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Erfolgreicher Test der Netto-Wertung

Preise auch für starke Tagesleistung

Münster. Auf Anregung des Deutschen Vizemeisters Marian Ludwig (vgl. discgolfen 1/14) wurde bei der 4. Münsterland Open am vergangenen Wochenende (25. / 26. Oktober 2014) eine auf dem D-Rating basierende Nettowertung und damit neben „Brutto“-Sieger Kevin Konsorr auch ein Netto-Sieger ermittelt. Die Nettowertung bildet die Tagesform des Discgolfers im Verhältnis zur seiner auf vorherigen Turnieren mit D-Rating gezeigten Leistung ab. Ermittelt aus dem jeweiligen D-Rating-Wert wurde vor dem Turnierstart am Samstagmorgen ein individuelles Kurspar für jeden Teilnahmer für die 18 Bahnen im Wienburgpark in Münster ermittelt. Die individuellen Kurspars schwankten zwischen Par 51 (Kevin Konsorr und Marian Ludwig) und Par 77 (Junior Maximilian Hüpeden).

Selbstverständlich können nur die Teilnehmer in der Netto-Wertung auf den vorderen Plätzen landen, die schon ein D-Rating (ersatzweise ein PDGA-Rating) besitzen. Die drei Teilnehmer in Münster ohne D-Rating (Robin Holighaus, Lukas Meier und Rolf Schliephake) erspielten sich ein mit dem Turnier ein D-Rating, weshalb sie in der Netto-Wertung bei diesem Turnier nur zwischen -1 und +1 ins Ziel kommen konnten.

In Runde vier schiebt sich Marcus Dziuba nach vorn

Gewonnen hat mit -28 Marcus Dziuba (DiscGolfer Münsterland), der mit einer glänzenden ersten Runde und drei weiteren unterspielten Runden sich den Sieg und damit einer der von der Zeitschrift „discgolfen“ gesponsorten Scheiben sicherte.  Platz zwei ging an Junior Maximilian Hüpeden, der sich durch eine verpatzte vierte Runde (zehn über seinem individuellem Kurspar) den Sieg aus den Händen nehmen ließ. Tatjana Trutschel, die sich  trotz ihren verhältnismäßig hohen PDGA-Ratings auf Platz drei spielte, wurde hinter Hüpeden eingruppiert, da der Junior die höhere Vorwertung hatte und deshalb weniger Würfe für das gleiche individuelle Netto (beide -21) benötigte.

