23.10.2012 | Michael Hamann. Da war es wieder: Zum zweiten Mal „schlebbten“ die Turnierorganisatoren ihre mittlerweile 11 selbstgebauten Körbe auf ihr tolles Gelände, um einen wunderbaren, kleinen Parcours aufzubauen, der es in sich hatte. 45 Teilnehmer hatten sich den All-Inclusive-Kurzurlaub im Fränkischen gegönnt (mit Frühbucherpreis von nur 10 Euro!) und wurden mehr als verwöhnt. Essen vom Feinsten (Chili, Salate, Kuchen), eine breite Getränkeauswahl, ausreichend Sitzplätze (auch im Toilettenbereich), und vor allem eine Spielbahn ohne den gewohnten Fangkorb welche dieses Turnier unvergessen machen wird da alleine schon die Idee einfach großartig war.
Als Bahn 12 aufgebaut standen drei leere 5-Liter Fässer Bier mit 50cm Abstand auf dem Tisch einer Biertischgarnitur. Es gab 3 Abwurfentfernungen und es galt mit maximal 6 Würfen (jeweils straffrei, wer dann nicht traf bekam eine 7 notiert) eines dieser Fässer vom Tisch zu werfen. Der erste Versuch fand aus etwa 9 Metern statt, der zweite aus etwa 7m und die letzten Versuche aus etwa 5 Metern. Das Schöne an dieser Spielbahn war die Möglichkeit eines „Asses“ unabhängig der Spielstärke, sodass letztendlich gleich 15 Spielerinnen und Spieler sich mindestens einmal eine „1“ im Scorebook eintragen durften wenn bereits der erste Versuch aus 9 Metern zum Erfolg führte. Diese „Blechbüchsenarmee“ spielte am Ende noch einen Sieger aus der eine gesponsorte Scheibe von discgolf-shop.de in Empfang nehmen durfte und Michael „Ede“ Hamann aus Rüsselsheim, dem sogar auch an der normalen Bahn 5 ein lupenreines Vorhand-Ass gelang, war der glückliche Gewinner. In dieser Runde erzielte er dann auch gemeinsam mit Martin Kunz von den Scheibensuchern den Platzrekord mit 32 Würfen (Platzpar 38).
Der Kurs hatte außer Wasser alles zu biete,n was Discgolf sportlich interessant macht und hatte mit Bahn 1 und einer Doppelinsel eine schöne „Kopfbahn“ im Angebot, bei der es hieß „Hopp oder Topp“ oder ganz überlegt mit 2 Würfen von Insel zu Insel und mit dem anschießenden Putt eine „sichere 3“ zu spielen. Wie zu erwarten waren alle Varianten auf dem Scorebook vertreten.
Am Morgen und in Runde 1 erschwerte zwar Nebel die Sicht auf den offenen Bahnen im unteren Kursbereich, jedoch zeigte sich dieser Tag (wie es sich für einen Urlaub gehört) von seiner besten Seite und einige Teilnehmer reisten von weit her an um an diesem „Schbbaas-Turnier“ dabei zu sein. Mit den Kroll-Brüdern aus dem Allgäu und Michael Lüders vom Bodensee waren auch potenzielle Favoriten ihrer Spielklassen am Start und Michael gewann auch in der Master Klasse souverän (39,39,38) nachdem er noch vor 2 Wochen in Freiburg nur ganz knapp den Sieg verpasst hatte. Auf Platz 2 kam mit Scheibensucher Arnold Meier aus Frankfurt überraschend ein Spieler mit relativ wenig Turniererfahrung und spielte einfach super konstant (42,43,42) und konnte so vor dem Lokalmatador Guido Reinhart (44,40,44) einen Wurf Vorprung ins Ziel retten.
Ganz unauffällig spielte sich in der Open- Klasse Dennis Possen ab Runde 1 ganz nach vorne und gab die Führung nicht mehr ab. Er zeigte somit seine bereits bei Insidern bekannte Klasse (z.B. mit bestehenden Kursrekord auf dem Kurs in Darmstadt) die er am Folgetag bei der Vereinsmeisterschaft der Scheibensucher natürlich auch mit dem Titel bestätigen möchte. Er konnte als einziger Spieler dreimal unter Platzpar spielen und gewann verdient die Goldmedaille mit Runden von 37,34 und 36 Würfen. Die Silbermedaille ging an den Titelverteidiger Michael „Ede“ Hamann (38,42,32) und Bronze ging an „Aku“ Kucera (43,33,38) der erst im Stechen gegen Martin Kunz bestehen konnte und der zwischenzeitlich mit der 33er Runde für den Platzrekord gesorgt hatte.
In Runde 1 zeigte mal wieder die amtierende Vizemeisterin aus Deutschland Nora Wrobel ihre Klasse und spielte mit 40 Würfen die drittbeste Runde überhaupt. Sie rzielte auch ein „Ass“ beim Büchsenwerfen und gewann souverän vor der Lokalmatadorin Sonja Scheidemantel und der Scheibensucherin „Naty“ Berkes.
Bei den Junioren spielten die Scheibensucher fast unter sich und Dominique Saloff konnte seine „leichten“ körperlichen Größenvorteile auch mit weniger Würfen belohnen (42,41,42) und belegte Platz 1 vor Tobias Henrich, der sich von Runde zu Runde steigern konnte (46,43,39) und mit 39 Würfen den Junioren Platzrekord aufstellen konnte. Nach Runde 1 lag überraschend Lukas Klingbeil mit 41 Würfen in Führung der dann aber leider mit 43 und 47 Würfen in den Folgerunden das Niveau nicht halten konnte.
Erwähnenswert sind noch die Dienste von „JD“ Michael Janske-Drost der wegen einer Verletzung nicht nur als Fahrer für seinen Sohn agierte sondern auch das „Asse- Werfen“ an Bahn 12 mit Videoaufzeichnungen festhielt.
Abschließend zu bemerken ist natürlich die große Gastfreundschaft der Ausrichter (vielen, vielen Dank an alle!), das Chili wurde z.B. von einem Geburtstagskind zubereitet und erwähnte nebenbei das eine Feier mit so vielen Menschen ja auch nicht so schlecht ist. Ein Turnier mit einem ganz tollen Flair ist zu Ende und es bleibt zu wünschen, dass es zukünftig mehr von diesen Turnieren abseits der großen Turnierserie German Tour geben wird, da hier der Spaßfaktor definitiv noch etwas mehr entfaltet werden kann und die Ergebnisse nur am Rande betrachtet werden.