Wer schon einmal auf einem Discgolf-Parcours war oder sich Turniere online angeschaut hat, wird festgestellt haben, dass der Sport stark männerdominiert ist. Anfang 2021, die COVID19-Pandemie war gerade in vollem Gange, fand sich eine Gruppe aus DFV/DGA-Beauftragten sowie in Verbänden und Vereinen engagierten Spielerinnen zusammen, um die Problematik der ungleichen Geschlechterverhältnisse im Discgolf sowie die von der Community wahrgenommene Atmosphäre zu untersuchen und daraus Handlungsoptionen zu erarbeiten. Der Arbeitskreis wurde insbesondere deshalb gegründet, weil den DFV-Beauftragten Erfahrungen gemeldet worden waren, die auf Missstände in der Community, insbesondere sexistische Vorfälle, hinwiesen. In der DFV-Mitgliederdatenbank gibt es für die Geschlechtseintragung aktuell die drei Optionen „weiblich“, „divers“ und „männlich“. Zum Zeitpunkt der Umfrage lag die Verteilung für Discgolf bei 11% zu 0% zu 89%.
Hinweis zur Bezeichnung der Geschlechtsangaben in dieser Auswertung (hier klicken)
Die Teilnehmenden konnten zu Beginn der Umfrage wählen, welchem Geschlecht sie sich zuordnen, mit den Auswahlmöglichkeiten „weiblich“, „divers“ und „männlich“. Diese Optionen orientierten sich an den drei Meldemöglichkeiten beim DFV.
Da die Bezeichnung „divers“ jedoch nicht die große geschlechtliche Vielfalt widerspiegelt, die sich hinter der sie beschreibenden Personengruppe verbirgt, wird in der Ergebnisdarstellung der Begriff „TINAQ-Personen“ verwendet, der für trans*, inter*, nicht-binäre, agender und questioning Personen steht. Dabei ist zu beachten, dass z.B. trans* Personen je nach Selbstidentifikation auch von allen drei Kategorien abgebildet werden können.
In der folgenden Ergebnisdarstellung werden je nach Kontext verschiedene Formulierungen verwendet. Handelt es sich um Zahlenwerte anhand der Geschlechtsangaben, wird „weiblich“, „divers“, „männlich“ oder „W, D, M“ verwendet. Handelt es sich um die Bezeichnung der Personengruppen werden die Begriffe „Frauen“, „TINAQ-Personen“ und „Männer“ genutzt.
Hier könnt ihr die ausführliche Version der Ergebnisse als pdf herunterladen.
Fragestellungen
Aus diesem Sachverhalt sowie den gemeldeten Erfahrungen wurden verschiedene Fragestellungen entwickelt, die in einem ersten Schritt untersucht werden sollten:
- Was sind Gründe dafür, dass Frauen und TINAQ-Personen nicht anfangen Discgolf zu spielen bzw. nicht dabeibleiben?
- Was sind Bedürfnisse von Frauen und TINAQ-Personen im Discgolf?
- Mit welchen Problemen sehen sich Frauen und TINAQ-Personen im Discgolf konfrontiert?
- Gibt es konkrete Erfahrungen (sowohl positive als auch negative), die gehäuft auftreten oder als Fallbeispiele aufschlussreich sind?
- Wie wird Sexismus in der Community (ggf. unterschiedlich) wahrgenommen?
- Wie lässt sich der Anteil von Frauen und TINAQ-Personen im Discgolf erhöhen?
Die Methode der Wahl, um diese Fragen zu beantworten, war schnell gefunden: Eine deutschlandweite Umfrage sollte Licht ins Dunkel bringen. Im Vorfeld wurden drei Zielgruppen definiert: (1) Frauen und TINAQ-Personen, die (noch) kein Discgolf spielen, (2) Frauen und TINAQ-Personen, die Discgolf spielen und (3) Männer, die Discgolf spielen. Aus diesem Grund wurden drei verschiedene Fragebogendesigns erstellt, wodurch Zielgruppe 1 sechs Fragen erhielt, Zielgruppen 2 und 3 jeweils vierundzwanzig Fragen.
Allgemeine Fakten zu den Teilnehmenden
Ursprünglich wurde eine Teilnahme von 100 Personen an der Umfrage angestrebt, davon idealerweise mehr als 50% davon Frauen und TINAQ-Personen. Letztlich beteiligten sich 416 Personen an der Erhebung. Davon ordneten sich 7 der Option „Divers“ (2%), 133 der Option „weiblich“ (32%) und 276 der Option „männlich“ (66%) zu . Von den Frauen spielten 116, von den TINAQ-Personen 4 Discgolf oder hatten dies in der Vergangenheit getan, 17 bzw. 3 hatten noch nie Discgolf gespielt. Diese insgesamt 20 Personen erhielten den kürzeren Fragebogen, der einen auf die Zielgruppe zugeschnittenen Fragenkatalog enthielt.

Der Altersdurchschnitt aller Teilnehmenden lag bei 38,3 Jahren, wobei die Altersgruppe von 30-39 am stärksten vertreten war.

Die Befragten, die bereits Discgolf spielten, waren durchschnittlich seit 6,6 Jahren aktiv dabei. Dieser Wert splittet sich auf in durchschnittlich 6 Jahre bei den Frauen und 6,8 Jahre bei den Männern. Letztere spielten also länger, jedoch nicht mit großem Abstand zu den Frauen. Die 3 TINAQ-Personen, die bei dieser Frage Angaben gemacht haben, spielten im Schnitt 8 Jahre.

Die Rolle des Discgolf-Sports für Nicht-Spieler:innen (W/D)
Die folgenden Fragen haben nur Teilnehmende erhalten, die (noch) kein Discgolf spielen und sich der Geschlechtskategorie „weiblich“ oder „divers“ zugeordnet hatten. Dies waren 20 Teilnehmende, die im Folgenden auch als „Nicht-Spieler:innen“ bezeichnet werden.
Machst du einen anderen Sport?
Die Nicht-Spieler:innen wurden zunächst gefragt, ob sie andere Sportarten betreiben. Es ist nicht erstaunlich, dass 10 von ihnen vom Ultimate Frisbee kamen, da der Fragebogen in der gesamten Frisbee-Community geteilt wurde. Als weitere Sportarten wurden Pilates (3x), Yoga, Radfahren, Schwimmen, Fitness (je 2x), Fußball, Laufen und Wandern (je 1x) genannt.
Woher kennst du Discgolf?

Ein Großteil der Antworten, nämlich 13, zeigte, dass soziale Beziehungen zu Freund:innen, Familie oder Partner:innen ein häufiger erster Berührungspunkt für das Kennenlernen von Discgolf sind. Auch über Beobachtung im öffentlichen Raum (7x) und sportliche Kontexte wie Ultimate Frisbee, Discgolf-Events oder Mitspieler:innen (insgesamt ebenfalls 7x) erfuhren manche von der Existenz der Sportart. Durch die Nutzung von Informationskanälen wie Lokalpresse, soziale Medien oder Websites (5x) gelangte ein weiterer Teil der Teilnehmenden an Kenntnisse über Discgolf.
Würdest du gerne Discgolf spielen?
Auf die Frage hin, ob sie gerne in den Discgolfsport einsteigen würden, gaben 4 Nicht-Spieler:innen ein klares Ja zur Antwort. 5 sprachen sich gegen den Einstieg aus, während 11 sich noch unsicher waren.
Resümee – Die Rolle des Discgolf-Sports
für Nicht-Spieler:innen (W/D)
Zusammenfassend kann aus der – leider kleinen – Stichprobe von Nicht-Spieler:innen herausgelesen werden, dass diese Personen vor allem die Nachbarsportart Ultimate Frisbee ausüben. Das ist teilweise auch darauf zurückzuführen, dass die Umfrage in Ultimate-Kreisen verbreitet wurde. Soziale Kontakte waren für die befragten Personen die wichtigste Quelle für die Kenntnis über den Sport. Zwei Drittel der Personen wollten selbst Discgolf spielen oder waren unsicher, einige Personen hatten kein Interesse.
Die Rolle des Discgolf-Sports für Spieler:innen im Vergleich (W/D/M)
Um ein möglichst umfassendes Bild darüber zu erhalten, welche Rolle Discgolf bei den Befragten, die bereits Discgolf spielen, einnimmt, wurden verschiedene Items erstellt. Diese erfragten, woher die Teilnehmenden den Sport kennen, was sie zum Weitermachen motiviert hat und wie wohl sie sich allgemein in der Community fühlen – aber auch die Häufigkeit des Trainings und der Turnierteilnahme, die Mitgliedschaft und das Engagement in Vereinen sowie mögliche Gründe für eine Beendigung der Discgolf-Aktivität. Die acht Fragen, die in diesem Kapitel ausgewertet werden, werden nach den zu Beginn der Umfrage wählbaren Geschlechterkategorien weiblich, divers und männlich verglichen.
Wie bist du auf Discgolf aufmerksam geworden?