Netto-Wertung 4. DG MSLO
Platz P. Div. Spieler Div. D-Rating Netto-Par R. 1 R. 2 R. 3 R. 4 Gesamt (zu Netto-Par)
1 1 M. Dziuba M 819,5 69 56 67 64 61 248 -28
2 1 Max Hüpeden J 739,7 77 77 62 61 87 287 -21
3 1 T. Trutschel ** W 713,0 79 78 79 70 68 295 -21
4 2 S. Korth J 834,7 67 62 61 61 64 248 -20
5 3 R. Nemak J 856,8 65 67 58 57 59 241 -19
6 2 M. Zierke M 821,0 68 64 65 64 60 253 -19
7 3 D. Balduhn M 808,2 70 66 68 64 65 263 -17
8 4 J. Steermann J 762,2 74 66 71 66 76 279 -17
9 2 A. Faber W 857,5 65 63 61 62 60 246 -14
10 1 P. Reinhardt GM 804,8 70 66 64 68 68 266 -14
11 1 T. Casser O 963,8 54 57 48 50 48 203 -13
12 2 T. Fuchs O 861,1 64 66 58 65 55 244 -12
13 3 N. Höpner O 914,7 59 55 53 57 60 225 -11
14 1 S. Metter SGM 834,8 67 60 63 64 70 257 -11
15 4 C. Westphal M 893,9 61 59 59 56 60 234 -10
16 4 S. Heine O 892,5 61 57 62 54 61 234 -10
17 5 N. Schulz-Nemak M 913,1 59 58 59 57 53 227 -9
18 6 S. Görtz M 900,5 60 57 60 61 53 231 -9
19 2 J. Thiel GM 774,7 73 74 73 70 66 283 -9
20 5 F. Bismar O 892,2 61 56 63 58 59 236 -8
21 6 W. Flüthmann O 778,2 73 71 70 69 74 284 -8
22 7 O. Schacht M 929,9 57 58 55 53 55 221 -7
23 7 J. Bäss O 988,2 52 50 52 49 51 202 -6
24 8 M. Rollnik O 960,3 54 53 54 55 48 210 -6
25 8 M. Korth M 883,1 62 62 56 61 63 242 -6
26 9 M. Konsorr M 854,8 65 71 58 60 65 254 -6
27 9 K. Konsorr O 993,5 51 52 48 52 47 199 -5
28 3 M. Voglmeyer GM 929,0 58 61 56 55 56 228 -4
29 10 L. Piva O 895,2 61 65 59 61 55 240 -4
30 11 D. Klein O 867,2 64 67 62 59 64 252 -4
31 12 A. Kölling O 847,9 66 64 61 67 68 260 -4
32 13 C. Hartmann O 824,2 68 67 62 71 69 269 -3
33 4 M. Dorsch GM 804,8 70 73 63 70 72 278 -2
34 5 R. Amme GM 795,5 71 72 75 65 70 282 -2
35 14 R. Holighaus * O 951,0 55 54 50 56 59 219 -1
36 10 O. Möllemann M 947,8 56 56 56 54 57 223 -1
37 15 A. Genze O 924,0 58 55 54 64 58 231 -1
38 16 N. Wustmann O 881,6 62 59 65 58 65 247 -1
39 17 L. Meier * O 869,0 64 65 67 62 61 255 -1
40 3 C. Schnettler W 783,5 72 72 72 73 70 287 -1
41 11 H. Wahrmann M 951,1 55 56 56 57 51 220 0
42 18 M. Reckmann O 939,8 56 56 55 59 54 224 0
43 5 T. Hartmann J 828,9 68 72 67 68 65 272 0
44 6 M. Becker GM 793,1 71 71 72 72 69 284 0
45 2 R. Schliephake * SGM 706,0 80 81 78 78 83 320 0
46 19 R. Hüpper O 976,7 53 54 48 60 51 213 1
47 20 M. Ludwig O 991,8 51 53 50 50 53 206 2
48 12 K. Kattwinkel M 979,7 52 54 52 51 53 210 2
49 6 Marv. Hartmann J 948,3 56 61 57 51 57 226 2
50 4 J. Wenner W 792,3 71 71 73 73 69 286 2
51 7 Maik Hartmann J 931,1 57 57 55 61 58 231 3
52 21 M. Cohrs O 921,1 58 61 56 58 60 235 3
53 22 T. Jahn O 914,2 59 67 57 54 61 239 3
54 23 S. Hoffmann O 895,2 61 60 59 64 64 247 3
55 24 S. Scharte O 882,5 62 62 64 63 62 251 3
56 7 R. Winkelmann GM 905,8 60 63 60 60 61 244 4
57 25 M. Winter O 881,2 62 71 60 57 65 253 5
58 26 C. Hildebrandt O 877,1 63 70 65 63 60 258 6
59 8 F. Schneider GM 848,1 66 70 67 67 68 272 8
60 27 M. Sawin O 881,1 62 68 61 61 67 257 9
61 13 D. Haase M 894,8 61 65 63 61 67 256 12
62 29 F. Menzel O 893,4 61 63 63 61 69 256 12
63 30 N. Tsouloukidse O 983,9 52 57 54 54 58 223 15
64 3 P. Hennecke SGM 831,7 67 71 73 69 70 283 15
65 10 G. Klein GM 855,8 65 65 71 73 67 276 16
66 14 Mich. Hüpeden M 846,4 66 67 74 71 70 282 18
67 31 M. Rühl O 924,2 58 62 65 60 64 251 19
68 32 F. Schröer O 879,3 63 75 68 68 69 280 28
    * Spieler ohne D-Rating
    ** PDGA-Rating

 

Ein gelungener Versuch

Münster war ein Experiment, dass erstmals Zahlen liefert, mit denen sowohl die Ermittlung des jeweiligen Kurspar eines jeden Kurses unterstützt werden kann, als auch die möglichen Schwachstellen des D-Ratings ausgelotet werden können. In der ersten Analyse der Netto-Wertung in Bezug zum D-Rating für das Turnier auf dem (noch) temporären Kurs im Wienburgpark in Münster kann festgestellt werden, dass der Parcour zu einfach für die angesetzte Wertung war, falls nicht die überwiegende Anzahl der Teilnehmer ein sehr gutes Wochenende erwischte.

