05.04.2010 – Wenn in Eberswalde Drachenbändiger, in Rüsselsheim Bademeister und in Söhnstetten Putt-Könige gesucht werden, ist DSDS-Zeit in Deutschland: Deutschland sucht seine Disc Golf-Stars und -sternchen. Nicht weniger als 133 Bewerber stehen bei der Casting-Show für die drei Turniere der German Tour am 10. und 11. April buchstäblich Schlange.
Denn die Startplätze bei den C-Turnieren in Rüsselsheim (2. Waldschwimmbad Open) am Samstag und Söhnstetten (Advanced Approach & Putt-Turnier) am Sonntag sind überbucht. Für Rüsselsheims Turnierdirektor Michael „Ede“ Hamann ist das jedoch kein Problem: „Wir schicken niemanden nach Hause. Wer da ist, spielt auch!“
Jörg Eberts, TD des B-Turniers in Eberswalde, hat dagegen noch ausreichend Startplätze zur Verfügung. Und Victor Braun, der sich beim 11. Hesselbacher Hofturnier als Vierter im Open-Finale ins Rampenlicht spielte, betätigte sich im Gästebuch der Hyzernauts als Animateur: „Ein solches Turnier hat eindeutig mehr Spieler verdient!“
Dem kann man nur beipflichten. Denn der am 1. Advent des letzten Jahres eröffnete Kurs im Familiengarten Eberswalde ist nicht nur sportlich eine Herausforderung. Jörg Eberts: „Die Bahnen reichen von kniffligen 60 bis zu 120 Metern, wobei es die Korbpositionen in sich haben.“ Der Parcours ist auch eine Augenweide, führt er doch durch das ehemalige Gelände der Landesgartenschau. Eberts: „Man kann dabei auch etwas von der Industriekultur der Region erleben. Sei es der Finowkanal mit der Schleuse, die Bahnanlagen oder der gewaltige Eberkran.“
Prominente Besetzung in Eberswalde: Simon & Company
Für das B-Turnier am Wochenende wird der 14-Bahnen-Kurs auf 18 erweitert. Und, mit einem Augenzwinkern, fügt Eberts an: „Es gilt, den Drachen zu bändigen und den Kran zu bezwingen.“ Also, Drachenbändiger, auf nach Eber(t)swalde! Sieger des Eröffnungsturniers war übrigens Victor Braun im Stechen gegen Robert Delisle sen.. Das Turnier ist prominent besetzt: Simon Lizotte stimmt sich in Eberswalde auf das Euro-Turnier in Kopenhagen ein, die Familien Delisle und Braun sind vollzählig anwesend, ebenso Greg Marter, Jan Bäss und natürlich Jörg Eberts.
Der Kurs in Rüsselsheim: Nah am Wasser gebaut
Der Kurs in Rüsselsheim, der im Vorjahr Premiere feierte, ist nah am Wasser gebaut. Denn das Waldschwimmbad weist große Wasser-, Wald- und Wiesenflächen auf. TD Michael Hamann: „Der Verlockung, alle Bahnen mit einem Birdie zu beenden, steht das Risiko des ‚Wasserns‘ gegenüber. Denn bei fast allen 13 Bahnen kann die Scheibe irgendwie im Wasser landen.“
Das Scheibensuchen bei den Scheibensuchern übernimmt eine Crew der DLRG, die mit Hilfe von Tauchern und Tretbooten notgewasserte Scheiben wieder ans trockene Land befördert. Die abwechslungsreichen Bahnen sind bis zu 150 Meter lang. Hamann: „Für besonderen Nervenkitzel sorgt eine Inselbahn mit gleich zwei Inseln.“ Titelverteidiger ist Christian Plaue aus Grebenstein. Als schärfster Konkurrent gilt Klaus Kattwinkel, der im Vorjahr ein 70 Meter Ching-Ass geworfen hat und sich in Hesselbach in prächtiger Verfassung präsentierte.
Söhnstetten: Jürgen Taubes Bahn-Spezialitäten
Welche Bahnen heckt Jürgen Taube dieses Jahr beim 6. Advanced Approach & Putt-Turnier in Söhnstetten aus? Die Spezialitäten aus dem Vorjahr: ein Abwurf am Zaun im Kniestand unter einem Baum mit herab hängenden Zweigen. Oder ein „Tee“ unmittelbar hinter einem dicken Baumstamm. Bei so viel eingeschränkter Bewegungsfreiheit verlor der eine oder andere Spitzenspieler schon mal die Fassung…
Der Kreis der Favoriten ist groß. Mit Michael Kobella und Michael Stelzer haben beide Vize-Europameister gemeldet. Neben den jungen WSCA-“Wilden“ Dominik Stampfer, Marc Mäding und Moritz Lang sind vor allem noch Dirk Elze, Titelverteidiger Ted Winkelbeiner und die Weilheimer Asse Günter Tanner und Andreas Kucera zu beachten.
Ewald Tkocz