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Mit Abstand am häufigsten (58W, 2D, 145M) haben die Befragten durch Freund:innen, Familie und Bekannte von Discgolf erfahren. So gab rund die Hälfte aller Teilnehmenden soziale Kontakte als Informationsquelle an. Weitere Faktoren folgen mit größerem Abstand. Einige Teilnehmende (12W, 59M) haben einen Parcours in ihrer Nähe entdeckt oder andere Menschen beim Discgolfen gesehen und sind dadurch neugierig geworden. Soziale Medien und andere Medien wie die lokale Presse oder die Webseite der Stadt spielen eine eher untergeordnete Rolle im Verhältnis zur öffentlichen Sichtbarkeit des Spielbetriebs. Manche Personen (7W, 32M) finden den Weg zu Discgolf über andere Frisbeesportarten, vor allem Ultimate Frisbee. Nur wenige lernen Discgolf auf Events wie Turnieren oder Incentives kennen (4W, 2D, 14M).
Insgesamt entsteht der Eindruck, dass Discgolf weniger durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit auf sich aufmerksam macht als durch Aspekte wie zufällige Beobachtung, andere Frisbeesportarten und soziale Kontakte.
Im Vergleich der Antworthäufigkeiten von Frauen und TINAQ-Personen mit denen der Männer fällt auf, dass der soziale Faktor über Freund:innen und Familie bei allen Geschlechtern mit rund 50% gleich groß ist, während bei den anderen Kategorien Unterschiede zu erkennen sind. Besonders auffällig ist, dass Frauen viel häufiger durch ihre Paarbeziehung Discgolf entdecken als Männer (für rund ein Viertel der Frauen spielte die Paarbeziehung eine Rolle, keine Angabe von TINAQ-Personen). Die männlichen Befragten gaben hingegen proportional häufiger andere Faktoren an wie die Beobachtung von Discgolf im öffentlichen Raum, (soziale) Medien und Ultimate Frisbee bzw. Frisbeesport.
Für Männer gestaltet sich der Zugang zu Discgolf also vielfältiger, während Frauen zum Großteil über soziale Kontakte einschließlich der Partnerschaft den Sport entdecken. Der Sport scheint Frauen ohne eine persönliche Beziehung zu anderen Discgolfenden weniger anzusprechen. Diese Interpretation stimmt mit dem oben beschriebenen Eindruck einer wenig bewusst gesteuerten Außenwirkung überein. Eine strategische Öffentlichkeitsarbeit erscheint sinnvoll, um beispielsweise Vorurteile gegenüber Wurfsportarten oder dem Image als „Männersport“ aufgrund des hohen Männeranteils entgegenzuwirken.
Interessant ist auch der Vergleich der Antworten der Nicht-Spieler:innen zur gleichen Fragestellung. Hier entfiel ebenfalls der größte Teil der Antworten auf den Aspekt der sozialen Beziehungen, gefolgt von Beobachtungen im öffentlichen Raum sowie dem Ultimate Frisbee. Einige wenige Personen nannten auch hier noch Informationskanäle wie die Lokalpresse, soziale Medien oder Websites.
Was hat dir an dem Sport gefallen, sodass du dabeigeblieben bist?

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Bei der Auswahlfrage, was die Spielenden dazu bewegt, den Sport auszuüben, zeigt sich, dass Discgolfende jeden Geschlechts gleichermaßen die Freude am Discgolf als Outdoorsport teilen. So führt mit rund 85% „Bewegung an der frischen Luft“ bei allen Teilnehmenden die Liste der ausgewählten Antwortoptionen an. Bei den 9 weiteren Faktoren (Antworten des Freitextfelds „Sonstiges“ nicht mitgezählt) ist die Verteilung der Unterschiede auffällig. Insgesamt 7 Aspekte wurden von Frauen und TINAQ-Personen seltener genannt als von Männern. Davon ist die Differenz bei „Zeitliche Flexibilität“, „Gemeinsames Hobby mit Familie/Freund:innen“ und „Nette Menschen kennengelernt“ mit je etwa 5-6% Abweichung am geringsten. Die wenig ausgeprägte körperliche Belastung wurde insgesamt am niedrigsten bewertet und spielt für Frauen und TINAQ-Personen eine noch geringere Rolle (9% weniger).
Beim sportlichen Anspruch wächst der Unterschied. Bei knapp der Hälfte der Männer hat Discgolf den Ehrgeiz geweckt und/oder sich als neue Herausforderung bewährt. Frauen und TINAQ-Personen bewegen sich in diesem Bereich bei nur ca. 36%.
Der geringe Kostenfaktor von Discgolf wird in etwa gleich bewertet, von Frauen und TINAQ-Personen (48%) jedoch etwas höher als von Männern (45%).
Zwei Kategorien fallen durch eine besonders hohe Diskrepanz auf. Während bei den Männern die „Faszination für den Flug der Scheiben“ mit knapp über 80% den zweiten Platz belegt, wählten nur knapp die Hälfte der Frauen und TINAQ-Personen diesen Grund. Umgekehrt ist dafür für knapp zwei Drittel der Frauen und TINAQ-Personen das zweitwichtigste Motiv die Ausübung von Discgolf als gemeinsames Hobby mit Partner:in, während dies nur für ein knappes Fünftel der Männer der Fall ist. Dieses Ergebnis ist wenig erstaunlich angesichts der Darstellung, nach der Frauen den Sport deutlich häufiger durch ihren (vermutlich meist männlichen) Partner kennenlernen.
Wie wohl fühlst du dich insgesamt als Mitglied der Discgolf-Gemeinschaft?

Über einen Schieberegler sollten die Teilnehmenden der Umfrage angeben, wie wohl sie sich insgesamt als Mitglied der Discgolf-Gemeinschaft fühlten. Die Skala war definiert von „überhaupt nicht wohl“ bis „rundum wohl“, wobei die erste Angabe in der Auswertung als Wert 1, die zweite Angabe als Wert 101 abgebildet wird.
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Bei den Frauen lag der Durchschnittswert bei etwa 72, das heißt sie verorteten ihr Wohlbefinden im oberen Drittel der Skala. Dieser Wert errechnete sich aus Angaben, die zwischen etwa 30 und 60, sowie zwischen etwa 70 und 100 liegen. Der Durchschnittswert der Männer lag deutlich höher, nämlich bei etwa 81. Die einzelnen Angaben waren jedoch nicht so regelmäßig verteilt wie bei den Frauen, sondern es gab einen deutlichen Ausschlag im Skalenbereich zwischen etwa 80 und 100, die Mehrheit von ihnen positionierte ihr Wohlfühlen demnach vergleichsweise hoch.
Da nur 4 TINAQ-Personen diese Frage beantworteten, sind Durchschnittswerte hier nicht repräsentativ. Die 4 einzelnen Angaben zeigen zudem ein sehr gemischtes Bild des Wohlbefindens, da die Werte bei 1, 15, 49 und 77 liegen.
Es lässt sich sagen, dass sich die Mehrheit der Männer grundsätzlich sehr wohl als Mitglieder der Discgolf-Gemeinschaft fühlt. Die Frauen fühlen sich durchschnittlich auch eher wohl, jedoch errechnet sich dieses Mittel aus vielen Angaben, die eine starke Schwankung aufzeigen. Auch bei den 4 TINAQ-Personen kann eine starke Schwankung des Wohlbefindens beobachtet werden. Die Ergebnisse deuten demnach darauf hin, dass für Frauen und TINAQ-Personen noch viel getan werden muss, damit auch sie sich mehrheitlich in der Community wohlfühlen.
Wie oft spielst oder trainierst du?

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Von den befragten Frauen und TINAQ-Personen spielen oder trainieren 40,6% mindestens einmal pro Woche oder öfter. Weitere 18,7% kommen ein- bis dreimal pro Monat dazu, während ganze 40,7% nur selten oder nie Zeit dafür finden. Konträr dazu spielen oder trainieren 69,8% der Männer ein- oder mehrmals pro Woche, 16,8% ein- bis dreimal pro Monat und nur 13,5% selten oder nie. Insgesamt betrachtet spielen und trainieren die Männer also deutlich häufiger als die übrigen Befragten.
Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, ihre Angabe in einem Freitextfeld zu erläutern. Die Antworten zeigen eine Reihe an Gründen auf, aus denen der Parcours nur selten oder nie aufgesucht wird, beispielsweise der Mangel an Zeit, Verletzungen oder, wie eine Person formulierte, die „vergiftete Community“. Besonders auffällig war die Nennung von Care-Arbeit wie zum Beispiel Schwangerschaft, Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen als Hinderungsgrund für regelmäßige Parcoursbesuche. Bei genauerer Betrachtung nach Geschlecht fiel dabei auf, dass bei insgesamt 268 Nennungen der Männer nur zweimal Care-Arbeit als Grund dafür genannt wurde, dass nur einmal pro Woche bzw. zwei- bis dreimal pro Monat gespielt oder trainiert werden könne. Im Gegensatz dazu nannten insgesamt 9 von 128 Frauen und TINAQ-Personen dies als Grund, den Sport nur selten oder nie ausüben zu können.
Für die Gruppe der Frauen und Männer ist dies wenig überraschend, da es die in der deutschen Gesellschaft (noch) übliche Rollenverteilungen widerspiegelt.
Bist oder warst du in einem Discgolfverein angemeldet?

