30.10.2012 > Ewald Tkocz. Da stand er, der Sieger. In seinen Händen hielt er ein Pokal-Blechmonster von fast obszöner Größe, den er als Gewinner des Vorgänger-Modells auch noch selbst ausgesucht hatte. „Im Katalog sah er nicht so groß aus“, sagte Dominik Stampfer entschuldigend über den neuen Wanderpokal des Sportclubs Albuch (WSCA) und fügte gleich die nächste an: „Ich wünschte, ich könnte ihn mit Christian teilen. Er hätte ihn ebenfalls verdient.“
Bei der Siegerehrung des Putt-&-Approach-Turniers in Söhnstetten musste schließlich auch Turnierdirektor Dennis Stampfer nachfragen, wie viele Extra-Bahnen Dominik Stampfer und Christian Schmidt im Stechen benötigt hatten, um die Entscheidung herbeizuführen. Es waren drei. Und am Ende gewann der, der in Söhnstetten (fast) immer gewinnt. Ob beim Golfen am Dreikönigstag, beim Advanced-Approach-&-Putt-Turnier, bei der Vereinsmeisterschaft, dem Albuch Classic oder dem Weißwurst Doubles. Aber Dominik Stampfer spürte nur zu gut, dass er diesmal vom Pech seines an diesem Tag ebenbürtigen Vereinskollegen profitiert hatte.
Christian Schmidt im Stechen vom Pech verfolgt
Christian Schmidt nahm den für ihn unglücklichen Ausgang des Duells, ganz fairer Sportsmann, äußerlich gefasst auf. Lächerlich aufreizend war sein Putt an der kürzesten Bahn des Kurses wieder aus den Ketten herausgefallen. Doch Schmidts Mienenspiel verriet Enttäuschung.
Der Deutsche Juniorenmeister von 2008 war verdammt nah dran gewesen, dem frisch gebackenen GermanTour-Sieger eine erste Niederlage zuzufügen. Dominik Stampfer hatte sich nach den drei Vormittagsrunden mit 62 Würfen hinter dem wurfgleichen Trio Christian Schmidt, Michael Stelzer und Ted Winkelbeiner (alle 60) sogar auf Platz vier einreihen müssen.
Michael Stelzer und Ted Winkelbeiner verzocken sich in Runde vier
Michael Stelzer und Ted Winkelbeiner vergeigten jedoch ihre Chancen in der vierten Runde. Stelzer brauchte auf den neun Bahnen 22 Würfe. Das waren zwei zu viel, um die Führung zu behaupten. Winkelbeiner (24) wiederum handelte sich zum ersten Mal in seiner Karriere zwei Strafwürfe ein, weil er sich – auch noch zu seinen Ungunsten – verzählt hatte. Doch während der frustrierte Vize-Europameister von 2008, dem am Ende ein Wurf fehlte, um das Stechen zu erreichen, der Siegerehrung fern blieb, nahm es der „Tedinator“ locker: „Die Tür war offen. Aber ich habe nicht gut gespielt.“
Starker Auftritt von Andreas Kucera – Jonas Lehmann bester Junior
Hoch zufrieden war dagegen der Münchner Andreas Kucera, der mit sieben Würfen Rückstand Fünfter wurde und den Angriff von Dirk Elze (Söhnstetten) knapp abwehrte. Jonas Lehmann (Augsburg) war als Siebter bester Junior vor Maximilian Tkocz (Geislingen/8.). Harald Kucera (München) und Ewald Tkocz waren als wurfgleiche Neunte beste Grandmaster, Natalie Moßig (Reutlingen) beste Dame.
Glück mit dem Wetter nach dem Schnee-Chaos vom Samstag
Obwohl die äußeren Bedingungen bei Dauerfrost und am Nachmittag böig auffrischendem Nordost-Wind schwierig waren, hatten alle 28 Teilnehmer das Gefühl, mit dem Wetter Glück gehabt zu haben. Denn am Samstag ab 16:55 Uhr hatte der Deutsche Wetterdienst nach starken Schneefällen eine Unwetter-Warnung für den Landkreis Heidenheim herausgegeben und davor gewarnt, Auto zu fahren. Doch am Sonntag fiel keine einzige Flocke vom Himmel und hin und wieder blitzte sogar die Sonne durch die dichte Wolkendecke.
Tom Häberle wirft das einzige Turnier-Ass
Während die WSCA-Asse bei der Jagd nach Assen leer ausgingen, glückte dies an Bahn eins einem der jüngsten Spieler des Turniers, dem 13jährigen Tom Häberle aus Söhnstetten. Ebenfalls erfreulich: am Start waren acht Junioren, die mit ihren Dads bis aus Fürth, Erlangen, Augsburg und Reutlingen angereist waren. So viele wie noch nie. Langsam kommt der Discgolf-Boom auch im Südwesten an, wo doch, wie jeder weiß, die wilden Kerle wohnen, die auch bei Frost und Schnee gerne und erfolgreich mit Scheiben um sich werfen. Und diejenigen, die wegen des Wetters gekniffen haben, sind eben nur, sorry, Schönwetterspieler.
Ergebnisse unter www.wsca.de.