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Heuweilermer Open – and the winner is: Discgolf!

8.10.2012 | Michael Hamann. Wenn jemand nach diesem Turnier fragen würde was Disc Golf ist könnte man ganz einfach sagen: Verrückt! Und genau deshalb macht es diesen Sport so interessant und sympathisch. Man nehme einen Wald im Privatbesitz, ärgert sich mit deutschen Behörden, bezahlt Geld für eine „sinnlose“ Genehmigung für ein Turnier auf eigenem Grund (denn mit einer nicht unerheblichen Geldzahlung darf man dann ruhig das Leben von Tieren und Pflanzen stören), integriert 18 Körbe (und baut sie später wieder ab) in ein absolut gelungenes Kursdesign mit viel, viel Wald und Höhenunterschieden und lädt zu einem Discgolf-Turnier ein.

So präsentierten sich die Gastgeber „HeadsUpFreiburg“ und konnten leider nur 40 Teilnehmer für ihr außergewöhnliches Turnier in das idyllische Heuweiler locken – und ja, hier war vieles anders. Das unentbehrliche Turnierfahrzeg war ein grüner Deutz-Traktor mit Rolle mit dem TD Gordian Döring immer wieder mal seine Runden drehte, das leckere Essen (gekocht in der Nachbarschaft) wurde in Schubkarren herbeigefahren und ein kleines völlig entspanntes Team sorgte für einen reibungslosen Ablauf während des Turnieres und in den Pausen.

Das Wetter des ersten Tages konnte besser kaum sein, zumal es auch die Tage vorher nicht geregnet hatte und somit konnte der sehr laufintensive Kurs mit steilen Auf- und Abstiegen relativ mühelos begangen werden. Die Spielbahnen waren aus meiner Sicht perfekt in diese Landschaft eingepaßt und boten neben vielen, vielen Bäumen fast auch immer deutliche Schneisen Richtung Korb. Wer diese i.d.R. traf und dabei noch sehr, sehr gut puttete, wurde z.B. mit einem sensationellen Kursrekord belohnt. So geschehen in Runde 2, als Michi Stelzer sich mit 46 Würfen gleich um 8 Würfe zur Vorrunde verbessern und als einziger Spieler überhaupt unter 50 Würfen bleiben konnte.

Die beste erste Runde konnte der in der GT führende Dominik Stampfer spielen und lag einen Wurf vor seinem Teamkollegen Michael „Bockstark Michi“ Stelzer. Im Verfolgerfeld zeigten mit 56 Würfen vorangegangene Turniergewinner diesen Jahres ihre Ambitionen (Emanuel Kroll – spielte die beste 3. Runde – und Ralf Hüpper).

Am Sonntag änderte sich wie angekündigt das Wetter und es wurde „naß“ und „schmierig“. Der Anlauf war an einigen Bahnen nur noch bedingt möglich und irgenwann setzte auch der Zeitpunkt ein, an dem es schwierig war, seine Wurfgeräte richtig zu trocknen. Die Farbe der Spielerkleidung änderte sich im unteren Drittel zusehends, es dominierten die Brauntöne in Verbindung mit einer gwissen Nässe sodaß zusätzlich mit Mehrgewicht gespielt werden mußte.

Es gab danach wie vorgesehen nur noch eine Finalrunde der besten 8 Open- und 4 Masterspieler so dass sich alle anderen schon etwas früher auf die Heimreise machen konnten, was aufgrund der Bedingungen fast schon begrüßenswert war. Die Finalrunde brachte keine Überraschungen mehr. Lediglich die letzte Bahn entschied das Open-Finale mit einem Wurf. Der Master-Sieg wurde erst im Stechen entschieden und Martin Fohlert (Michael Lüders Platz 2, Zvonko Slavic Platz 3) holte den Sieg nach Ulm. Martin „Dr. Manzini“ lag an der vorletzten Bahn noch 3 Wurf in Führung, spielte dann aber einen Doublebogey, während Michael einen Birdie zauberte und es somit wieder ausgeglichen war.

Erwähnenswert sind in jedem Fall die beiden ersten Runden von Christine Hellstern die mit 61 und 62 Würfen (im Vorjahr noch 68+69) zwischenzeitlich den 14. Platz der Open-Klasse belegen konnte. Jonas Lehmann überraschte die Open-Konkurenz als Junior der „zweiten Reihe“ und spielte von Beginn auf Finalkurs und belegte einen absolut respektablen 7. Gesamtplatz des Turnieres! Das „Turnier-Auswärtsdebut“ feierte der Rüsselsheimer Youngster Tobias Henrich, der mit 3 konstanten Runden (64/66/65) mit Christine wurfgleich ins Ziel kam. Ebenso erfreulich die beiden ersten Runden (vor allem Runde 2 mit 59 Wurf!) von Jürgen Hermanns, der damit sein Putt-Trauma u.a. von der EM hoffentlich endgültig vergessen kann. Es geht doch!

Alles in allem ein tolles und völlig entspanntes Turnier, welches in dieser Form wohl auch in Zukunft eines der wenigen Turniere sein wird bei dem ein gewisses Flair zu spüren ist. Vielen Dank an alle Helfer und Spieler an diesem Wochenende!

Ergebnisse: hier