Ein Großteil der Teilnehmenden sind in Vereinen organisiert. Es fällt auf, dass weitaus weniger Frauen als Mitglied in Vereinen gemeldet sind. Von den vier TINAQ-Personen, die diese Frage beantworteten, sind zwei in Vereinen Mitglied, zwei nicht.
Wie oft spielst du Turniere?

getrennt nach W, D und M
Auch die Turnierteilnahme pro Jahr wurde hinsichtlich der Unterschiede zwischen den Geschlechtern untersucht. Von den Männern spielt weniger als ein Viertel (23%) keine Turniere. Bei den Frauen liegt die Zahl deutlich höher, 43% der Frauen nehmen nicht am sportlichen Wettkampf teil, während 57% dies tun. Von den TINAQ-Personen wurden im Durchschnitt 5 Vereinsweeklies, 5,5 Turniere in Deutschland und 6,5 Spaßturniere gespielt, zu Turnieren im Ausland gab es keine Angaben.
Auch die Häufigkeit der Teilnahme an Turnieren variiert zwischen den Gruppen und der Art von Turnieren. Am häufigsten spielen die Befragten Weeklies in ihren Vereinen. Hier überrascht es, dass Frauen und TINAQ-Personen deutlich seltener an diesen, meist informellen Wettkämpfen innerhalb des Vereins teilnehmen. Bei nationalen Turnieren bleiben Frauen leicht hinter dem Durchschnitt aller Teilnehmenden zurück, dafür liegen Frauen bei den internationalen Turnierteilnahmen pro Jahr leicht über dem Durchschnitt. Die teilnehmenden TINAQ-Personen scheinen eine Vorliebe für Spaßturniere zu haben.
Nur etwas über die Hälfte der Frauen sucht beim Discgolf den sportlichen Wettkampf, wenn man dies von den Turnierteilnahmen abhängig macht. Vereinsweeklies und nationale Turniere werden dabei am meisten gespielt, die Zahlen bleiben aber hinter dem Durchschnitt zurück. Über die Gründe der niedrigeren Zahlen kann an dieser Stelle nur gemutmaßt werden, aufschlussreicher sind hier die Antworten auf die Fragen nach Handlungsoptionen.
Engagierst du dich für den Sport, egal ob als Vereinsmitglied oder privat?

74 Frauen und 223 Männer gaben an, sich für Discgolf zu engagieren. Von den TINAQ-Personen gaben alle an, sich nicht zu engagieren. Wir betrachten hier deshalb den Anteil von W und M bezogen auf alle Teilnehmenden Frauen bzw. Männer der Umfrage.
Das größte Engagement unter allen Teilnehmenden ist im Bereich Verein und Community zu sehen. Hier engagieren sich auch die meisten Frauen. Das Anleiten von neuen Spielenden, Organisieren von Turnieren und Spielen sowie die Übernahme eines Amtes gaben genau oder weniger als 20% der Frauen an.
Unter sonstigem Engagement wurde unter anderem das Anleiten von Trainings, Veranstaltungen an Schulen und Tätigkeiten im Gestalterischen oder Medienbereich genannt. Die meisten Personen, die sich engagieren, tun dies gleich in mehreren Bereichen.
Auf die Freitextoption „Ich habe mich bisher noch nicht engagiert, weil“ gaben die meisten Personen Mangel an Zeit (9W, 1D, 14M) bzw. den Fokus auf andere Dinge an (6W, 12M) oder, dass Discgolf als reine Freizeitaktivität gesehen wird (8W, 4M).
Auffallend ist, dass Frauen und TINAQ-Personen sich eher nicht für Discgolf engagieren, weil sie sich zu schlecht eingebunden fühlen (3W, 3D), nicht gut in den Vereinen vernetzt sind (3W) oder das Gefühl haben, noch nicht lange und nicht gut genug Discgolf zu spielen (2W) – Gründe, die in der Umfrage nur von je einem Mann genannt wurden.
Die Antworten auf die Frage zeigen insgesamt ein hohes Engagement unter den Spielenden Frauen und Männer. Um noch mehr Frauen und TINAQ-Personen für ein Engagement zu gewinnen, scheint es wichtig zu sein, die Einbindung in die Gruppen und Vereine sowie die Vernetzung zu fördern.
Falls du nicht mehr spielst, warum hast du aufgehört?
Auf diese Frage haben nur wenige Personen geantwortet (27W, 0D, 40M). Für die Gründe, warum diese Personen wieder mit Discgolf aufgehört haben, wurden am häufigsten mangelnde Zeit (6W, 4M) und verlorenes Interesse (5W, 4M) genannt. Auch Verletzungen (3W, 2M) waren ein Grund. Frauen nannten zudem häufiger ihre Rolle als Eltern und in der Care-Arbeit als die männlichen Teilnehmer (4W, 1M). Außerdem fehlte Frauen häufiger der Anschluss an andere Spieler:innen (3W). Eine Frau nannte direktes diskriminierendes Verhalten als einen Grund, warum sie aufgehört hat.
Aufgrund der geringen Zahl der Antworten lässt sich nur ein sehr kleiner Einblick gewinnen, warum Menschen mit dem Sport aufhören.
Resümee – Die Rolle des Discgolf-Sports für Spieler:innen im Vergleich (W/D/M)
Die ausgewerteten acht Fragen sollten aufzeigen, welche Rolle Discgolf bei den Befragten, die den Sport ausüben, spielt und wie sich dies zwischen den Geschlechtern unterscheidet. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es in allen erfragten Aspekten Ungleichgewichte gibt. Frauen und TINAQ-Personen trainieren weniger als Männer und nehmen weniger an Turnieren teil. Auch beim Thema Vereinsmitgliedschaft und Engagement lässt sich dies feststellen. Die Antworten dazu, wie die Spielenden auf den Sport aufmerksam wurden und was sie zum Dabeibleiben bewogen hat, geben interessante Hinweise auf Anschlussmaßnahmen.
Dass Frauen und TINAQ-Personen sich insgesamt weniger wohl in der Community fühlen, ist ein wichtiges Ergebnis, welches durch die Darstellung der Antworten in den folgenden Abschnitten dieser Auswertung noch näher beleuchtet wird.
Sexismus und Diskriminierungserfahrungen
Um die Beurteilung und Wahrnehmung der Teilnehmenden von Sexismus im Discgolf zu untersuchen, wurden fünf verschiedene Szenarien vorgestellt, in denen einige sexistische Aussagen in unterschiedlicher Erscheinungsform dargestellt waren. Eines der Szenarien wurde als nicht-sexistisches Kontrollszenario gewählt. Die übrigen vier Szenarien waren so konzipiert, dass sie verschiedene Arten von sexistischen Verhaltensmustern aufzeigen. Die vier Szenarien wurden auf Grundlage von Erfahrungsberichten aus der Community erstellt und dementsprechend in der geschilderten Form von Sexismus gegenüber Frauen, ausgeübt von Männern, dargestellt. In Klammern ist die jeweilige von Sexismus angegeben.
- Szenario 1: Ein Spieler beglückwünscht die Divisionsbeste zu ihrem Sieg. (neutrales, nicht-sexistisches Kontrollszenario)
- Szenario 2: Ein Spieler gibt einer Spielerin unaufgefordert Tipps. (Mansplaining)
- Szenario 3: Ein Spieler spricht eine Spielerin mit „Mäuschen“, „Mädchen“, „Schätzchen“ oder „Kleine“ an. (Abwertung durch Verwendung einer Verniedlichungsform)
- Szenario 4: Ein Spieler kommentiert den Wurf einer Spielerin mit „Gar nicht schlecht für eine Frau“. (Abwertung auf Basis von geschlechtsspezifischen Vorurteilen)
- Szenario 5: Ein Spieler bewertet die körperliche Attraktivität einer Spielerin (positiv oder negativ). (sexuelle Objektifizierung)
Zuerst wurden die Szenarien von den Teilnehmenden jeweils danach bewertet, ob sie sie in der Vergangenheit beobachtet hatten. Alle Szenarien wurden generell von Männern öfter beobachtet als von Frauen und TINAQ-Personen. Bei der Betrachtung der Unterschiede in den Angaben zwischen Frauen und TINAQ-Personen gegenüber denen der Männern sind diese bei den ersten beiden Szenarien (Kontrollszenario und Mansplaining) sehr deutlich, mit etwa 50% bzw. 30% Differenz. In den übrigen drei Szenarien ist der Unterschied geringer ausgeprägt und beträgt zwischen knapp 4% und 14%. Es fällt auf, dass Männer besonders oft Mansplaining beobachtet haben. Nur von einem Drittel so viel Frauen und TINAQ-Personen wurde dies im Gegenzug beobachtet. Verniedlichungen scheinen tendenziell selten beobachtet zu werden, wohingegen jeweils ein Drittel aller Frauen und Männer schon Sprüche wie „Gar nicht schlecht für eine Frau“ beobachtet haben. Die in Szenario 5 dargestellte sexuelle Objektifizierung von Frauen wurde von einem Viertel der Frauen und von über einem Drittel der Männer beobachtet. Eine mögliche Erklärung für den Unterschied ist, dass die Beurteilung der Attraktivität einer Frau vielleicht eher in reinen Männergruppen geschieht. Von den 4 TINAQ-Personen wurden sowohl das Kontrollszenario als auch Mansplaining beobachtet.
Sexismuserfahrungen und Bewertung der Szenarien

Frauen und TINAQ-Personen konnten zusätzlich angeben, ob sie Situation selbst erlebt haben. Die in der vorherigen Abb. 12 gezeigte geringe Beobachtungsrate der Frauen von Szenario „Mansplaining“ (etwa 27%) erklärt sich möglicherweise dadurch, dass die meisten von ihnen, nämlich 84%, selbst schon das Ziel von Mansplaining waren, wie in Abb. 13 zu sehen ist. Der Unterschied zwischen „beobachtet“ und „selbst erlebt“ ist hierbei auffallend hoch. Auch die Szenarien „Abwertung durch Verniedlichung“ und „Abwertung auf Basis von Vorurteilen“ wurden deutlich öfter selbst erlebt als beobachtet, nämlich mit einer Differenz von 13% bzw. 16%. Beim Szenario „sexuelle Objektifizierung“ ist die Häufigkeit zwischen Beobachtung und Selbst-Erleben mit nur 1,7% Unterschied etwa gleich, aber dennoch mit jeweils über 20% Zustimmung erschreckend hoch. 3 TINAQ-Personen haben Mansplaining selbst erlebt, eine TINAQ-Person Abwertung durch Verwendung einer Verniedlichungsform.

