Runde vor. Der Finne konnte das Turnier bisher nie gewinnen und auch dieses Jahr waren trotz der tollen Startrunde die Voraussetzung nicht optimal, da er seit geraumer Zeit an einer Schulterverletzung leidet. „Ich sollte eigentlich unters Messer, aber vor einer OP graust es mir“ berichtete Ville. In Folge waren dann die Resultate in der zweiten und dritten Runde entsprechend – 56 und 55. Am Ende resultierte ein geteilter 7. Rang für Piippo.

In der zweiten Runde schoben sich dann die weiteren Favoriten in Position, allen voran Markus Källström, der seinerseits mit einer 46 konterte und sich an die Spitze setzte, aber auch Sylvain Gouge, der Deutsche Simon Lizotte und der in der Schweiz noch unbekannte Finne Leo Piironen spielten sich mit einer 49 in eine gute Ausgangslage für den weiteren Verlauf des Turniers. Die grosse Überraschung aus Schweizer Sicht landete der Basler Martin Jenny, der eine 48-Runde retournierte und sich so auf den 6. Zwischenrang vorschob. Immer noch in Lauerposition lagen die Finnen Jalle Stoor, Juho Rantalaiho und Leo Piironen. Nicht ganz nach Mass verlief das Turnier für die beiden Schweden Emil Isaksson, der das Turnier bereits einmal gewann und Anders Källström. Sie beendeten das Turnier ex-equo auf dem 15. Rang.

Die dritte Runde trennte dann die Spreu vom Weizen entgültig und obwohl für 28 Open Spieler noch das Finale anstand, waren die Positionen bezogen. Mit der besten Runden (50) schob sich Sylvain Gouge nochmals bis auf einen Zähler an den führenden Källström heran. Lizotte und Piironen spielten gleiche Runden und lagen 3 Würfe hinter dem Führenden, aber auch Rantalaiho konnte sich mit einer 51 noch Hoffnungen auf einen Platz auf dem Podest machen. Mit einer 55 gelang Jenny zwar nicht mehr alles nach seinem Gusto und für das Podest würde es wohl nicht mehr reichen.

Die Ausgangslage für das Final hätte nicht spannender sein können: Källström 150, Gouge 151, Lizotte 153, Piironen 153. Am Ende setzte sich der Schwede mit einer 25-er Runde gegenüber Gouge (26) durch und reihte sich in die bereits lange Liste der Swiss Open Sieger ein. Lizotte und Piironen spielten erneut ein gleiches Score und beendeten so das Turnier gemeinsam mit den exakt gleichen Rundenresulten auf dem dritten Platz. Jenny spielte mit einer 26 ein tolles Finale, konnte den Rückstand auf Rantalaiho nicht mehr wettmachen und schloss das Turnier auf dem hervorragenden 6. Platz ab. Er wird jedoch in der Gesamtwertung der PDGA EuroTour einen grossen Sprung nach oben machen. Bravo – tolle Leistung. Weitere Schweizer Plazierungen: 18. Lars Jaeger, der zusammen mit Paul Francz auch am European Open (PDGA Major) im Juli in Finnland teilnehmen wird, 35. Yanick Hürzeler und weitere (siehe Rangliste).

Lars Jaeger holte sich mit einem Hole-in-One in der ersten Runde auch den Jackpot von über 400 Franken, welche er für sein Finnland-Abenteuer am Tali Open und European Open sicher gut gebrauchen kann.

Bei den Pro Masters gab es einige Favoriten, insbesondere der in der PDGA EuroTour führende Finne Kari Vesala, der die Swiss Open im Vorjahr gewann, Marco Lehousse aus Belgien, als Zweitplazierter des Vorjahres, der stetig gut spielende Otfried Derschmidt aus Österreich und natürlich unser Schweizer Ass Andreas Gertsch, der vor diesem Turnier ein 10-tägiges „Bootcamp“ in Stockholm absolvierte und da auf den sechs Parcours insgesamt 375 Loch spielte. Diese Vorbereitung zahlte sich trotz oder gar wegen dieser doch anstrengenden Vorbereitung aus. Gertsch lag nach der ersten Runde in Front, Marco Lehouse seinerseits erspielte sich mit der besten zweiten Runde (50) heran und schloss zu Gertsch auf. Vesala, der sich während zwei Runden etwas abmühte gelang seinerseits in der dritten Runde der Exploit mit einer 49 und schob sich hinter Gertsch auf den zweiten Zwischenrang (1 Wurf Rückstand). Mit Lehousse und den beiden unauffälligen Mitstreitern Derschmidt und Mats Strömgren, welche sich im Final trotz etwas Rückstand auch noch Chancen ausrechnen konnten, hatten nun insgesamt fünf Spieler noch eine Chance für einen Platz auf dem Podest.

