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„Bitte bis zum nächsten Jahr“: Potsdam Teamcup und Open

Markus Koch | 15.8.2012. Schwer zu toppen, was da in 6 von 10 Tagen auf dem Volksparkgelände in Potsdam von statten ging. Es sind so viele schöne Discgolfmomente gewesen, dass ich hier nur versuchen kann, einige zu benennen. Los ging das Ganze am 3.8.2012 mit den Doubles, einen Tag vor dem Teamcup. Was haben sich die Jungs da nur einfallen lassen? Der normale Kurs wurde einfach umfrisiert, 20 Bahnen mit 62er-Paar standen da nun im Park. Ach du Sch… kam es einigen über die Lippen, als sie auf einem der 20 Tees standen und realisierten, dass diese Bahn sie locker auch das doppelte des Paarscores kosten könnte.

Das „Oh Mann! Geiler Parcours, hoffentlich läuft es morgen besser“ bestätigte den Teamcuporganiesatoren, dass sie in Sachen Kursdesign auch den Nerv der Potsdamer Szene getroffen hatten. Alle freuten sich auf den Start des wieder belebten Teamcups, der ein reiches Kontrastprogramm zu der sonstigen Tour-Turnierreihe zu bieten hatte.

Der Teamgedanke der 17 angemeldeten Mannschaften stand an erster Stelle, je ein Mitspieler war im Flight vorhanden und konnte seinen Kameraden in jeglicher Hinsicht unterstützen. Das Gesamtergebnis der Mannschaft zählte, einzelne Ergebnisse ob schlecht oder gut gingen in der Masse von vier Spielern einfach unter.

Ich will hier nicht auf die Spielmodies/Teams+Bilder eingehen, die kann man auf der Homepage nachlesen. Viel wichtiger war die lockere Atmosphäre im Turnier, es war so gut wie alles erlaubt. Wenn man beim Playersmeeting in einer Gruppe von 60 Leuten unbeliebte Fragen einfach ausbuhen kann oder andere Mannschaften wegen ihrer schlechten Würfe aufzieht, so hat das schon fast therapeutische Ansätze vom normalen Turnierbetrieb. Wirklich jeder hatte Spaß und alle dürften mitmachen. Bei diesem Turnier war sogar der Alkohol „strengstens“ erlaubt, was dazu führte das neben dem Bauchmuskelkater vor Lachen, diverse Spieler sich vom Bus-Tram- oder Taxifahrer nach Hause fahren lassen mussten.

Es gab hervorragendes Essen für einen kleinen Preis. Generell war das Turnier mit 10€ für jeden erschwinglich und jeder ging mit etwas nach Hause. Es gab unglaublich schöne und schwere Medalien für die ersten 3 Plätze. Urkunden für jedes Team mit Mannschaftsfoto und Sachpreise für das beste Teamauftreten.
Es waren einfach 3 gelungene Tage relaxtes, lockeres und atmosphärisches Golf. Vielen Dank dafür.

Aber, aber! Das ist ja noch nicht alles, der Kohl wurde ja noch fetter. Denn nur 6 Tage später klotzen die Potsdamer wieder ran und bauten einen 21er-Parcours mit 65er-Paar auf. An einigen Bahnen noch fieser als das Wochenende zuvor. Hut ab, 2 große Turniere in 10 Tagen, bei sonst üblichen 14 Bahnen. Wer nicht weiß, was das heißt, sollte mal ein Turnier ausrichten.

Die 4. Potsdam Open wurden sehr professionell durchgeführt, wo soll ich nur anfangen? Ok, es gab als Playerspackage ein Getränk und ein Lolli liebevoll von einem bestickten Handtuch umwickelt, ein Marker und ein Schild für die Tasche mit Informationen zum Turnier („Schick, schick!“). Ach ja, dann gab es einen grünen Kaffee-Getränke Ausschank (ein umgebauter Citröenbus) mit einem sehr guten Barista, der hervorragendem Kaffe in allen Variationen zu einen kleinen Preisen anbot. Und wo wir beim leiblichen Wohl sind, es gab auch ein hervorragendes Buffet. Selbst um das Barbecue am Abend wurde sich gekümmert, einer der vielen Helfer stand am Grill und hat für alle geschwitzt und gebrutzelt.

Es wirkt sehr harmonisch wie die Dinge in Potsdam laufen, es ist eine unglaublich wachsende Szene mit sehr motivierten Spielern. Wer nicht dort war hat reichlich verpasst.

Die Potsdamer (die Hyzernauts) haben den Samstag Abend zum Leuchten gebracht. Man muss sich das vorstellen, da kommen die Spieler von überall her (USA, Nord-Süd-Ost-Westdeutschland) haben lange Anfahrten hinter sich, 2×21 Bahnen in den Beinen, manche 2 Steaks + 5 Bier im Magen und gehen trotzdem nicht schlafen.

Warum? Ja warum kommen sie nach Potsdam? Weil hier jeder Spaß an den kleinen großartigen Events hat, die nach dem eigentlichen Turnierrunden stattfinden. So wurde der „King of the Park“ in 4 Spielen (Putt, Büchsen werfen, Dart und Speed Putt) ermittelt. Bis es Nacht wurde, flogen die Scheiben in den Disziplinen, es wurde gepfiffen geklatscht, gepöbelt und angefeuert. Eine tolle Atmosphäre, die man zu selten auf den Turnieren erlebt. (https://gto.ec08.de/events/details/397)

Was dann ab 22.00 Uhr im Volkspark abging, sprengte endgültig den normalen Turnieralltag. Wer in Potsdam schon einmal die Bahn eins gespielt hat, kennt das Bild. Man steht auf dem Tee und sieht vor sich in ca. 95 Meter Entfernung den Korb, eingesenkt im Holzboden des Sonnendecks. Und jetzt stellt man sich dieselbe Situation in der Nacht vor, man steht auf dem Tee umgeben von ca.10 Lampen und 70 (lauten) Leuten und sieht vor sich eine regelrechte Landebahn.

Die Bäume sind wunderschön angestrahlt und es sind immer noch 20°C. Ein tolles Gefühl auf diesen Korb zu werfen. („einfach Legendär“ ). Night Bowling, rockt!

Da es darum ging mit drei Würfen ein Ass zu werfen, versuchten sich einige mit Hilfe einer Vodka-Eisrinne den richtigen Wurfwinkel zu finden. Der Effekt stellt sich anscheinend nur verzögert ein, nur so ist zu erklären, warum bei 70 Leuten 3 Ässer erst nach der 3. Bahnverkürzung gefallen sind. Und bei manchen erst in der ersten Runde am Sonntag.

Man ist zwar am Sonntagabend unglaublich geschlaucht, aber überglücklich diese beiden einzigartigen und wunderbaren Turniere erlebt zu haben.

Man kann einfach nur sagen „Danke und BITTE!“ bis zum nächsten Jahr.

Bilder und Berichte:
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