Jedes Szenario wurde außerdem über einen Schieberegler danach beurteilt, als wie sexistisch die jeweils beschriebene Situation empfunden wird (von „gar nicht sexistisch“ bis „überaus sexistisch“). Die untenstehende Grafik zeigt die Durchschnittswerte dieser Beurteilung auf einer Skala von 0 bis 100. Das Szenario „sexuelle Objektifizierung“ wurde von den Männern als weniger sexistisch als die Szenarien „Abwertung durch Verniedlichung“ und „Abwertung auf Basis von Vorurteilen“ empfunden, während Frauen das Szenario „sexuelle Objektifizierung“ als zweitsexistischstes einstuften. Insgesamt wurden diese drei Szenarien jedoch als ähnlich sexistisch bewertet und ins obere Drittel der Skala einsortiert. Statistisch gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Einschätzungen der beiden Gruppen (W/D, M). Die vier TINAQ-Personen bewerteten die Szenarien „Abwertung durch Verniedlichung“, „Abwertung auf Basis von Vorurteilen“ und „sexuelle Objektifizierung“ als extrem sexistisch, mit Werten von jeweils knapp 100. Mansplaining und überraschenderweise auch das Kontrollszenario wurde auf der Skala mit einem durchschnittlichen Wert von etwa 50 eingestuft.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mansplaining als weniger sexistisch empfunden wird, diese Form des Sexismus jedoch häufig beobachtet und erlebt wird. Abwertung durch Verniedlichungen, Abwertungen auf Basis von Vorurteilen und sexuelle Objektifizierung werden als stark sexistisch empfunden, sie werden aber seltener beobachtet oder erlebt.
Dass jede der vier Formen von Sexismus sowohl beobachtet als auch erlebt wird und die Zahlen zeigen, dass es sich hierbei nicht um Einzelfälle handelt, weist auf klaren Handlungsbedarf hin. Wenn der Parcours ein Ort sein soll, an dem sich Menschen jeden Geschlechts uneingeschränkt wohlfühlen können, müssen hier dringend Maßnahmen ergriffen werden.
Was habt ihr schon erlebt?
Nachdem die Teilnehmenden die verschiedenen Szenarien bewertet hatten, wurde in der Folge erfragt, welche weiteren Erfahrungen bereits gemacht wurden. Hierbei gab es 13 vorgegebene Antwortoptionen sowie ein Freitextfeld für weitere Erfahrungen, die nicht gelistet waren. Die 13 bereits zur Wahl stehenden Optionen leiteten sich aus Erfahrungen und Berichten ab, die an die DFV-Beauftragten gemeldet wurden und auf Missstände in der Community hinwiesen.
Mit dieser Frage sollte erhoben werden, welche Erfahrungen gehäuft auftreten und in welchen Bereichen somit Handlungsbedarf besteht.

Hier sind die 13 Antwortoptionen aufgelistet sowie die Kategorie „Sonstiges“ und die ebenfalls bereits bestehende Option „Habe nichts davon beobachtet/erlebt“. Angegeben ist hier wiederum, für wie viel Prozent der Befragten in den geschlechtsspezifischen Gruppen (Zusammennahme Frauen und TINAQ-Personen) dies zutrifft.
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Die Option „Keine Toilette vorhanden“ haben als einzige infrastrukturelle Option die meisten Personen ausgewählt (insgesamt 269 Nennungen).
Alle anderen Optionen bezogen sich auf Verhaltensaspekte oder auf die emotionalen Konsequenzen gewisser Verhaltensweisen. Die Verletzung der Etikette durch Männer fand dabei sehr viel Zustimmung, besonders von den männlichen Teilnehmenden. Unter den Frauen und TINAQ-Personen sticht die hohe Antwortquote von 42% bei der Aussage „Fühle mich eingeschüchtert von sportlicher Überlegenheit Anderer“ ins Auge. Sogenanntes „Macker-Verhalten oder -Sprüche“ hat über ein Drittel aller Teilnehmenden bereits erlebt.
Auch das Erleben von einer Verletzung der Etikette durch Frauen und TINAQ-Personen tritt vermehrt auf (27% W/D, 36% M).
Bei Frauen und TINAQ-Personen fällt weiterhin die Angabe zur Option „Fühle mich nicht inkludiert“ auf, die deutlich höher ausfällt als bei Männern (14% vs. 2%).
Mit 11% (W/D) und 13% (M) wurde angegeben, dass verbale sexuelle Belästigung beobachtet wurde und 12% der Frauen gaben auch an, verbale sexuelle Belästigung selbst erlebt zu haben (keine Angaben von TINAQ-Personen).
Bei der Frage nach sexistischen Inhalten in sozialen Medien oder Chatgruppen liegen die Angaben zwischen 11% und 17% und zeigen somit an, dass alle Personengruppen hier ähnliche Erfahrungen machen bzw. diese auch ähnlich wahrnehmen.
Ein Teil der Personen (11% W/D, 14% M) gibt im Gegenzug an, nichts von allen Optionen erlebt zu haben.
Alle Freitextantworten wurden, wenn möglich, entweder den bereits bestehenden Optionen zugeordnet oder unter „Sonstiges“ zusammengefasst. Unter diese Kategorie fielen 5 Eingaben, die ausschließlich von positiven Erfahrungen und/oder einer positiven Wahrnehmung der Community berichteten, die weiteren 10 Eingaben berichteten von Aspekten wie Mansplaining, sexistischem oder unangenehmen Verhalten von Spielern bis hin zu einem Fall von Stalking.
Bei der Betrachtung der Zusammenschau aller Angaben fällt auf, dass in einigen Bereichen dringend Handlungsbedarf besteht und gleichzeitig eine heterogene Wahrnehmung der Community vorliegt, da erwartungsgemäß unterschiedliche – positive wie negative – Erfahrungen gemacht werden.
Die häufigen Beobachtungen sowie das Erleben verbaler sexueller Belästigung aber auch die (zahlenmäßig weniger häufigen) Erlebnisse körperlicher sexueller Belästigung müssen innerhalb der Community klar verurteilt und dürfen nicht ignoriert oder geduldet werden. Ebenso müssen Erfahrungen im Bereich von sexistischem Verhalten im direkten Kontakt oder auch in sozialen Medien betrachtet werden. Auch die gemachten Angaben hinsichtlich eines fehlenden Gefühls von Inklusion oder dem genervten Verhalten von Spielern verdeutlichen, dass ein wichtiger Faktor dabei das persönliche Verhalten und die Einstellungen von Personen sowie die dadurch entstehende Atmosphäre darstellt.
Konkrete Maßnahmen, die dem entgegenwirken können, wurden zu einem späteren Zeitpunkt in der Umfrage erhoben und werden weiter unten erläutert.
Resümee – Sexismus und Diskriminierungserfahrungen
Die Beurteilung und Wahrnehmung der verschiedenen Szenarien durch die Teilnehmenden ergab, dass alle vier hier dargestellten Formen von Sexismus in unterschiedlichem Maße als solche beurteilt werden. Auch wurden alle sowohl beobachtet als auch selbst erlebt von der Gruppe der Frauen und TINAQ-Personen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Berichte, die zur Durchführung der Umfrage geführt haben, keine Einzelfälle sind. Folglich besteht dringender Handlungsbedarf.
Ungleiche Geschlechterverhältnisse
Was schätzt du: Wie hoch ist der Anteil von als weiblich oder divers gemeldeten Personen im Discgolf?

(tatsächlicher Wert im Dezember 2022: 0%; gleicher Wert im Dezember 2024).

