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24. Berlin Open: Back to the Roots

15.6.2011 | Frank Neitzel. Am kommenden Wochenende ist es wieder einmal so weit: aus Anlass der 24. Berlin Open verwandelt sich der Volkspark Rehberge in einen veritablen Disc-Golf-Park und bietet den 90 zahlenden Teilnehmern das exklusive Erlebnis eines Disc-Golf-Turniers in der deutschen Hauptstadt.

Nach einmaligem Intermezzo im Britzer Garten kehrt die Veranstaltung damit an ihren angestammten Platz im Bezirk Mitte zurück, wo schon 1984 das erste Wall-City-Frisbee-Golf-Turnier ausgetragen wurde und wo 1987 anlässlich der zweiten Deutschen Disc-Golf-Meisterschaften die Berlin Open ihren Anfang nahmen.
Und auch in diesem Jahr setzen die Veranstalter um Turnierdirektor Skander Morgenthaler wieder auf das traditionelle Berliner Turnierrezept: ein hochkarätiges Teilnehmerfeld, internationales Flair und einen attraktiven, OB-freien Kurs (letzteres im Übrigen auch dank der in gegenseitigem Einvernehmen erfolgten Trennung vom vorjährigen Hauptsponsor OBI).

Kontinuität und Tradition auch im Helferteam

Bei so viel Tradition verwundert es nicht, dass mit Stephen Defty, Viro Schneider und George Braun die drei Hauptverantwortlichen der ersten Berlin Open immer noch an vorderster Linie mitmischen und es sich nicht nehmen lassen, einen Großteil der umfangreichen Auf- und Abbau-Arbeiten persönlich zu erledigen. Allein der Anblick, wie diese drei Veteranen der Turnier-Organisation in aller Herrgottsfrühe das Turnierzelt (immer noch das von 1987) zusammenbauen oder die nachts eingelagerten Körbe (inzwischen meist neueren Datums) wieder an ihre exakten Positionen schleppen, damit die mittlerweile deutlich jüngere Teilnehmerschar ein ungetrübtes Turniervergnügen hat, müsste das Startgeld wert sein. Leider finden sich um die frühe Tageszeit nur wenige Zuschauer für diese bemerkenswerte sportliche Ausdauerleistung.

Dessen ungeachtet ist natürlich auch der Beitrag der zahlreichen anderen Helfer zu würdigen, durch deren Einsatz die Berlin Open alljährlich erst möglich gemacht werden.

Open-Division: Rätselraten um Mister D.

Trotz der Absage von Vorjahressieger Sylvain Gouge ist die Open-Division in diesem Jahr mit etlichen Talenten bestückt und die Trauben bzw. GermanTour-Punkte dürften hier besonders hoch hängen. Berlin-Classics-Sieger Simon Lizotte stellt bei deutschen Turnieren normalerweise eine Klasse für sich dar, doch ob er sich gegen Karl-Johan Nybo behaupten kann, der mit der Empfehlung zweier exzellenter Eurotour-Starts nach Berlin kommt, muss sich noch zeigen. Hinzu kommen Kurt König, Dominik Stampfer, Mikael Birkelund (Berlin Open Sieger von 2006) oder Martin Jenny (bei den gerade absolvierten Swiss Open lediglich drei Würfe hinter Lizotte). Nicht zu vergessen natürlich die vollständig angetretene lokale Disc-Golf-Prominenz um Jan Bäss (Sieger von Eberswalde), Markus Koch (Luna-Cup-Gewinner), Robert Chris Delisle (2009 und 2010 Zweit- und Drittplatzierter in den Rehbergen), Jörg Eberts (letzter deutscher Lizotte-Bezwinger) oder die Lefties Greg Marter (Berlin Open Sieger 2004) und Victor Braun (amtierender Berlin-Brandenburger Meister), um nur einige zu nennen. Selbst der einstige Hyzernaut-Frontmann Robert Delisle Sr. hat es sich nicht nehmen lassen, sein lange angekündigtes Comeback auf die Berlin Open zu legen.

Rätselraten herrscht allerdings um die Identität des geheimnisvollen Mister D., der nach Veranstalterangaben das beste Rating aller Teilnehmer aufweisen soll und somit als eigentlicher Turnierfavorit angesehen werden muss.

Erste Spekulationen, es könnte sich bei dem Überraschungsgast um den lange verschollen geglaubten Bruder des Chicken Bob handeln, der angeblich in den USA eine gutgehende Disc-Golf-Klinik betreiben soll, wurden jedoch bereits dementiert. Aufschluss wird die breite Öffentlichkeit somit wohl erst beim Blick auf die Gruppeneinteilung der ersten Runde erhalten.

Favoritensiege erwartet bei Damen und älteren Herren

Während sich eine Prognose in der offenen Klasse in diesem Jahr als besonders schwierig erweist, geht es in den anderen Division weitaus überschaubarer zu. Nachdem Seriensiegerin Lena Brammer absagen musste und sich durch ihre Landsfrauen Rie Rasmussen und Alette Vissing vertreten lässt, ist Titelverteidigerin Susann Fischer bei den Damen wohl eindeutige Favoritin. Am ehesten ist Josi Jahn eine Überraschung zuzutrauen, zumindest ist die Berlinerin die einzige deutsche Spielerin, die in den letzten drei Jahren gegenüber der Potsdamer ‚Lizard Lady‘ bei einem größeren Turnier einmal die Nase vorn hatte.

Bei den Mastern ist der zweimalige Open-Sieger Martin Frederiksen der Spieler, den es zu schlagen gilt. Die besten Chancen dürften dafür George Braun (falls nicht von der Aufbauarbeit allzu sehr geschwächt), GT-Sieger Volker Meyer und Rehberge-Titelverteidiger Claus Rasmussen haben.

In der kombinierten Grandmaster-und-älter-Division wird Stephen Defty der Sieg wohl kaum zu nehmen sein – vorausgesetzt, das Berliner Disc-Golf-Urgestein holt sich beim Körbe-Schleppen am Morgen keine Zerrung. Als härteste Konkurrenten sollten sich Franco Puliafito, Andreas Wegener und Viro Schneider erweisen.

Informationen für Daheimgebliebene

Die wichtigsten Informationen zum Turnier finden sich auf der Turnierhomepage
https://discgolf-berlin.de/berlinopen/html/home.html

Wie im vergangenen Jahr auch, werden Manja und Nils-Ole wieder live das Neueste aus der Teilnehmerperspektive über ihren Blog

https://disc-golf.tumblr.com/

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Wer an Zwischenständen oder Aktuellem zum Turniergeschehen interessiert ist, ist herzlich eingeladen, hier mal rein zu schauen.

Die Starterliste sowie die kompletten Ergebnisse inklusive der PDGA-Ratings finden sich am Samstag- und Sonntagabend auf der PDGA-Turnierseite

https://www.pdga.com/tournament_results/65351

Ab Montag werden die Ergebnisse und die GT-Punktvergabe auch auf der GT-Online-Seite
https://gto.ec08.de/events/results/273
veröffentlicht sein.