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Allerpark Open: Güldenhaupt lässt Routiniers hinter sich

aller15.11.2013 | Thomas Kowalczyk. Elias Güldenhaupt setzt sich gegen Konkurrenten durch und gewinnt die 3. Allerpark Open. Mit einer fulminanten Abschlussrunde überholte der Youngster die vorderen Plätze und holte sich den GT-Sieg.

Bei grauem Herbstwetter war es jedoch erst einmal Andre Schröder, der ein Start nach Maß hinlegte und das Teilnehmerfeld in der ersten Runde mit starken 34 Würfen in Aufruhr versetzte. Als letzter Teilnehmer einen Tag vor dem Turnier angemeldet, überzeugte Schröder auf Anhieb auf dem herausfordernden 12-Bahnen-Parcours und zeigte allen, dass mit ihm zu rechnen ist. Auch in der 2. Runde sicherte er sich mit einer weiteren sehr guten Runde den 1. Platz.

Wohl von dieser Leistung angestachelt, kam Güldenhaupt hochmotiviert aus der Mittagspause und schaltete einen Gang höher. Gestärkt von deftiger deutscher Küche bestehend aus Bregenwurst und Grünkohl schaffte er ganze sechs Birdies und spielte nur einen einzigen Bogey auf der Insel. Mit einer herausragenden -5 in Runde drei krönte er seine Leistung (-7) und ließ Nikolai Tsouloukidse (-5), Gene Rüdiger (-3), Andre Schröder (-3), Andreas Wegener (-2) und den deutschen Juniorenmeiser Marvin Tetzel (-1) hinter sich. Schröder konnte seine anfänglichen Höchstleistungen nicht mehr bestätigen und musste am Ende wurfgleich mit Rüdiger ins Stechen gehen, um einen der begehrten Pokale abzuräumen.

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In der Abenddämmerung ging es wieder auf Bahn 1 und 2 wo sich beide Kontrahenten nichts schenkten. Erst die Inselbahn 3 kürte den Sieger, der als erstes unter großer Spannung in den Steinring treffen konnte. Rüdiger behielt die Nerven, traf schließlich im zweiten Versuch und sicherte sich das Andenken.

Anderweitig gab es noch einen weiteren Triumph. Der diesjährige Stadtmeister heißt Marvin Schmidt, der sich mit einer souveränen +14 (Platz 13) vor Debütant Nils Decker und Titelverteidiger Thomas Kowalczyk (beide +21 / Platz 17) durchsetzen konnte.

Der Parcours

Alle waren sich einig: Der Allerpark hat doch einen sehr guten Parcours zu bieten. Auch wenn die Anlage nicht fest installiert ist, so waren alle einstimmig der Meinung, dass diese 12 Bahnen einem Turnier würdig sind. Ob Höhenunterschiede, natürliche Gegebenheiten (in Form von Sand, Wasser, Rasen, Gestein), lange Par-4-Bahnen oder die Insel: TD Thomas Kowalczyk hat für reichlich Abwechslung gesorgt. Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Parcours schon seit 2 Jahren existiert und damals von den Tee-Timers erstellt wurde. Kowalczyk modifizierte den anspruchsvollen Kurs an der einen oder anderen Stelle. Allen voran die Holzburg auf einem Sandhügel sorgte für Entzücken, welche erstmal von ganz unten ”erobert” werden musste. Die nächste Bahn gab den Spielern aber sofort die Möglichkeit, schnell wieder runterzukommen, indem die Scheiben von ganz oben wieder runtergeworfen wurden. Definitiv ein denkwürdiges Highlight des Parcours. Auch erwähnenswert: Zwei Strandbahnen die es in sich hatten (150m und 130m) und die sagenumwobene Steininsel.

Der Star des Turniers

Elias Güldenhaupt kam erst zum Ende so richtig auf Betriebstemperatur und ließ seinen Konkurrenten keine Chance. Zwischenzeitlich vier Birdies am Stück (insgesamt sechs) und nur ein Bogey in der gesamten Runde untermalten die Fähigkeiten des hochtalentierten Youngsters. Auch stark: Nikolai Tsouloukidse mit einer souveränen (-5) und Gene Rüdiger (-3), der im Stechen um den Pokal das nötige Glück auf seiner Seite hatte.

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Das fiel auf

Das Wetter in Wolfsburg zeigte sich anfangs wie erwartet von seiner eher bescheidenen Seite. 80 % Regen fast den ganzen Tag wurden angezeigt. Jedoch kam alles viel besser als erwartet. Während es die erste Runde durchnieselte, hörte der Regen in der 2. Runde fast komplett auf. Dafür zog auf einmal Wind auf, der das bis dato völlig windstille Turnier ein wenig auf den Kopf stellte. Das Wetter blieb im weiteren Verlauf stabil und bot einen alles in allem guten Rahmen für diese Jahreszeit.

Die Insel: Eigentlich fast schon eine Par 4. Die sechs besten Spieler des Turniers schafften es gemeinsam nur dreimal (!), nicht über Par zu spielen. Einer ließ sich jedoch nicht beeindrucken: Stefan Brandes vollbrachte tatsächlich das Kunststück, drei Birdies zu spielen. Chapeau!

Augen auf beim Scheiben-Fischen: Gerd Rosenowski, für seine Nervenstärke bekannt, hat es ins Kuriositätenkabinett geschafft. Seine orangefarbene Beast in den See werfend, stapfte er schnurstracks hinterher, nur um am Ende eine orangefarbene Katana in den Händen zu halten. TD Thomas Kowalczyk fand die Situation auf Anhieb merkwürdig und deutete Rosenowski gegenüber Zweifel an, ob nicht die andere im Wasser liegende Scheibe seine sei. Aufgrund von etwaigen Kommunikationsstörungen wurde jedoch anscheinend aneinander vorbeigeredet, denn es dauerte eine Zeit lang, bis Rosenowski schockiert feststellte: „Ey Leute, dass is gar nich meine Scheibe.“

Elias Güldenhaupts Entwicklung: Es ist fast schon unheimlich. Der 18-Jährige Wolfenbütteler gewann schon mehrere SONen-Tour-Turniere. Nun war auch mal ein GT-Turnier dran, und da wurden mal eben die Routiniers der Szene in den Schatten gestellt. Auch bemerkenswert: Der Vorsprung auf Marvin Tetzel (6 Würfe), der bei der DM noch insgesamt 17 Würfe besser war als Güldenhaupt. Wo soll das noch hinführen?

Die Bahn macht mobil: Traf diesmal aber vor allem auf Tobias Lülf zu, der erst gegen Ende des Players Meetings mit dem Fahrrad aufkreuzte. Später stellte sich heraus, dass Herr Lülf seinen Zug verpasst hatte (Samstag -> andere Fahrzeiten) und es sich nicht nehmen ließ, im Regen mit dem Fahrrad aus Braunschweig nach Wolfsburg zu radeln und doch noch am Turnier teilzunehmen. Respekt.

Die Wolfsburger Szene: Nunmehr das zweite sehr erfolgreiche Turnier der TimberWolfes, die nach den Schlosspark Open im Mai erstmals die Allerpark Open ausrichteten. Ebenso kämpften diesmal sechs Wolfsburger um den Titel des Stadtmeisters. Rekord. Mittlerweile auf 10 Mitglieder angewachsen, kann man von den Wolfsburgern in Zukunft noch vieles erwarten.

Wer neugierig ist, dem seien die Fotos der DM unter anderem auch im Allerpark wärmstens ans Herz gelegt. Zu finden unter Medien (DM 2013) hier auf discgolf.de.