(tatsächlicher Wert im Dezember 2022: 11%; gleicher Wert im Dezember 2024).
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Alle Umfrageteilnehmenden erhielten des Weiteren eine Frage, in der sie den Anteil der beim DFV als weiblich oder divers gemeldeten Personen schätzen sollten. Der Wert lag zum Ende des Jahres 2022 bei 11% weiblich gemeldeten und 0% divers gemeldeten Personen (gleiche Werte zu Ende 2024). Die Frage wurde gestellt, um den persönlichen Eindruck der Spielenden zu erheben und mit den realen Werten zu vergleichen. Zudem sollten die Teilnehmenden für die Folgefragen sensibilisiert werden.
Insgesamt zeigt sich, dass die mittleren Schätzwerte der einzelnen Geschlechtergruppen leicht über den realen Werten liegen, sich aber in ähnlichem Rahmen befinden. Die Schätzungen für als divers gemeldete Personen liegen zwischen 1% und 4% die für als weiblich gemeldete Personen zwischen 12% und 16%. Der befragte Teil der Discgolf-Community und auch bisher Nicht-Discgolf-Spielende haben also im Mittel gesehen einen guten Einblick in die tatsächlichen Verhältnisse. Damit entsprechen sich Image des Sports und Realität insofern, als dass Discgolf nicht nur tatsächlich männerdominiert ist, sondern auch so wahrgenommen wird.
Im kommenden Teil des Ergebnisberichts werden die von den Spieler:innen vermuteten Gründe für das ungleiche Geschlechterverhältnis sowie verschiedene aus den Antworten hervorgegangene Möglichkeiten zur Veränderung vorgestellt. Zusätzlich sind die Ergebnisse zur Frage aufgeschlüsselt, was die Ausübung des Sports für die Spieler:innen angenehmer machen würde. Auch die Antworten der Nicht-Spieler:innen zu den Fragen, was sie davon abhält, Discgolf zu spielen und, was ihnen beim Einstieg helfen würde, sind hier aufgeführt. Am Ende erfolgt ein Abgleich der Antworten der Spieler:innen und Nicht-Spieler:innen (siehe unten).
Was sind deiner Meinung nach die Gründe für den geringen Anteil an Personen, die als weiblich oder divers gemeldet sind?
Im Anschluss an die Schätzfrage nach dem Anteil von beim DFV als divers und weiblich gemeldeten Discgolf-Spieler:innen, die nach deren Beantwortung direkt aufgelöst wurde, hatten die Teilnehmenden, die selbst Discgolf spielen, die Möglichkeit, in Freitextfeldern ihre Gedanken zu den Gründen dieses geringen Anteils zu äußern. Die generierten Ideen sollten einerseits die Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Wahrnehmungen zwischen den Geschlechtergruppen aufzeigen, andererseits wurden aus den Antworten auch Überzeugungen der Teilnehmenden deutlich, was wiederum Aufschluss über die Community selbst gibt.
Zu dieser Frage wurden insgesamt 713 (249W, 3D, 461M) inhaltlich relevante Antworten gegeben, teils mehrere pro Person. Die gesammelten Antworten, die nach inhaltlicher Analyse 20 Kategorien zugeordnet werden konnten, sind als Vermutungen und persönliche Meinungen anzusehen. Die 9 Kategorien, denen am meisten Nennungen zugeordnet werden konnten, werden im Folgenden dargestellt.
Männerdominanz
Die am häufigsten vertretene Angabe (insg. 97) konnte dem Themengebiet Männerdominanz, Image als Männersport, Mansplaining oder Männerbund zugeordnet werden (26W, 71M). Männliche Befragte sahen dies prozentual betrachtet häufiger als Grund für den geringen Anteil an Personen, die als weiblich oder divers gemeldet sind.
Fehlende Passung
Eine weitere Überkategorie (insg. 74 Angaben, 35W, 39M) konnte mit „Fehlende Passung“ betitelt werden. Hierzu gehören infrastrukturelle Hürden wie fehlende Toiletten (s. 5.3) sowie ein nicht den Bedürfnissen entsprechendes Parcours-Design, die zu hohe Einstiegsvoraussetzungen darstellen. Aber auch die für Frauen vermehrt zu leistende Care-Arbeit sowie soziale Aspekte, wie zum Beispiel fehlende Teamstrukturen und Communitygefühl, waren hier vertreten.
Mangelnde Bekanntheit
Bei insgesamt 60 (15W, 45M) Nennungen wurden die Gründe in einer mangelnden Bekanntheit der Sportart verortet. Interessanterweise gab keine Person eine Vermutung dazu an, weshalb ein geringer Bekanntheitsgrad zu einem geringen Anteil von als weiblich und divers gemeldeten Personen führen solle. Möglich ist, dass manche Teilnehmende davon ausgehen, dass Männer im Sport „natürlicherweise“ mehr vertreten sind.
Physische Gründe, Konkurrenz
Weitere 57 (21W, 36M) Angaben konnten dem Feld „Angenommene physische Gründe (im Vergleich zu Männern)/Konkurrenz mit Männern/Spieler:innen“ zugeordnet werden. Beispielsweise wurde häufig genannt, dass es die fälschliche Annahme bei Frauen gäbe, dass viel Kraft benötigt wird, die nicht aufgebracht werden kann. Auch der Aspekt, dass bei vielen Frauen Demotivation und Konkurrenz durch Leistungsunterschiede zu Männern entstehe, besonders beim Einstieg in den Sport, war häufig enthalten. Zudem gab es aber auch Meinungen dazu, dass der geringe Anteil von Frauen damit begründet werden könne, dass eine tatsächliche geringere körperliche Leistungsfähigkeit bestehe. Alle drei hier genannten Beispielgruppen wurden sowohl von Personen mit Geschlechtsangabe männlich als auch weiblich genannt.
Fehlende Vorbilder, Medienpräsenz
Eine Argumentationslinie, die wiederum mit dem öffentlichen Bild der Sportart zu tun hat, schlugen 55 (20W, 35M) Personen ein, indem sie fehlende Vorbilder und Medienpräsenz als Ursache für den niedrigen Anteil sehen.
Sportsozialisation, gesellschaftliche und patriarchale Strukturen
In eine andere Richtung gingen die Meinungen von 46 Personen (19W, 2D, 25M), die die unterschiedliche Sportsozialisation bei den verschiedenen Geschlechtern und in Zusammenhang damit gesellschaftliche und patriarchale Strukturen als Ursache für den niedrigen Anteil sehen.
Geringe Anzahl von TINAQ-Personen in der Gesellschaft
42 Personen (10W, 32M) bezogen sich in ihrer Antwort nur auf die geringe Anzahl an als divers gemeldeten Personen. Hier wurde entweder argumentiert, dass der Anteil an TINAQ-Personen in der Bevölkerung allgemein gering ist, oder dass die Möglichkeit der Eintragung als „divers“ beim DFV nicht bekannt ist.
Würde man das erste Argument verfolgen und nach Prozentanteilen der Bevölkerung gehen, müsste es im Discgolf mehr weiblich als männlich gemeldete Personen geben und auch mehr als 0% divers gemeldete. Der Gedanke, dass die Möglichkeit der Eintragung als „divers“ nicht bekannt ist, lässt hingegen auf eine fehlende Sichtbarkeit von TINAQ-Personen in der Wahrnehmung der Frauen und Männer schließen. Weiterführend ist zu überlegen, ob die Sportart in der Öffentlichkeit ein Image als TINAQ-inklusiv besitzt.
Confidence Gap
Weitere 38 Antworten (20W, 18M) schlagen in eine ähnliche Kerbe und konnten der Kategorie „Confidence Gap“ zugeordnet werden, das heißt der Idee, dass weiblich sozialisierte Personen im Allgemeinen ein geringeres Selbstbewusstsein als männlich sozialisierte besitzen, was sich laut den Antworten der Teilnehmenden zum Bespiel in Angst vor dem Werfen oder auch in Schamgefühl äußert.
Diskriminierung, Sexismus
33 Personen (18W, 1D, 14M) benannten Diskriminierung und Sexismus als Gründe.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass unter den Teilnehmenden vielfach stereotype Annahmen vertreten werden, aber für einige Themen auch ein Bewusstsein besteht. Ausgehend von der Frage an die Umfrageteilnehmenden, was sie als Gründe für die ungleichen Geschlechterverhältnisse im Discgolf ansehen, hatten sie im Anschluss die Möglichkeit, Vorschläge für einen Ausgleich dieser Verhältnisse zu machen. Diese Vorschläge werden im Folgenden beschrieben.
Wie könnte man den Anteil an als weiblich oder divers gemeldeten Personen im Discgolf deiner Meinung nach erhöhen?
Nachdem die Spielenden nach den möglichen Gründen für den geringen Anteil befragt wurden, hatten sie Gelegenheit, ihre Ideen zur Erhöhung des Anteils an als weiblich oder divers gemeldeten Personen anzugeben. Ein sehr großer Teil der Teilnehmenden der Umfrage (99W, 4D, 247M) hatten konkrete Vorschläge hierzu. 14 Männer und 3 Frauen gaben an, keine Notwendigkeit darin zu sehen, den Anteil von als weiblich oder divers gemeldeter Personen zu erhöhen.
Die Antworten waren sehr vielfältig, sodass übergreifende Kategorien erstellt wurden, dabei werden die am häufigsten genannten Maßnahmen in den folgenden 7 Kategorien beschrieben.
Exklusive Events und Förderung
Die meisten Vorschläge gab es im Hinblick auf exklusive Veranstaltungen für die Zielgruppe Frauen/TINAQ-Personen. Insgesamt gab es hierzu zwei Vorschläge von TINAQ-Personen, 103 von Frauen und 202 von Männern.
Am häufigsten wurden reine Frauen-Turniere oder Liga-Events für Frauen und TINAQ-Personen genannt (vorgeschlagen von 20% der Frauen), gefolgt von Trainings unter dem Ausschluss von Männern, Trainingslagern oder Workshops. Gezielte Werbung für diese Personengruppe und exklusive Schnupperangebote wurden auch als geeignetes Mittel zu einer Erhöhung des Anteils genannt.
Sichtbarkeit von Frauen/TINAQ-Personen und Vorbilder
89 Vorschläge (24W, 65M) ließen sich zum Wunsch von mehr Sichtbarkeit von Frauen und TINAQ-Personen und Rollenbildern im Discgolf zusammenfassen. Beiträge gingen von lokalen Maßnahmen wie mehr Trainer:innen, Turnierdirektor:innen und Amtsträger:innen in Vereinen bis hin zu deutschland- und weltweiter Sichtbarkeit von Frauen und TINAQ-Personen in Medien und Berichterstattung zum Sport.
Nachwuchsförderung
Für Kinder und Jugendliche wurde vorgeschlagen (27W, 44M), gezielte Programme an Schulen innerhalb des Sportunterrichts oder bei Projekttagen zu initiieren. Junge Erwachsene könnten über Angebote im Hochschulsport auf Discgolf aufmerksam gemacht werden.
Allgemeine Bekanntheit erhöhen
Dies ist eine naheliegende Idee, die insgesamt 68-mal genannt wurde (17W, 51M). Eine größere Bekanntheit führt dazu, dass mehr Personen Discgolf für sich entdecken. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine gezielte Maßnahme zur Erhöhung von wenig präsenten Gruppen im Discgolf, da sich der Anteil von Frauen und TINAQ-Personen dadurch nicht unbedingt erhöhen würde.
Gemeinsame Turnierformate, inklusivere Atmosphäre und Umgebung
Als mögliche Maßnahmen in diesem Bereich wurden ein leistungsgerechtes Kursdesign, weniger kompetitive Veranstaltungen, Doubles-Events, eine familienfreundlichere und inklusivere Gemeinschaft genannt (Nennungen insgesamt 25W, 41M).
Turniere
Frauen und Männer (16W, 25M) schlugen rund um das Thema Turniere eine gleichwertige Anerkennung für die Leistung von Frauen und TINAQ-Personen vor (ideell und monetär). Es wurde der Wunsch nach mehr Startplätzen, sowie mehr Divisionen geäußert. Zumindest letzteres wird seit der Saison 2024 für die Discgolf Serie Nord, Süd und West mit der Einführung der Division W40 erprobt. Auch wurde hier explizit genannt, Veranstaltungen und auch Frauen-Flights nicht mit Angeboten für Kinder zu mischen.
Aufklärung
Besonders TINAQ-Personen wünschen sich mehr Aufklärung und dadurch mehr Toleranz und Akzeptanz für geschlechtliche Vielfalt in der Discgolf-Gemeinschaft. Aus allen Gruppen kamen Vorschläge dazu, die Sicherheit und den Schutz marginalisierter Gruppen und den allgemeinen Umgang in einem Schutzkonzept oder Community-Richtlinien festzuhalten (Nennungen: 7W, 3D, 19M).
Was würde das Discgolfen für dich angenehmer machen?
Die Personen, die Discgolf spielen, wurden zudem gefragt, was das Discgolfen für sie angenehmer machen würde. Diese Frage wurde zum einen gestellt, um blinde Flecken in Hinblick auf die Bedürfnisse der Spieler:innen aufzudecken, zum anderen sollten die Antworten mit den Ideen zur Erhöhung des Anteils an Frauen und TINAQ-Personen und den von Nicht-Spieler:innen genannten Einstiegshilfen in den Sport verglichen werden, um diese gegebenenfalls zu festigen oder zu erweitern. Dieser Vergleich erfolgt weiter unten.
Insgesamt gab es zu dieser Frage 388 (146W, 3D, 239M) Antworten, teils mehrere pro Person. Aus der Auswertung ergaben sich 6 Kategorien, die Veränderungswünsche darstellen und hier aufgeführt werden.
Verbesserung des Miteinanders in der Community
Über alle Teilnehmenden hinweg gab es hier die meisten Nennungen (27W, 61M). Alle Antworten dieser Kategorie zielten auf einen offeneren, respektvolleren Umgang miteinander sowie gegenseitige Unterstützung ab. Dies zeigte sich in Angaben allgemeinerer Art wie dem Wunsch nach respektvollerem Umgang, gegenseitigem Verständnis oder mehr Support untereinander, aber auch in spezifischen Vorschlägen wie verpflichtende Gender-Sensitivity und -Equity-Kurse für Discgolf-Vereine oder die Schulung von TDs in diesem Bereich.
Erhöhung der (geschlechtlichen) Diversität
Dieser Kategorie konnten insgesamt 47 Antworten zugeordnet werden (19W, 28M). Die Teilnehmenden sprachen sich hier zum Beispiel für eine diversere Community oder auch explizit für deutlich mehr Frauen aus. Auch eine Diversifizierung der Altersstruktur wurde vereinzelt genannt.
Verbesserte Infrastruktur/Toilette
Eine weitere Kategorie konnte aus den Angaben zum Thema Infrastruktur gebildet werden, wobei dies die zweithöchste Anzahl an Nennungen unter den Frauen ausmachte (24W, 12M). Dabei ging es fast ausschließlich konkret um den Bedarf nach Toiletten an den Kursen. Einzelne Personen sprachen sich für mehr Mülleimer oder Vereinsheime aus.
Verbesserte Angebote
Die Antworten in dieser Kategorie unterschieden sich inhaltlich zwischen Frauen, TINAQ-Personen und Männern. Die Angaben der ersten beiden Gruppen (18W, 1D) visierten überwiegend spezielle Angebote für Frauen und TINAQ-Personen an (Nennungen waren hier zum Beispiel Trainingsmöglichkeiten für Frauen und mehr Veranstaltungen für FLINTA-Personen), sprachen aber auch von Angeboten wie Crashkursen oder mehr Spaßturnieren. Die Angaben der Männer in diesem Bereich (8M) konzentrierten sich allgemein auf mehr Trainingsangebote und Turniere, insbesondere für Anfänger:innen.
Turnierbedingungen
In 27 Fällen (15W, 1D, 11M) wurden konkrete Änderungen der Turnierbedingungen angesprochen. Die meisten Angaben richteten sich dabei auf ausgewogenere Flights und bessere sowie fairere Zugänge (z.B. auf Erfahrung und Spielstärke bei Flighteinteilung achten, gleiche Preisgelder, gleiche Anerkennung der Frauenflights).
Erhöhung und Verbesserung der Parcours
Vor allem unter den Antworten der Männer gab es vermehrt Angaben, die auf mehr oder bessere Parcours abzielten (11W, 1D, 44M). Einzelne davon sprachen eine Auslegung der Parcours auf Bedürfnisse von Frauen an (z.B. Frauenabwürfe). Die übrigen Antworten gingen allgemeiner auf mehr und bessere Parcours und somit auch kürzere Anfahrtswege ein.
Einige weitere Personen gaben an, dass sie das Discgolfen bereits als angenehm empfinden (11W, 24M). Weitere 59 Angaben (10W, 49M) können der Kategorie Sonstiges zugeordnet werden. Hierzu zählen einzelne und unkonkrete Vorschläge, die keiner Kategorie zuzuordnen waren (z.B. mehr Gelegenheit, mehr Freizeit, mehr Talent haben oder auch besseres Wetter).
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die meisten Nennungen im Bereich der Verbesserung des Miteinanders in der Community lagen, was die Wichtigkeit von Maßnahmen zu diesem Thema hervorhebt.
Was hält dich davon ab bzw. was hat dich bisher davon abgehalten, Discgolf zu spielen? (nur Nicht-Spieler:innen)
Zuletzt wird noch einmal auf die Antworten der Nicht-Spieler:innen geblickt. Es werden zum einen die Antworten der Fragen aufgeführt, was diese bisher davon abhielt, den Sport auszuüben und zum anderen auf die Frage, was den Einstieg erleichtern würde.

