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Güldenhaupt verteidigt seinen Titel bei den 4. Allerpark Open

Elias Güldenhaupt gelingt die Titelverteidigung und gewinnt die 4. Allerpark Open. Mit einer fehlerlosen Leistung in der dritten Runde sprang der Youngster vom 3. Platz ganz nach oben und holte sich den GT-Sieg. Bei spätsommerlichen Temperaturen und gefühlten 20° Grad Celsius fiel den meisten Teilnehmern jedoch erstmal auf, dass sie sich doch ein wenig zu dick angezogen hatten. War es bei den vorangegangenen Allerpark Open immer regnerisch mit Temperaturen nahe des Gefrierpunktes, zeigte sich der Herbst diesmal in seiner ganzen Pracht und sorgte für perfekte Bedingungen.

Diese nutzte vor allem erstmal der neuerdings von Latitude unter Vertrag genommene Profi Tobias Behrens, der nach zwei Runden mit starken 64 Würfen das Tableau anführte – und das, obwohl ihm nicht jeder seiner Würfe zufriedenstellend gelingen wollte. Die übrigen Anwärter auf den Titel Marvin Tetzel (65), Elias Güldenhaupt (67) und Gene Rüdiger (67) reihten sich hinter Behrens ein und blieben in Schlagdistanz, wohlwissend, dass sich auf dem wunderschönen 12-Bahnen-Parcours und insbesondere der Insel jederzeit das Blatt wenden könnte.

Der neutrale Beobachter – und davon gab es an diesem Tag besonders viele – sollte nicht entäuscht werden, denn abermals wie im Vorjahr schaltete Güldenhaupt einen Gang höher. Er traf in der entscheidenden dritten Runde als einziger im Leading Flight die Insel, was ihm satte zwei Würfe weniger auf der Scorecard bescherte, und machte den Weg frei zum Titel. Der Glaube an die Titelverteidigung war spätestens da zurück und läutete eine starke Phase mit vielen Birdies und so gut wie keinen Fehlern ein.

Dies ist umso bemerkenswerter, da die Bedingungen im Allerpark extreme Züge annahmen. Hunderte Fußgänger störten den Turnierverlauf erheblich und nahmen den meisten Teilnehmern die gesamte Konzentration. Wurfpausen von bis zu 10 Minuten waren keine Seltenheit und die Teilnehmer hatten zu jederzeit bewegende Personen im Blickfeld. Davon unbeeindruckt beendete Güldenhaupt die Runde mit einer fulminanten -7 auf dem Par-38-Parcours. So lies er den Konkurrenten nicht den Hauch einer Chance, nahm ihnen 4-5 Würfe ab und gewann letztlich hochverdient das Turnier.

Behrens konnte nicht mehr an die Leistungen der ersten Runden anknüpfen, spielte eine durchschnittliche Runde wo ihm nur noch ein Birdie gelingen wollte und musste am Ende mit 100 Würfen gegen Tetzel ins Stechen um den Pokal für Platz 2 gehen. Dabei hatte Tetzel beim CTP das nötige Glück, da Behrens aus ca. 60 Metern zwar den besseren Wurf hatte, jedoch durch einen unglücklichen Skip auf dem Holzpodest doch noch knapp verlor. Rüdiger sicherte sich letztendlich Platz 4 mit 102 Würfen.

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Anderweitig gab es noch einen weiteren Triumph. Den Titel des Wolfsburger Stadtmeisters – der traditionell bei den Allerpark Open vergeben wird – konnte sich TimberWolfes-Leitwolf Thomas Kowalczyk mit einer starken Turnierleistung (115 Würfe / Platz 6) sichern.

Ansonsten gewann Andreas Hördt die Grandmaster Division mit 117 Würfen, gefolgt von Jürgen Hengstler (122) und Klaus-Peter Geidel (123). Bei den Mastern sicherte sich Oliver Schacht mit respektablen 112 Würfen den 1. Rang, gefolgt von ”Neu”-Master Mark Dreihahn (116) und Sebastian Schmidt (117).

Der Parcours

Discgolf-Profi Tobias Behrens brachte es auf den Punkt: ”Auf Sand zu spielen ist nicht immer angenehm, aber die Atmosphäre hier ist schon etwas Besonderes.” Auch wenn diesmal die berühmte Holzburg auf dem Sandhügel aufgrund von Bauarbeiten nicht Teil des Turniers war, entschädigten die restlichen Bahnen mit wunderschönen Panoramen. Goldene Sandstrände, an welchen sich ganze drei Bahnen (150, 135, 110 Meter) entlang zogen, in allen Herbstfarben strahlende Bäume, top-geflegter Rasen und der wunderschöne See sorgten für reichlich Urlaubsfeeling. Mehrere Par-4-Bahnen sorgten für erhöhten Anspruch und knifflige, mit Bäumen gesäumte Wurflinien, boten reichlich Abwechslung. Dazu eine der härtesten Inseln Deutschlands, welche durch einen Steinkreis markiert starke Nerven forderte.

