Selbst das Wetter spielte am vergangenen Samstag mit, als auf Einladung der DiscGolfer Münsterland über 80 Teilnehmer rechts und links der Ems in der westfälischen Wallfahrtsstadt Telgte ihre Scheiben in Richtung Discatcher warfen. Die Scheibenschmeißer machten es sehr spannend, denn erst auf den letzten Bahnen der Nachmittagsrunden fielen die Entscheidungen.
Am Ende jubelte der junge Lünener Kevin Konsorr (DiscGolfer Münsterland), der nach der Vormittagsrunde „nur“ auf Platz fünf der Gesamtwertung lag. Mit 57 Würfen hatte er zwar sechs unter Par gespielt, aber seine Open-Konkurrenten Jan Bäss (Drehmoment Bremen) aus Berlin, Konsorrs Vereinskamerad Torben Casser (beide 55) aus Löningen und Ralf Hüpper (Kettenjeklüngel Köln), der 56 Würfe benötigte, lagen vor ihm.
Die beste erste Runde legte aber der spätere Juniorsieger Marvin Hartmann aus Münster hin, denn er spielte eine 54er Partie, womit er exakt zehn unter Par lag.
Konsorr hatte damit seine Konkurrenten nicht im Blick, sondern im Nacken sitzen. Während der vom Frisbee-Verband für die Europameisterschaft im August in Genf nominierte Schüler auf Bahn zwei startete, durfte der Leadingflight auf Bahn eins die Nachmittagsrunde beginnen.
Langsam und stetig arbeitete sich Kevin Konsorr nach vorn. Teilweise profitierte er auch von schwächeren Bahnen seiner Konkurrenz. So rutschte der zweite EM-Teilnehmer der Münsteraner im Open-Feld, Junior Torben Casser, in Telgte durch eine 57 in Runde zwei noch vom Treppchen. Die 112 Gesamtwürfe reichten „nur“ zu Rang vier.
Stark spielte der Deutsche Vizemeister Marian Ludwig. Der Franke im Trikot der Tee-Timers Wolfenbüttel trumpfte nachmittags auf und sicherte sich in Telgte Bronze. Zweiter wurde hinter Konsorr, der insgesamt 108 Würfe benötigte, der Frisbee-Filmemacher Jan Bäss. Der Berliner Exilant benötigte 109 Würfe. Darunter war ein Ass auf der CTP-Bahn 12.
Überraschenderweise gab es gleich drei Mal ein „Hole in One“ in Telgte. Der Ü-50-Sieger Dirk Poehlke aus Meschede traf auf Bahn 13 direkt und sein Divisionspartner Bernd Rohn von den Funaten aus Hannover benötige auf Bahn 12 ebenfalls nur den ersten Wurf.
Ein paar mehr Würfe, 133 genau, benötigte Damensiegerin Antonia Faber aus Potsdam. Platz zwei ging an Sandra Meyer (137) aus Hamburg. Bei den Master-Spielern war „Hartl“ Wahrmann, Gründer und Vorsitzender der Lünen Lakers nicht zu schlagen. Er spielte zwei 60er Runden und lag damit am Abend drei Würfe vor dem Hamburger Norbert Schulz-Nemak vom Ostsee Discgolf Kellenhusen. Platz drei ging in den hohen Norden, denn mit mit 125 Würfen verwies der Flensburger Nordic-Spinners Sascha Görtz den Lakers Dirk Haase (128) auf Rang vier.
Bei den Oldies setzte sich der Sauerländer Dirk Poehlke, er gründete vergangenes Jahr die Discgolf-Abteilung des TV Bad Fredeburg, knapp mit 131 Würfen – dank des oben erwähnten Asses – gegen den Lünener Laker Ralf Winkelmann (132) durch. Platz drei ging an Josef Rippel (DiscGolfer Münsterland) aus Bergkamen. Der Vater des EM-Teilnehmers in Genf und amtierenden Junioren-Europameisters Sven Rippel benötigte 133 Würfe.
TD Franz Schröer zog bei der Siegerehrung ein rundum positives Fazit: „Der temporäre Kurs hier in Telgte ist uns immer den großen Aufwand wert. Die überwältigende Nachfrage zeigt, dass die Szene diesen Parcours sehr mag. Danken möchte ich dem GT-Gremium, dass es kurzfristig die Aufstockung auf 21 Bahnen genehmigte, denn so konnten praktisch alle Interessenten mitspielen. Kommt alle am Karnevalssamstag 2015, es ist der 15. Februar, zur 3. Telgte Open wieder in diese schöne Stadt an der Ems.“
Fotos: Werner Szybalski