Als wichtigster Grund, warum die befragten Nicht-Spieler:innen (noch) kein Discgolf spielten, wurde der Mangel an Interesse (8x), an Gelegenheit (6x) – zum Beispiel aufgrund eines fehlenden Parcours oder an Mitspielenden – und an Zeit (5x) genannt (s. Abb. 18). Ein augenscheinlicher Männerüberschuss hielt 2 der 20 befragten Personen vom Einstieg ins Discgolf ab. Weitere einzelne Nennungen umfassten persönliche Gründe wie körperliche Einschränkungen, Mangel an Geduld oder der Zweifel an der eigenen Leistung, sowie äußerliche Faktoren wie ein Mangel an Equipment und die empfundene Wettbewerbsorientiertheit der Sportart. Die Antworten den Nicht-Spieler:innen auf diese Frage sind insbesondere deshalb interessant, weil sie Aufschluss über die tatsächlichen Gründe für den geringen Anteil an Frauen und TINAQ-Personen geben. Ein Vergleich mit den von den Spieler:innen vermuteten Gründen für den geringen Anteil findet am Ende dieses Abschnitts statt. Noch einmal sei an dieser Stelle aber auf die geringe Teilnehmendenzahl der Nicht-Spieler:innen hingewiesen.
Was würde dir beim Einstieg helfen? (nur Nicht-Spieler:innen)

