Nachdem vor einigen Tagen die Namen der Mitglieder der deutschen Mannschaft für die EM bekanntgegeben wurden hier noch einmal ein paar Infos zum Nominierungsprozess.
Seit vielen Jahren legt der Vorstand der DGA die Kriterien für die Teilnahme an den Europameisterschaften fest. Diese Kriterien sind im Prinzip seit Jahren unverändert: 1. Wir besetzen jede Division, die angeboten wird. Hier gab es zum Beispiel bei der EM2016 in Oulu eine Neuerung. Es wurde erstmals auch FPM (Damen über 40 Jahre) angeboten und von uns auch besetzt. 2. Wir setzten die Schwerpunkte bei den Offenen (MPO/FPO) und den Junioren. 3. Wir nominieren nur Spielerinnen und Spieler, die in der Lage sind bei einer EM auch zu bestehen. 4. Leistung ist der Maßstab für die Aufnahme ins Team. 5. Wir beziehen auch die Ergebnisse internationaler Turniere mit ein. 6. Und das ist dieses Mal neu: wir nominieren nur Mitglieder des Nationalkaders.
Es ist offensichtlich, dass es viele Möglichkeiten gibt auf dieser Basis ein Team zusammenzustellen. Welche Turniere nimmt man in die Wertung?, wie viele Turniere kommen in die Wertung?, „benennt“ man Qualifikationsturniere?, zieht man das Rating hinzu – wenn ja welches?, …..
Da sich im Laufe von zwei Jahren bis zur nächsten EM viele Variablen ändern, manche planbar, manche ziemlich spontan, wird es auch jedes Mal von Neuem notwendig sein zu entscheiden, wie man die obigen Kriterien so umsetzt, dass das Ziel – die beste Mannschaft für die EM – erreicht wird.
Die konkrete Zusammenstellung fällt in die Zuständigkeit des Sportdirektors und des Team Captains. Der DGA-Vorstand hat sich bereits zu Beginn letzten Jahres Gedanken gemacht, wie wir das Ziel am besten erreichen können. Es wurde die Idee eines Nationalkaders umgesetzt, der bis zu 42 Spielerinnen und Spieler umfasst und aus dem zukünftig die Starter für große internationale Turniere wie EC oder die Team World Championship berufen werden sollen.
Basierend auf den Turnieren, die bereits für die Aufnahme in den Kader gewertet wurden, haben wir eine Liste erstellt, die dann Grundlage der weiteren Entscheidungen sein sollte. Da ein GT-Major Turnier mangels Teilnahme ausfiel und da die Ergebnisse bei internationalen Turnieren nicht so ausfielen wie erhofft, mussten wir auch hier reagieren und nachjustieren.
Am Schluss haben wir auf der Basis der Auswertung die Spieler berufen. Uns standen dafür leider nur 12 Plätze zur Verfügung. Jeder der sich das Team ansieht wird erkennen, dass die Entscheidungen eigentlich sehr klar und einfach waren. Lediglich beim zweiten Startplatz für die Junioren (bzw. den Nachrückern) lagen die Kandidaten so eng zusammen, dass wir uns entschlossen haben, diese beim Turnier in Salzgitter um diese Plätze spielen zu lassen.
Es gab bereits einige Anfragen von Spielerinnen und Spielern, ob sie einen Startplatz bekommen könnten, oder warum sie keinen bekommen haben. Diese Anfragen wurden auch beantwortet, wenn auch verständlicherweise nicht immer zur Zufriedenheit der Fragesteller.
Die Liste selbst ist rein für den internen Gebrauch und als eine Art „Rangliste“ für die Top 50 in Deutschland weder gedacht noch geeignet.
Wir hoffen, dass wir wie 2016 im Laufe der Anmeldephasen noch einen weiteren Startplatz bekommen. Sollte das so sein, dann werden wir diesen als Wildcard vergeben.
Wolfgang Kraus (Sportdirektor) und Frank Hellstern (Team-Captain)