55,88 Prozent aller Spieler blieben unter ihrem individuellen Kurspar. Lediglich 33,82 Prozent überspielten ihr Kursrating. Exakt 5,88 Prozent spielten Par. Dieser Wert lässt darauf schließen, dass zumindest im kleineren D-Rating-Bereich das Kurspar zu hoch war. In der Spitze ist dies naturgemäß geringer, aber die Top-10-Spieler haben ebenfalls ihr Rating in der Summe mit minus neun unterspielt.

K. Konsorr O 993,5 51 52 48 52 47 199 -5
M. Ludwig O 991,8 51 53 50 50 53 206 2
J. Bäss O 988,2 52 50 52 49 51 202 -6
N. Tsouloukidse O 983,9 52 57 54 54 58 223 15
K. Kattwinkel M 979,7 52 54 52 51 53 210 2
R. Hüpper O 976,7 53 54 48 60 51 213 1
T. Casser O 963,8 54 57 48 50 48 203 -13
M. Rollnik O 960,3 54 53 54 55 48 210 -6
H. Wahrmann M 951,1 55 56 56 57 51 220 0
Marv. Hartmann J 948,3 56 61 57 51 57 226 2
O. Möllemann M 947,8 56 56 56 54 57 223 -1

Noch deutlicher wird die Abweichung zwischen der Netto-Wertung und dem von Frank Neitzel für das Turnier ermittelte D-Rating. Bei den vier Teilnehmern ohne D-Rating vor Münster hätte ihr Rating, das sie für das Turnier bekommen haben, nicht zu einem Netto von null (beziehungsweise zwischen -1 und +1) sondern zu einer deutlichen Unterspielung geführt. Drei der vier hätten sogar vor dem Netto-Sieger Marcus Dziuba gelegen, obwohl sie eigentlich ihr Kurspar gespielt haben müssten.

L. Meier
O 786,9 72 65 67 62 61 255 -33
T. Truschel
W 681,8 82 78 79 70 68 295 -33
R. Schliephake
SGM 626,6 88 81 78 78 83 320 -32
R. Holighaus
O 918,3 59 54 50 56 59 219 -17

 

Erhöhter Reiz für viele Teilnehmer

Zusammenfssend lässt sich feststellen, dass der Reiz insbesondere für Spieler, die für den Gesamtsieg nicht in Frage kommen, durch die Nettowertung erheblich steigt. Praktisch jeder Teilnehmer kann Netto-Sieger werden. Wird die Berechnung durch die Erfahrung durch weitere Turniere mit Nettowertung verfeinert, bekommen zukünftig auch die Spitzenspieler die Möglichkeit sich in der Nettowertung weit vorn platzieren zu können. Mit Torben Casser (Platz elf)  ist dies allerdings auch in Münster schon einem Spieler gelungen.

Für den Münsteraner Netto-Sieger Marcus Dziuba bedeutet sein neues Rating nach der Deutschen Meisterschaft und der 4. Münsterland Open, dass er mit dem gleichen Wurfergebnis in Münster nicht Erster sondern Neunter  geworden wäre. Kritisch ist, dass sein Rating für Münster, ihn trotzdem auf den ersten Platz der Nettowertung geführt hätte. Um dieses zu verhindern, muss vielleicht sowohl an der Ermittlung des D-Ratings als auch an der Berechnung des individuellen Kurspars noch gefeilt werden. Wichtig wäre es, die Nettowertung auch an einem nicht so hochklassig besetzten Turnier wie in Münster auszuprobieren.