Die Nicht-Spieler:innen wurden weiterhin gefragt, was ihnen beim Einstieg in den Sport helfen würde, da die Frage nach der Erhöhung des Anteils von Frauen und TINAQ-Personen im Discgolf ja eines der Kernthemen der Umfrage darstellte. Die Antworten teilten sich auf in soziale Aspekte, die als notwendig empfunden wurden, wie zum Beispiel Mitspielende (6x), entspannte Spielgelegenheiten (2x) oder Safe Spaces für Frauen und TINAQ-Personen (2x). Des Weiteren wurden strukturelle Aspekte genannt, die den Einstieg erleichtern würden, beispielsweise Schnuppertrainings (3x), ein näherer Parcours (2x), Equipment (1x) und Erklärungstafeln auf dem Parcours (1x).
Die Frage danach, was den Nicht-Spieler:innen beim Einstieg helfen würde, ist besonders im Vergleich mit den mit den vorherigen Abschnitten interessant. In diesen wurden die Antworten der Spieler:innen ausgewertet, die gefragt wurden, wie sich der Anteil ihrer Meinung nach erhöhen ließe bzw. wie sich ihr persönliches Discgolf-Leben angenehmer gestalten würde. Die Auswertung dieses Vergleichs erfolgt im nächsten Abschnitt.
Vergleich der Antworten von Spieler:innen und Nicht-Spieler:innen
Zwei zentrale Fragestellungen der Umfrage waren, (1) was die Gründe für den geringen Anteil an Frauen und TINAQ-Personen im Discgolf sind und (2) wie sich der Anteil erhöhen lässt. Diese beiden Fragen wurden genauer untersucht (s. oben). In diesem Abschnitt werden die Antworten der Spieler:innen mit denen der Nicht-Spieler:innen verglichen.
Im Hinblick auf Frage (1) wird zunächst ein Vergleich der folgenden Abschnitte gezogen:
- Was sind deiner Meinung nach die Gründe für den geringen Anteil an Personen, die als weiblich oder divers gemeldet sind? (nur Spieler:innen)
- Was hält dich davon ab bzw. was hat dich bisher davon abgehalten, Discgolf zu spielen? (nur Nicht-Spieler:innen)
Einige der von den Nicht-Spieler:innen genannten Gründe, warum sie bisher noch kein Discgolf spielen, decken sich mit den von den Spieler:innen geäußerten Vermutungen. So scheinen Männerdominanz, fehlende Zeit z.B. durch Care-Arbeit, die Konkurrenz unter den Spielenden sowie ein gewisser Zweifel an der eigenen Leistung tatsächlich abschreckende Faktoren zu sein, die Frauen und TINAQ-Personen den Einstieg in den Sport erschweren. Andere von den Spieler:innen vermutete Gründe wie die mangelnde Bekanntheit des Sports und fehlende Vorbilder, eine unterschiedliche Sportsozialisation oder die Existenz von Diskriminierung waren in den Antworten der Nicht-Spieler:innen nicht enthalten. Aufgrund der geringen Anzahl der Nicht-Spieler:innen und der vielfachen Nennung dieser Aspekte von den Spieler:innen, werden die genannten Vermutungen dennoch Aufnahme in den Maßnahmen- und Zielkatalog finden, der im Folgenden vorgestellt wird.
Mit Fokus auf Frage (2) ist der Vergleich der Antworten auf folgende Umfrageitems interessant:
- Wie könnte man den Anteil an als weiblich oder divers gemeldeten Personen im Discgolf deiner Meinung nach erhöhen? (nur Spieler:innen)
- Was würde das Discgolfen für dich angenehmer machen? (nur Spieler:innen)
- Was würde dir beim Einstieg helfen? (nur Nicht-Spieler:innen)
Auch hier finden sich Parallelen zwischen den von Spieler:innen geäußerten Vorschlägen zur Erhöhung des Anteils und den von den Nicht-Spieler:innen genannten möglichen Einstiegshilfen. Besonders hervorzuheben sind dabei die zielgruppengerechte Förderung von neuen Spieler:innen, zum Beispiel durch Schnuppertrainings oder speziellen Trainingsgruppen, sowie allgemein entspanntere Spielgelegenheiten, beispielweise durch eine inklusivere Atmosphäre in der Community. Auch die Spieler:innen (W/D) nannten dies als Faktoren, die das Discgolfen für sie angenehmer machen würden. Einige der genannten Vorschläge zur Erhöhung des Anteils – nämlich bessere Turnierformate, die Erhöhung der geschlechtlichen Diversität und mehr Aufklärung – wurden von den Spieler:innen bei der Frage nach einem angenehmeren Discgolfen aufgegriffen. Nicht-Spieler:innen machten hierzu keine explizite Angabe. Im Gegensatz dazu nannten sowohl Spieler:innen als auch Nicht-Spieler:innen eine verbesserte Infrastruktur sowie mehr und bessere Kurse als Faktoren, die ihnen die Ausübung des Sports vereinfachen würde.
Resümee – Ungleiche Geschlechterverhältnisse
Die Befragten lieferten eine realistische (wenn auch nicht akkurate) Einschätzung darüber, wie viele Personen beim DFV als weiblich und als divers gemeldet sind. Image und Realität als männerdominierte Sportart entsprechen sich im Discgolf demzufolge. Als Gründe für das unausgewogene Geschlechterverhältnis wurden unter anderem Männerdominanz, die mangelnde Bekanntheit des Sports, geschlechtsspezifische physische Gründe, als unangenehm empfundenes Wettbewerbsverhalten, ein angenommener Confidence Gap bei Frauen sowie das Vorhandensein von Diskriminierung und Sexismus genannt.
Vorschläge für die Angleichung der Geschlechterverhältnisse betrafen zum Beispiel die Bekanntheit des Sports zu erhöhen, die Förderung von Junior:innen, Frauen und TINAQ-Personen voranzutreiben, eine inklusivere Atmosphäre und Willkommenskultur zu schaffen, die Sichtbarkeit von Frauen und TINAQ-Personen (auch in Vorbildfunktionen) zu erhöhen sowie durch Aufklärung für mehr Toleranz zu sorgen.
Auf die Frage hin, was das Discgolfen für die Spieler:innen angenehmer machen würde, wurde besonders die Verbesserung des Miteinander in der Community betont, doch auch Punkte wie eine bessere Infrastruktur sowie bessere Angebote und Turnierbedingungen fanden Erwähnung. Die Nicht-Spieler:innen wurden dazu befragt, was sie bisher vom Discgolfen abgehalten hat. Der Mangel an Interesse, Gelegenheiten und Zeit wurde von ihnen am häufigsten genannt. Sie gaben an, dass ihnen vor allem Mitspielende und entspannte Spielgelegenheiten (z.B. in Form von Safe Spaces), sowie strukturelle Aspekte wie beispielsweise Schnuppertrainings oder das Vorhandensein von Parcours und Equipment beim Einstieg helfen würden.
Beim Vergleich der Antworten von Spieler:innen und Nicht-Spielerinnen fiel besonders auf, dass Männerdominanz, fehlende Zeit z.B. durch Care-Arbeit, die Konkurrenz unter den Spielenden sowie ein gewisser Zweifel an der eigenen Leistung tatsächlich abschreckende Faktoren zu sein scheinen, die Frauen und TINAQ-Personen den Einstieg in den Sport erschweren. Überschneidende Angaben zum Einstieg bzw. einer Verbesserung der Spielsituation gab es von beiden Gruppen hinsichtlich einer zielgruppengerechten Förderung von neuen Spieler:innen, zum Beispiel durch Schnuppertrainings oder speziellen Trainingsgruppen, sowie allgemein entspannteren Spielgelegenheiten, beispielweise durch eine inklusivere Atmosphäre in der Community.
Aus den Umfrageergebnissen abgeleitete Maßnahmen und Ziele
Hier werden nun die Maßnahmen und Ziele vorgestellt, die sich aus den Antworten der Teilnehmenden in der gesamten Umfrage ableiten und für die Erhöhung des Anteils von Frauen und TINAQ-Personen und somit der Herstellung eines ausgewogeneren Geschlechterverhältnisses im Discgolf ergriffen werden können. Bei der Ausübung des Sports hinderliche Faktoren, gegen die aber keine strukturellen Maßnahmen ergriffen werden können, wurden hierbei außer Acht gelassen. Die zusammengeführten Maßnahmen und Ziele lassen sich 5 übergeordneten Kategorien zuteilen.
Vorbilder schaffen
Imagewandel des Sports
- Image als Männersport überarbeiten
- Image als Frauen- und TINAQ-inklusive Sportart etablieren
Schaffen neuer Vorbilder in Ergänzung zur eigenen Partnerschaft
- Erhöhung der Sichtbarkeit von Frauen und TINAQ-Personen in Medien und Berichterstattung
- mehr Trainer:innen
- mehr Turnierdirektor:innen
- mehr Amtsträger:innen
Empowerment für Frauen und TINAQ-Personen fördern
Vernetzung/Einbindung in Vereinsleben
- Gruppen als Safe Spaces fördern
- patriarchale Strukturen vermeiden
Selbstbewusstsein stärken
- Angst vor Unterschieden nehmen (z.B. Schamgefühl beim Werfen)
- Aufklärung: Discgolf kein Kraftsport
- Leistungsunterschiede kompensieren
Neue Angebote schaffen und bestehende Angebote verbessern
Angebote zur Erleichterung des Einstiegs
- gezielte Angebote an Schulen (Sportunterricht, Projekttage)
- Angebote im Hochschulsport
- Frauen-Turniere
- Liga-Events
- Trainings
- Trainingslager
- Workshops
- Schnupperkurse
- Crashkurse
- Spaßturniere
- geeignete Teamstrukturen schaffen
Angebote bei Turnieren
- mehr Startplätze
- mehr Divisionen
- familienfreundlichere Angebote
- bedürfnisorientiertes Kursdesign
- keine Mischung von Frauen- und Junior-Events oder -Flights
- auf ausgewogenere Flighteinteilung achten (Beachtung von Erfahrung und Spielstärke)
- Leistung von Frauen- und TINAQ-Personen gleichwertig anerkennen (ideell und monetär)
- gezielte Werbung für spezielle Angebote
Infrastruktur verbessern
Parcours