Gertsch, Derschmidt und Strömgren spielten allesamt eine 23, während Lehousse sich eine 29 schreiben lassen musste. Vesala’s 25-er Final reichte dann nicht für einen weiteren Turniersieg auf der PDGA EuroTour, jedoch für Andreas Gertsch, der seinen zweiten Turniersieg nach dem Bern Open im Vorjahr feiern konnte. Otfried Derschmidt konnte seinen 1-Punkte Vorsprung verteidigen und betrat das Podest auf dem 3. Platz.

Das Teilnehmerinnenfeld bei den Pro Damen war dieses Jahr nicht ganz so stark, fehlten doch die beiden Schwedinnen Camilla Jernberg und Birgitta Lagerholm. Umsomehr sich die Mitfavoritin Angelica Frantz aus Schweden im Training auf dem Parcours den Knöchel verstauchte, wuchsen die Chancen für die beiden Schweizerinnen Natalie Holloköi und Karin Rubin, sich auch dem Podest wiederzufinden. Speziell bei Holloköi, welche dieses Jahr auch an der PDGA Weltmeisterschaft teilnehmen wird, zeigt der Trend klar nach oben. Ihr Spiel hat sich erneut enorm verbessert. Zwar konnte sie die vor ihr liegende und sehr erfahrene Finnin Anne Matilainen nicht am Turniersieg hindern und lage vor dem Final fünf Würfe zurück, mit der besten Finalrunde der Damen kam sie jedoch nochmals um 3 Zähler heran. Am Ende war es der tolle zweite Rang und die Bestätigung ihrer guten Form. Mit konstanten Rundenresultaten eroberte sich dann auch mit Karin Rubin eine weitere Schweizerin als Dritte einen Podestplatz.

In Abwesenheit des Lokalmatadors und Vorjahressiegers Paul Francz, der eine kreative Discgolf-Pause einlegt, jedoch als Mitglied des Organisationskomitees amtete, hiess der neue Swiss Open Champion bei den Pro Grandmasters entweder Charlie Mead aus England oder George Braun aus Deutschland. Karl Sepper aus Österreich musste jedoch auch noch zu den Favoriten gezählt werden. Vorentscheidend in dieser Kategorie war die zweite Runde, wo Braun mit einer 59 sich einen 3-Punkte-Vorsprung erarbeitet und diesen in der dritten Runde um weitere 3 Zähler ausbaute und mit einem komfortablen Polster den Final antreten konnte. Dahinter entbrannte ein Zweikampf um den 2./3. Platz, welcher am Ende Mead zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Erfreulich war auch, dass sich der Schweizer Fritz Hürzeler, für den die Podestplätze leider nicht in Reichweite waren, von Runde zu Runde steigerte und am Ende den guten 4. Platz erreichte.

Bei den Amateuren holte sich Robin Gouge aus Frankreich den Turniersieg. Die Amateur-Kategorie war hauptsächlich in Französischer Hand. Als bester Schweizer konnte sich Javier Alonso aus Langenthal auf dem, für ihn ausgezeichneten 10. Rang plazieren. Mit weiteren Training und zunehmender Erfahrung werden in Zukunft noch besere Plazierungen möglich sein.

Die vollständigen Ranglisten, Fotos und Videobeiträge finden man auf der Swiss Open Webseite unter „Results“ und „Media“.

Das Swiss Open 2012 wird dann wieder einige früher sein – 19./20. Mai, in diesem Jahr jedoch wird der Parcours „Les Evaux“ noch Schauplatz der diesjährigen Schweizermeisterschaft vom 27./28. August 2011 sein.

Nachtrag:

Im Nachhinein ist ein Fehler bei der richtigen Klassifizierung einiger Spieler aufgetaucht. Für das Turnier haben sich zwei Junioren MJ1 angemeldet und haben das Turnier auch als solche gespielt. Gemäss dem PDGA EuroTour-Reglement werden für die Junioren MJ1 als auch für die Amateure MA1 eine Punkteliste geführt. Bei den Junioren werden für das Schlussklassement auch Medaillen vergeben (Top 3). Dies hat nun zur Folge, dass Jerome Braun, der das Turnier offiziell als Junior gespielt hat, jedoch für das Finale irrtümlich zu den Top-4 Amateuren eingeteilt wurde, nachträglich aus dem Klassement der MA1 genommen wird und bei den MJ1 geführt wird (1. Platz). Da er bei den MA1 als zweiter aufgelistet wurde, rücken natürlich alle Spieler der Kategorie MA1 einen Platz nach oben. Ebenso in der MJ1 Kategorie wird Lucien Guillouet geführt (2. Platz).

Im weitere werden auch die beiden Senior Grandmaster Bob Mohl und Markku Tohni, welche offiziell in ihrer Kategorie gestartet sind, aus der Kategorie Grandmaster MPG rausgenommen und unter deren eigenen Kategorie MPS geführt. Da der Resultategleichstand nach drei Runden nicht gemäss Reglement in einem Tie-Break aufgelöst wurde, muss dies mit den beiden Spielern in Nachhinein geklärt werden.