Vom 17. – 20. August wurden in Varazdin (Kroatien) die Team-Weltmeisterschaften ausgetragen. Es nahmen 25 Nationen teil, eine so große Beteiligung gab es bisher noch nicht. Seit Wochen hat sich das deutsche Team auf diese Veranstaltung vorbereitet. Viele Dokumente mussten ausgefüllt werden, eine umfangreiche Anti-Doping Schulung war Pflicht. Das gab es in dieser Form bisher auch noch nicht. Bestens vorbereitet traf sich das Team am Wochenende vor der WM, bezog gemeinsam Quartier in einer Jugendherberge und startete mit dem Training auf den Kursen. Es wurden zwei 18er Kurse, zerlegt in vier Kurse a neun Bahnen für die erste Runde angeboten. Schnell wurde deutlich das der neu in ein Waldstück gelegte Kurs nicht so recht dem Anspruch einer solchen Veranstaltung entspricht. Zum Glück war ab Runde zwei für uns nur der bekannte Kurs (Drava Forester) vorgesehen.
In der ersten Runde trafen wir bei großer Hitze auf Niederlande, Italien, Spanien, Portugal, Finnland und Frankreich. Hierbei wurden 37 von möglichen 48 Punkten erspielt, was den zweiten Platz in der Gruppe bedeutete. Dabei wurden alle Spiele recht deutlich gewonnen, nur gegen Finnland mussten wir eine knappe Niederlage (3:5) hinnehmen. So ging es mit breiter Brust in die Runde der besten 16.
Hier wartete mit der Slowakei ein Gruppenvierter der Vorrunde auf uns. Auch hier spielte unser Team seine Stärken aus und ging mit 7:1 als Sieger in die Runde der besten acht.
Nach unseren Vorstellungen sollte im Viertelfinale die Partie gegen Österreich anstehen. Das war aber nicht so. Österreich verlor überraschend gegen Tschechien, die nun unser Gegner im Viertelfinale waren. Ein junges Team mit teils unbekannten, aber talentierten und motivierten Spieler*innen trat gegen uns an. Weder Doubles noch Einzel konnten wir gewinnen und die Partie ging eindeutig und verdient an Tschechien.
Für uns kann als nächstes das Spiel gegen die USA, um zu klären, wer um Platz fünf oder sieben spielt. Erstmals wurde ein vollständiges und spielstarkes Team aus Amerika geschickt. Es entwickelten sich sehr spannende Spiele und wir sahen uns zunächst auf der Verliererstraße. Als es auf die letzten Bahnen ging drehten unsere Spieler*innen noch einmal richtig auf und die Begegnung ging mit 5:3 an uns.
Im Spiel um Platz fünf trafen wir auf Australien. Die Aussies waren mit einem sehr großen Team angereist und begeisterten mit ihrer herzlichen Art. Nebenbei spielten sie auch großartiges Discgolf. Die Partie ging am Ende in die Verlängerung. Wir hatten ein Double und ein Einzel gewonnen, aber auch die gleichen Paarungen verloren. Gleichstand, bedeutete Play-off im sudden death, das Australien für sich entschied.
Am Ende belegte Deutschland den sechsten Platz. Eine sehr gute Platzierung, mit der wir sehr zufrieden sein können.
Erstmals wurde bei einer Discgolf Veranstaltung auch eine „Spirit of the Game“ Wertung vorgenommen. Hierbei beurteilten sich alle Mannschaften nach ihren Begegnungen bezüglich Regelkenntnis und -anwendung, Fairness und Kommunikation, sowie Verhalten. Bei der Auswertung des „Spirit of the Game“ erreichten wir den zweiten Platz. Das hat uns wirklich überrascht und wir waren überglücklich, von den anderen Nationen so gut bewertet zu sein. Sicherlich hat dazu unserer kleines Geschenk, ein Taschenanhänger für jede*n Spieler*in der gegnerischen Mannschaft vor Tee-off und der Getränkeservice von Christoph Jahn (Rippe) beigetragen. An den heißen Tagen wurden wir und unsere Gegner, an mehreren Stationen mit Getränken und Obst versorgt. Danke nochmals, Rippe.
Während der gemeinsamen Woche in Varazdin ist aus zehn Spieler*innen und acht Begleitpersonen eine Mannschaft geworden. Alle haben sich gegenseitig respektiert und unterstützt. „Gemeinsam“, war das Zauberwort, das uns diese unvergessliche Woche beschert hat. Herzlichen Dank, dass ihr Discgolf Deutschland in so vorbildlicher Weise vertreten habt. wk
Das Team:
Damen:
Wiebke Jahn (Helmstedter Tennisverein e.V.)
Ann-Katrin Semert (LFC Laer 1906 e.V.)
Martje Sumowski (SC 08 Münster e.V.)
Open:
Dominik Stampfer (Sportclub Albuch e.V.)
Kevin Konsorr (Disc Golf Friends Dortmund e.V.)
Christoph Weiß (Heads Up Freiburg e.V.)
Benedikt Heiß (Disc Golf Guerilla e.V.)
Master:
Jörg Eberts (Schwebedeckelkombinat Tschaika e.V.)
Lucca Seipenbusch (SV Scheibensucher Rüsselsheim e.V.)
Team-Captain:
Wolfgang Kraus (SV Scheibensucher Rüsselsheim e.V.)
Weitere Infos, Ergebnisse…
https://www.facebook.com/wfdf.wtdgc/
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