- bedürfnisorientierte Parcours-Designs anbieten
- bessere Erklärungstafeln zur Verfügung stellen
- mehr Toiletten
- mehr Mülleimer
- mehr Vereinsheime
Vereine
- familienfreundlichere Angebote schaffen
- Equipment zur Verfügung stellen
- Trainings-Buddies vermitteln
Communitygefühl und Anti-Diskriminierung stärken
Ermöglichung gegenseitiger Unterstützung
- weniger kompetitive Veranstaltungen
- Doubles-Events
Schutzkonzepte oder Community-Richtlinien erarbeiten
- über geschlechtliche Vielfalt und Bedürfnisse aufklären
- mehr Toleranz und Akzeptanz schaffen
- für respektvollen Umgang sensibilisieren
- Gender-Sensitivity und -Equity-Kurse für Vorstands-/Vereinsmitglieder und TDs
- Diskriminierung verhindern (z.B. Mansplaining, sexualisierte verbale/körperliche Gewalt)
Fazit
Die Umfrage hat den Status Quo zum Befragungszeitpunkt in der Community hinsichtlich sechs Fragestellungen (s. oben) erfasst und wichtige Erkenntnisse über die Situation von Frauen und TINAQ-Personen im Discgolf hervorgebracht. Die Ergebnisse zeigen, dass der Sport nicht nur statistisch männerdominiert ist, sondern auch in seiner Außenwirkung und Struktur so wahrgenommen wird. Im Folgenden werden die Ergebnisse der Umfrage hinsichtlich der Fragestellungen knapp zusammengefasst und ein Ausblick gegeben.
Gründe zu spielen und aufzuhören
Der Einstieg in den Sport erfolgt für Frauen und TINAQ-Personen vorwiegend über soziale Kontakte, insbesondere über Partnerschaften, während Männer vielfältigere Zugangswege nannten. Dies spiegelt sich auch in der Motivation zum Dabeibleiben wider: Für Frauen und TINAQ-Personen steht das gemeinsame Hobby mit der Partnerin oder dem Partner im Vordergrund, während Männer häufiger die sportliche Herausforderung und die Faszination für den Flug der Scheibe als Motivation nennen. Frauen und TINAQ-Personen, die nicht beim Sport geblieben sind, gaben häufig Mangel an Zeit und Interesse, Verpflichtung in der Care-Arbeit sowie auch fehlenden Anschluss an andere Spieler:innen, also soziale Einbindung, an.
Probleme für Frauen und TINAQ-Personen im Discgolf
Die Umfrage zeigt verschiedene strukturelle und soziale Barrieren auf. Neben infrastrukturellen Mängeln wie fehlende Toiletten sehen sich Frauen und TINAQ-Personen mit einem hohen Wettbewerbsdruck und der Einschüchterung durch eine häufig empfundene sportliche Überlegenheit anderer konfrontiert. Hinzu kommen zeitliche Einschränkungen durch Care-Arbeit, die besonders Frauen betrifft. Die sind Faktoren, die dazu führen, dass Frauen und TINAQ-Personen seltener trainieren, an Turnieren teilnehmen und sich weniger im Vereinsleben engagieren.
Konkrete Erfahrungen mit Sexismus und wie er wahrgenommen wird
Besonders besorgniserregend sind die Ergebnisse zu sexistischen und diskriminierenden Erfahrungen. Alle untersuchten Formen von Sexismus – Mansplaining, Abwertung durch Verniedlichung und Abwertung auf Basis von Vorurteilen sowie sexuelle Objektifizierung – wurden sowohl beobachtet als auch selbst erlebt. Dabei fällt auf, dass Männer diese Verhaltensweisen häufiger beobachten als Frauen und TINAQ-Personen, während letztere sie öfter selbst erfahren. Diese Erkenntnisse weisen auf einen dringenden Handlungsbedarf hin.
Ideen zur Erhöhung des Anteils von Frauen und TINAQ-Personen im Discgolf anhand der erhobenen Bedürfnisse
Für die Beantwortung der Frage, wie der Anteil von Frauen und TINAQ-Personen im Discgolf erhöht werden kann, wurden die Ergebnisse aus den unterschiedlichen Teilbereichen der Umfrage zusammengeführt und insbesondere die Bedürfnisse von Frauen und TINAQ-Personen berücksichtigt. Es wurden Maßnahmen und Ziele in den folgenden fünf Kategorien identifiziert:
- Vorbilder schaffen
- Empowerment für Frauen und TINAQ-Personen fördern
- Neue Angebote entwickeln und bestehende verbessern
- Infrastruktur ausbauen, sowie
- Communitygefühl und Anti-Diskriminierung stärken.
An dieser Stelle sei hervorgehoben, dass die Arbeitsgruppe, die die Umfrage erstellt hat, zur Verbesserung der Situation keine singulären Maßnahmen für zielführend erachtet, sondern nur ein Zusammenspiel vieler. Es geht sowohl um die Etablierung offizieller Richtlinien auf struktureller Ebene, deren Umsetzung auf lokaler Ebene der Vereine sowie unter anderem um eine Sensibilisierung für eigenes Verhalten und das Erkennen von Handlungsmöglichkeiten auf persönlicher Ebene.
Wir rufen alle Personen der Community dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und sich im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Interessen einzubringen.
Im Prozess der Auswertung der vorliegenden Umfrage sind folgende Aspekte deutlich geworden, die bei der zukünftigen Beschäftigung mit den behandelten Thematiken beachtet werden sollten:
- Eine erneute Untersuchung der Situation in der Community zur Überprüfung des Fortschritts ist eine wichtige Folgemaßnahme.
- Die Betrachtung der Bedürfnisse von TINAQ-Personen muss genauer und fokussierter erfolgen.
- Die Analyseschwerpunkte Frauen*-Förderung und Sexismus sollten trennschärfer erhoben und betrachtet werden.
Wir bedanken uns bei allen Personen, die sich an der Umfrage beteiligt haben!
Verantwortliche und Kontakt
Verantwortliche
An der Konzeption, Umsetzung und Auswertung der Umfrage waren beteiligt:
Sandra Tietjens (Frauenbeauftragte des DFV)
Anna Finzel (Präsidentin des Brandenburgischen Frisbeesport-Verbands)
Simone Gehrer (Referentin für Mädchen und Damen der Discgolf-Abteilung des DFV seit 2022)
Sara Krieg (Vorsitzende der Hyzernauts Potsdam)
Nathali Palencia (Referentin für Mädchen und Damen der Discgolf-Abteilung des DFV bis 2022)
Danke an Lisa-Maria Keck für die Erstellung der Grafiken.
An wen kann ich mich wenden?
Zum Thema Umfrage, generellen Anliegen und Fragen:
frauen[at]discgolf.de
frauen[at]frisbeesportverband.de
Zum Thema Gender im Frisbeesport:
gender[at]frisbeesportverband.de
Mehr zur Umfrage und Auswertung (hier klicken)
Zur Einordnung der vorliegenden Ergebnisdarstellung sind folgende Limitationen zu beachten:
- Dieser Bericht stellt keine wissenschaftliche Publikation dar. Bei der Umfrage handelt es sich um ein ehrenamtliches Projekt, in das unterschiedliche Expertisen der Beteiligten eingeflossen sind – auch aus dem wissenschaftlichen und statistischen Bereich. Die AG hat bei der Erstellung der Umfrage sowie des Berichts einen hohen Anspruch verfolgt, um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen und hilfreiche Erkenntnisse zu gewinnen. Dennoch empfehlen wir, den Bericht nicht als professionelle „Studie“ zu lesen, sondern die Ergebnisse vor allem als Denk- und Diskussionsanstoß mit einem gewissen Interpretationsspielraum zu betrachten.
- In diesem Sinne wollen wir ebenfalls klarstellen, dass es sich nicht um eine repräsentative Umfrage handelt. Da die Teilnehmenden nicht zufällig ausgewählt wurden, sondern freiwillig und eigeninitiativ teilnahmen, kann es zu Stichprobenverzerrungen kommen. Das heißt, die Zahlenwerte spiegeln nicht notwendigerweise die Wahrnehmungen und Erfahrungen der gesamten deutschsprachigen Discgolfgemeinschaft wider, sondern von denjenigen Discgolfer:innen, die aus eigener Motivation heraus an der Umfrage teilgenommen haben. Des Weiteren sind die Ergebnisse für Nicht-Spieler:innen und TINAQ-Personen aufgrund der sehr kleinen Stichprobe nur bedingt aussagekräftig.
- Auch andere statistische Effekte können nicht ausgeschlossen oder im Detail untersucht werden. Beispielsweise kann der insgesamt hohe Männeranteil im Discgolf dazu führen, dass mehr Beobachtungen und Erlebnisse im Zusammenhang mit Männern genannt werden, weil insgesamt mehr Interaktionen stattfinden, an denen Männer beteiligt sind – oft sogar ausschließlich.
- Die Umfrage fokussiert lediglich die Kategorie Geschlecht. Wir weisen ausdrücklich auf die Möglichkeit der Überschneidung mit anderen Diskriminierungsformen wie beispielsweise Rassismus, Queerfeindlichkeit oder Ableismus (Behindertenfeindlichkeit) hin. Eine entsprechend komplexere Untersuchung mit einem intersektionalen Ansatz war im Rahmen dieses Projekts leider nicht möglich. Wir würden es sehr begrüßen, wenn auch diese Themen zukünftig beleuchtet werden.
- Eine weitere Lücke sehen wir im Bereich der sexualisierten Gewalt, die hier nur in Ansätzen erfasst wird. Die Umfrage behandelt hauptsächlich Alltagssexismus und sportspezifische Bedürfnisse von Frauen und TINAQ-Personen. Wir raten davon ab, aus diesem Bericht Rückschlüsse über die Verbreitung von sexualisierter Gewalt im Discgolf zu ziehen. Dies müsste gezielt und methodisch anders untersucht werden.
- Zur Transparenz weisen wir darauf hin, dass nicht alle genannten Mitwirkenden der Umfrage-AG über die gesamte Dauer des Projekts gleichmäßig beteiligt waren. Verschiedene Anteile der Mitwirkung haben diesen Bericht möglich gemacht, den wir hier als Gruppe präsentieren.