Disc Golf ist ein Sport für Individualisten. Wenn es darauf ankommt, wenn wir am Tee stehen, dann sind wir alleine. Wir spielen für uns, wir versuchen unser Bestes zu geben und wir freuen uns über unsere Ergebnisse, oder müssen mit ihnen leben.
Die Europameisterschaft ist anders! Hier sind Disc Golfer Teil einer Mannschaft. Hier vertritt jede jeder sein Land – und das ist etwas ganz Besonderes.
Das fängt schon damit an, dass alle Teams an ihrer Kleidung zu erkennen sind. Wichtiger ist aber, dass man spürt, dass alle sich auch als Mitglieder ihrer Nationalteams fühlen: Am ersten Tee versammeln sich Teamkollegen um ihre Spielerin, bzw. ihren Spieler anzufeuern. Man unterstützt sich gegenseitig: trägt die Tasche, den Schirm, oder gibt auch mal Tips zur Scheibenwahl, oder zum geeigneten Wurf. Alle fiebern mit ihrem Team.
Dass das gelingt, ohne dass der unserem eigenen Sport so wichtige „Spirit of the Game“ verloren geht ist das Beste daran. Auch bei einer EM freut sich der Flight über einen gelungenen Wurf und klatscht ganz selbstverständlich auch den härtesten Gegner ab, wenn der etwas Tolles geleistet hat.
Als Team Captain des deutschen Teams hatte ich das große Glück so eine EM sowohl von aussen, wie auch von innen erleben zu dürfen. Es war schön zu sehen wie das deutsche Team sich bei diesem Turnier präsentiert hat. Damit meine ich nicht nur die Teilnehmer, die es geschafft haben auf den Punkt ihr bestes Spiel abzuliefern, oder gar über sich hinauszuwachsen. Beispiele hierfür sind sicherlich: Maik Hartmann, 
der es bei seinem ersten ganz großen Turnier auf einen großartigen fünften Platz bei den Juniors geschafft hat. Christine Hellstern, die es in der Masters Division mit dem dritten Platz zur einzigen deutschen Medaille gebracht hat, oder Torsten Baus, der alle vier Runden mit einem Rating von über 1000 abschloss!
Besonders herausragend war, wieder einmal die Leistung von
Marvin Tetzel, der sich in der stark besetzten Open Division mit drei überragenden Runden auf die Lead Card am Finaltag gespielt hat.
Es war eine Freude mitzuerleben, wie alle deutschen Starter sich vor Ort präsentiert haben – als Team, als großartige Disc Golferinnen und Disc Golfer aber auch als gern gesehene Mitglieder in der europäischen Disc Golf Familie. Dies gilt um so mehr, da die Bedingungen nicht immer einfach waren und der Kurs schon bei bestem Wetter allen alles abverlangt hat.
Die Disc Golf Abteilung hat die deutsche Mannschaft sehr großzügig unterstützt. 
Es gab Treffen vor der EM und in Oulu, es wurde Team Kleidung gestellt und ebenfalls zum ersten Mal ein Team Captain ernannt, der nicht selbst mitspielte..
Diese Unterstützung war gut angelegt. Wir haben uns der europäischen Bühne gut präsentiert und ich bin mir sicher, dass alle die dabei waren, dafür kämpfen werden, es auch 2018 zur nächsten EM wieder in das deutsche Team zu schaffen.
Im Namen des ganzen Teams möchte ich mich für die Unterstützung aus Deutschland, bei allen Startern für das gute Miteinander, vor allem aber bei den finnischen Veranstaltern für ein tolles Turnier auf einem anspruchsvollen Kurs im finnischen Norden direkt an der Ostsee bedanken : Kiitos.
Frank Hellstern
#ec2016tgt