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Disc Golf-Herbstfeuer auf dem „Champ du Feu“

16. August 2010 – Von Ewald Tkocz. Die Franzosen nennen das 1 100 Meter hohe Massiv „le champ du feu“, das Feld des Feuers. Man kann dort im Winter Ski fahren, im Sommer biken, reiten, paragleiten, sich in einem Hochseilpark bis zu 25 Meter vom Erdboden in luftige Höhen schwingen oder beim Paintball mit Lebensmittelfarbe gefüllte Gelatinekugeln, natürlich biologisch abbaubar, mit Hilfe von Gasdruckwaffen auf gleichgesinnte Mitmenschen abfeuern. Und vom 3. bis 5. September wird der „Elsässische Abenteuerpark“ um eine weitere Attraktion erweitert: das 1. Disc Golf Open de la Serva. „Es wird ein kleines, aber feines Turnier“, kündigt Turnierdirektor Mario Tomasi an.

„Thomas Barker hat das Gebiet vor zwei Jahren beim Skifahren entdeckt“, erzählt Mario Tomasi, der den deutschen Disc Golfern seit Jahren ein Begriff und hoch geschätzter Gast bei Turnieren ist, und zwar nicht nur wegen der Körbe, die er zu Turnieren in Deutschland aus Strasbourg mitbringt und der edlen Weine, die er – wie in Hesselbach – für CTP-Wettbewerbe stiftet… Mario Tomasi: „Thomas hat dann dem Direktor der Bergstation von Disc Golf erzählt und ihn gefragt, ob wir auf dem champ de feu im Sommer nicht ein Turnier veranstalten könnten. Et voilà, hier ist es!“

18 Bahnen erwarten die Disc Golfer auf „la Serva“, einem Hügel auf dem Bergmassiv. Französisch-Kenner sollten sich Marios herrliche Kursbeschreibung in Französisch nicht entgehen lassen:

„Nous avons fait un 18 trous, avec aussi, des trous dans la foret. C’est très technique, mais c’est du vrai DG. Il y a des trous qui montent, qui descendent, qui zigzaguent, des trous larges et étroits,…bref un parcours très diversifié et assez techniques.“

Frei übersetzt: 18 Bahnen, auch im Wald. Technisch anspruchsvoll mit vielfältigen Anforderungen: Bahnen, bergauf und bergab, Bahnen im „Zickzack-Stil“, weite und enge Bahnen. Kurzum: Wahres Disc Golf. Und, natürlich, wäre es kein Turnier im Elsass ohne kulinarische Spezialitäten, kredenzt im Gasthof Hazemann. Kleiner Auszug aus dem „Disc Golf Dinner spezial“ am Samstagabend: „Jambon en croute de pain et buffet de crudités/ Salade de Pommes de terre/Fromage du terroir/Coupe du Champ du feu (glaces vanille, chantilly et myrtilles chaudes…

Das Turnier beginnt am Freitag, dem 3. September um 15 Uhr mit dem Doubles-Wettbewerb. Am Samstag werden zwei Runden auf dem 18-Bahnen-Parcours gespielt, am Sonntagvormittag Runde 3 und nach dem Lunch im Hazemann Inn das Finale der besten vier Spieler jeder Division auf neun Bahnen.

Mit Spielern der „internationalen Klasse“ rechnet Mario Tomasi nicht. Schließlich liegt die Europameisterschaft in Pas-de-Calais dann erst eine Woche zurück. „Aber das ist nicht tragisch“, sagt Mario, „das wäre doch eine gute Gelegenheit, neue Gesichter zu begrüßen. Die la Serva Open sind übrigens ein PDGA-Turnier (B-tier) und es ist für die Teilnahme nicht notwendig, PDGA-Mitglied zu sein.“

Einige Fragen an „Super-Mario“:

Mario, seit wann spielst du Disc Golf?

Mario: „Seit 1995. Ich verdanke es Paul Francz und Hartmut Wahrmann, der damals noch in Weilheim war, dass ich angefangen habe.“

Du hast dann schon sehr früh begonnen, in Strasbourg Turniere
zu veranstalten …

Mario: „Ja, am Anfang gab es ja nicht viele Turniere in Europa: Namur, Bern, Gstaad, Berlin, Weilheim, Rotterdam, Beaminster. Zusammen mit zwei Spielern des Clubs in Strasbourg haben wir schon 1996 begonnen, die „Strasbourg Open“ zu organisieren. Wir waren Teil der EuroTour Süd und viele gute Spieler sind damals zu uns gekommen, Hartmut Wahrmann, Michael Kobella, Marco Lehousse, um nur einige zu nennen. Aber im Laufe der Jahre gab es immer mehr Turniere in Europa und es kamen nicht mehr so viele Spieler zu uns. Aber das ist normal und auch gut so.“

Habt ihr jetzt einen festen Parcours in Strasbourg?

Mario: „Ja, endlich, seit einem Jahr haben wir einen festen Kurs mit 14 Bahnen in Strasbourg. Und wir werden versuchen, nächstes Jahr im Juni ein Turnier zu veranstalten, vielleicht sogar im Rahmen der GermanTour…“

Und welche Rolle spielt Mario Tomasi im französischen Verband?

Mario: „Ich bin zuständig für „Développement Disc Golf Loisirs“. Übersetzt ins Deutsche könnte man sagen, dass ich für die Entwicklung von Disc Golf im Freizeitbereich zuständig bin.“

Wie oft kommst du selbst noch zum Disc Golfen?

Mario: „Ich spiele ein bisschen weniger, leider. Aber wenn ich Turniere spiele, wie in diesem Jahr in Lörrach oder Hesselbach, freut es mich zu sehen, wie gut sich Disc Golf in Europa entwickelt hat und wie viele gute junge Spieler es gibt, vor allem bei euch in Deutschland.“

Informationen zu den 1. DG Open de la Serva:
TD: www.tomasi.mario@cegetel.net
www.auberge-hazemann.com
www.cheval-alsace.com
www.lechampdufeu.com

Bild: www.discgolf.at