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Heimsieg

Hamburg Classics 2016. Erneut trug es sich zu, dass die spielerischen Hausherren des urbanen hanseatischen Großstadt-Kurses zu einem kleinen, aber feinen C-Turnier einluden, auch diesmal wieder bei perfektem Wetter und einer durchdachten ORGA (GRÜNEN-Slang für Organisation, die Red.); ein kleiner diesbezüglich zu verzeichnender Schönheitsfehler soll am Ende dieser Wortansammlung kurz Erwähnung finden.

Ein origineller Spielmodus wartete auf die meist norddeutschen Recken, die der Metropole an der Elbe einen Besuch abstatteten, es wurde nämlich auf jeweils sieben Bahnen drei Mal gespielt, bevor man sich in der Mittagspause in gewohnter Weise an vietnamesischen Leckereien laben durfte. Nachmittags wurde dann die andere Kurshälfte dreifach bespielt.

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Alle Sieger flippten aus.

Ohne die Leistung der überragenden, wie bezaubernden Ostfriesin Wiebcke Becker, die die Damen-Konkurrenz deklassierte, schmälern zu wollen. Ohne den souveränen Grandmaster-Sieger Dirk Langen oder die toll aufspielenden Juniors Max Schulze, Tim Mönnich und Timo Hartmann, die in dieser Reihenfolge platziert waren, ignorieren zu wollen. Und ohne die hochklassige Masters-Competition, die erneut von dem Top-Flensburger Sascha Görtz vor Christian Westphal und dem einzigen Nichtdeutschsprachler Allan Hallengreen gewonnen wurde, übergehen zu wollen, widmet sich der Berichterstatter im Folgenden ausführlicher den Open. Letzteres auch aus dem Grund, weil dr.delay vormittags abwaschen musste, daher nicht spielen durfte, und sich lieber dafür entschied, seinem Ex-(DDC-)Partner Greg Marter in der zweiten Runde die Tasche und dem Führungsflight das Scoreboard zu tragen. Das heißt, der ergraute Unterzeichner war live dabei.

Im Finale fanden sich dann nebst dem vorerwähnten, bekannten Disc-Golf-Netzwerker, den Hamburger Lokalmatadoren Malte Cohrs und Tommy Jahn auch der große Bruder von Deutschlands einzigem Profi wieder, Mr. Timothy Lizotte aus Bremen. Das ganze ließ sich auch als Battle Lefties vs. Righties beobachten, wobei auch auf die Gefahr eines Spoilers an dieser Stelle schon bekannt gegeben wird, dass die Righties die Plätze eins und zwei belegten.

Von Anfang an gab es einen harten Kampf um den Sieg, was nicht nur daran lag, dass der Hamburger Kurs ein einfacher ist, d. h. sich jeder Fehler doppelt niederschlägt, sondern die oft zwischen den Häuserschluchten festzustellende Windstille auch diesmal für optimale Bedingungen sorgte und die vier Topspieler demnach durchgehend präzise Leistungen abliefern konnten – zumindest, nachdem einige Anfangsnervositäten abgelegt worden waren und dr.delay alle vier einmal ordentlich ausgeschimpft hatte.

Lefties vs. Righties.
Lefties vs. Righties.

Malte, der bereits nach der ersten Runde geführt hatte, wurde zwar hart von Timothy bedrängt – spielerisch, nicht in liebestoller Weise –, ließ sich aber die Pole Position nie nehmen. Beeindruckend dabei, dass immer wenn Letztgenannter den Ein-Würfe-Rückstand verloren hatte, sich selbigen wieder unverzüglich zurück erkämpfte. Umgedreht ließ Malte Timothy nie gleichziehen. Es war spannend und heiß, so dass der harte Fight um Platz drei fast ein wenig unterging, als nämlich „The Return of The Greg“ mit einem fulminanten Endspurt Flatter-Putter-Tommy, einen Drei-Würfe-Rückstand noch umdrehte. Dabei lag der trainingsunterversorgte, die ganze Zeit souverän spielende Tommy am Ende nicht nur einen Wurf zurück, er musste sich den vierten Platz gar mit fünf anderen Spielern teilen. Schade, aber trotzdem gut gespielt.

Da dem Unterzeichner Gewalt für den Fall der Nichterwähnung angedroht wurde, sieht sich dieser veranlasst auch zu erwähnen, dass die beste Runde von T-Kay Seifert gespielt wurde, um anschließend noch einmal jubilierend hervorzuheben, dass die Open-Division erstmalig von einem ansässigen Hamburger gewonnen wurden. Heimsieg – endlich mal!

Ein wenig Missstimmung gab es, weil der Zeitplan gehörig durcheinander geriet, da sich ein mitangereister, aber eben nicht startberechtigter Spieler in der zweiten Runde auf Grund vorangegangener Missverständnisse mit verbaler Überzeugungskraft in einen Mastersflight eingeschlichen hatte. Dadurch brauchte die sehr sympathische Altherrengruppe mit vier Stunden Spielzeit doch ein wenig länger als der Rest. Das geht nicht! Mag sein, dass ein Zweier- oder Dreier-Flight mal durch einen außer Konkurrenz spielender Disc Golfer aufgefüllt werden kann, aber ein voller Flight darf nicht in dieser Weise erweitert werden.

Nachdem der deutlich darauf hinweisende Unterzeichner am Abend dann als böse, böse und böse vom vorerwähnten Einschleicher bezeichnet wurde und die Facebook üblichen Beschimpfungen ausgetauscht wurden, ist jetzt aber wieder alles gut: Wir sind schließlich alle eine große Familie.