4.6.2013 | dr.delay Er, der Regen, fing ziemlich genau um 9.25 Uhr an und hörte um 18.40 Uhr auf. Die naturfreundliche Wettersituation zeigte sich dabei in genau der Form, wie wetteronline.de sie auch angekündigt hatte. Die Hoffnung starb zuletzt, aber diesmal nachhaltig. Es war nass wie noch nie.
Fast ausverkauft war es in HH, d.h. erweitert spielten knapp 90 Spieler, und anders als im Allgäu gaben diesmal einige auf. Bei heftigem Dauerregen und Temperaturen um 10 popelige Celsius war das auch mehr als verständlich und durchaus verzeihlich.
Erstaunlich auch die Zahl derer, die immer noch glauben, dass das Hamburger Wetter schon nicht so schlimm werden kann. Demnach: Wenn ihr gleich lest, wie spannend es war, dann wollt ihr 2014 auch dabei sein – aber bitte, bitte bringt Regensachen mit. Kann man hier immer gut gebrauchen.
Zum Turnierverlauf
Lediglich die Grandmasters-Division ließ ein wenig Spannung vermissen. Hier gelang dem Lokalmatador Peter R. Müller ein überlegender Erfolg (7 vor) auf seinem Weg zur ersten DM-Teilnahme. Aber immerhin der Kampf um Platz zwei gestaltete sich spannend und wassertriefend. Dirk Poehlke wurde mit einem Wurf Vorsprung zweiter vor Andreas Wegener.
Bei den Juniors gewann Torben Casser vor Carl Rose, knapp mit drei Würfen – und wie sich das für kräftige, der Natur trotzden Jungburschen gehört, sah man die beiden auch nach ihrem Finish sich mit Putt-Übungen im anhaltenden Landregen die Zeit vertreiben.
Die Masters wurden von zwei Ollis dominiert, die nach unbestätigten Gerüchten beide in Wirklichkeit Oliver heißen sollen. Es gewann O. Möllemann und dies mit gerade einmal einem Wurf Vorsprung vor dem Duo O. Schacht und Volker Meyer. Erwähnenswert, dass unser Süd-Ost-Hamburger Norbert Schulze-Nemak gerade einmal zwei Würfe mehr benötigte, um über die 18 Bahnen, die Teil des festen City Nord Kurses darstellen, zu schlittern.
Die Damen-Wertung gewann Karena Witt erst auf der zweiten Bahn im Stechen vor Dana Jung und der zwei Würfe zurückliegenden Anne-Katrin Voss. Hier hatte der namentlich unerwähnt bleibende TD-Assistent ein Unentschieden verweigert und vorgegeben: Erste Bahn normal, zweite CTP. Vertretbar und vor allen Dingen kurz und schmerzlos. Am Ende lag Karena nur wenige Zentimeter besser als Dana, aber das Leben ist nun mal keine Waldorfschule.
Die Open: Illustre Gäste bei einem C-Turnier. Simon Lizotte und Avery Jenkins, eigentlich zurzeit auf der Discmania-Tour unterwegs, schauten vorbei, und angesichts des Wetters hätten sie es ihrem Betreuer (Greg Marter) gleich tun sollen. Der hatte nämlich „Dinge zu tun“ und musste seine Teilnahme kurzfristig absagen. Er wirkte am Ende deutlich weniger nass als die anderen gut 80 Spieler. Macht nichts und ist ok, denn die beiden und der ungemein starke Michael Rollnik taten einfach so, als wenn es kein Scheißwetter gibt und rockten die City Nord.
Simon spielte sogar aus’m Keller (siehe Foto) und Avery tat so, als wenn it never rains in southern City Nord – er spielte einfach in kurz. Am Ende wurde es dem sympathischen Ex-Weltmeister wohl doch ein wenig zu kalt um die Sportlerbrust und er musste dem Bremer Duo Lizotte/Rollnik den Vortritt lassen. Dabei Simon mit einem Wurf vor Michael und der wiederum mit zwei vor Avery.
Lediglich die anderen beiden Leading-Flight-Teilnehmer Niko Tsouloukidse und Markus Koch lagen etwas zurück, was allerdings an der jeweils schlechteren ersten Runde lag. Beide schienen sich im illustren Spitzen-Quintett in der zweiten Runde pudelwohl (und vermutlich: pudelnass) zu fühlen und spielten auf Augenhöhe.
Bleibt zu hoffen, dass der Dank gelungener Organisation unter widrigen Umständen wiederhergestellte City-Nord-Open-Ruf dazu führt, dass alle wiederkommen und am besten noch mehr. Denn irgendwann soll es in Hamburg auch mal nicht regnen.
dr.delay im Mai 2013
(„dr.delay, raw and uncut“ auch unter: https://golfdiscs.wordpress.com/. Da steht dann auch drin, was aus dr.delay selbst geworden ist – beim Regenturnier des Jahres.)