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Der Star des Turniers

Elias Güldenhaupt. Wie letztes Jahr kam der Wolfenbütteler erst zum Ende so richtig auf Betriebstemperatur und spielte eine – unter den bestehenden Bedingungen – sagenhafte Runde. Unbeeirt durch zahlreiche Unterbrechungen holte er zwischenzeitlich vier Birdies am Stück, einen sofortigen Treffer auf der Insel und keinen einzigen Bogey. Nach eher schwächeren Leistungen in den letzten Monaten hat der 19 Jährige mal wieder gezeigt, welches Potential in ihm steckt. Auch toll war das Verhalten der meisten Wolfsburger Passanten, die geduldig und teilweise staunend den Discgolfern beim Werfen zusahen.

Das fiel auf

Das Wetter: Die letzten Turniere im Allerpark waren gezeichnet von Regen, kalten Temperaturen und gähnender Leere auf dem Gelände. Doch schon Montag vor dem Turnier hatte TD Thomas Kowalczyk beim Blick auf die Wetterprognose erste Sorgenfalten. Sieben Sonnenstunden und sommerliche Temperaturen hörten sich zwar nach perfektem Turnierwetter an, aber wer den Allerpark in Wolfsburg im Sommer an einem Samstag schon mal besucht hat, weiß, dass das nicht gut enden konnte. Liefen die ersten beiden Runden noch nahezu reibungslos und dauerten knapp über 2,5 Stunden, konnten die Teilnehmer beim Essen schon erahnen, welche Schwierigkeiten in der letzten Runde auftreten würden. Hunderte von Passanten säumten die Fußwege und sorgten an der Hälfte aller Bahnen für teils unwürdige Turnierverhältnisse. So wurde die finale Runde zur Geduldsprobe und sorgte bei vielen für reichlich Frust.

Die Insel: Letztes Jahr noch nahezu unüberwindbar, schaffte es diesmal mehr als ein Drittel mindestens einmal der toughen Dropzone zu entkommen und sofort in den Steinkreis zu werfen. Erfreulich für den Turnierverlauf, dass die Insel diesmal nicht so ein starker Faktor für die Endergebnisse war.

Don´t mess with the Hüpeden: Nach 22 Bahnen bei +11 dachte sich der erst 14-jährige Maximilan Hüpeden ”Jetzt erst recht”. Angekommen an Bahn 1 kündigte er unverfroren ein Ass an und haute das Plastik dann auch kompromisslos mit dem ersten Wurf aus ca. 75 Metern in die Ketten. So sicherte sich der Glückliche auch noch den Ace-Pool (19 Euro) und hatte so sein ganz persönliches Highlight des Tages.
Spektakulär auch Mark Dreihahn, dem es auf Bahn 1 fast gelang zu acen, traf er doch mit seinem Drive sofort Metall. Ebenso Tobias Behrens, bei dem es auf der Insel ebenso fast geklingelt hätte.

Alltag eines Profis: ”Ich habe letztens 80 neue Scheiben von Latitude geschickt bekommen. Die muss ich erstmal einwerfen und habe heute nur neue Scheiben in meiner Tasche.” Tobias Behrens – kürzlich erst von Latitude ins Profiteam aufgenommen – erstaunte seine Flight-Mitspieler nicht schlecht mit dieser Aussage kurz vor Turnierbeginn. Man muss schon mit Scheiben umgehen können, wenn man zu einem C-Turnier fährt, um sich dann mit den neuen Wurfgeräten auseinanderzusetzen und nichtsdestotrotz um den Turniersieg mitzuspielen. Die Krone wurde aufgesetzt, als Behrens mit fremden Scheiben zum Stechen um Platz 2 antrat, da er seine nun eingespielten Scheiben schon im Auto verladen hatte.

Die Turnierorganisation: Nach den organisatorischen Problemen des letzten Turniers haben sich die Verantwortlichen der TimberWolfes mächtig ins Zeug gelegt und das bis dato beste Turnier des Vereins ausgetragen. Drei Wochen vor Turnierbeginn war die Teilnehmerliste restlos überbucht, und erstmalig nahmen 48 Spieler/innen am Turnier teil – Rekord! Für das Wetter und die Menschenmassen kann man den Organisatoren keinen Vorwurf machen. ”… und wenn Kritikpunkte aufkommen, dass bspw. die Parcourspläne mit Schere ausgeschnitten wurden, dann wissen wir, dass vieles richtig gemacht wurde” schmunzelte TD Kowalczyk nach Turnierende. ”Danke an das gesamte Turnierteam für die tolle Arbeit.”

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