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Berlin Classics: 23. Auflage des Turniers
im Volkspark Rehberge

17.06.2010 – Von Ewald Tkocz. Hurra, es lebt noch! Das traditionsreiche Berliner Disc Golf-Turnier erlebt vom 18. bis 20. Juni seine 23. Auflage im Volkspark Rehberge. Doch Halt! Eine einzige Ausnahme gab es: 2002 wurde das Turnier in Potsdam ausgetragen.

Doch keine Fortführung der Tradition ohne den Bruch mit ihr. Das Turnier firmiert 2010 unter dem neuen Namen „Berlin Classics“ und ist in diesem Jahr nicht Bestandteil der GermanTour. Die „Berlin Classics“ bleiben jedoch traditionell o.b.-frei und auch der Kurs wird gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verändert. Die „Berlin Open“ wiederum finden vom 10. bis 12. September erstmals im Britzer Garten statt und sind in die elf Turniere umfassende PDGA EuroTour-Serie (B-tier) eingebettet.

Dabei stand es in diesem Jahr lange auf der Kippe, ob das Turnier im Volkspark Rehberge überhaupt weitergeführt werden sollte. Denn das „alte“ Berliner Organisationsteam um George Braun, Stephen Defty, Micki Fröhlich, Frank Neitzel und Viro Schneider – in alphabetischer Reihenfolge – wollte sich ganz auf das große EuroTour-Event im Herbst im Britzer Garten konzentrieren.

„Als wir den Wechsel publik gemacht haben, haben mich wohl ein gutes Dutzend Anfragen darüber erreicht, was mit dem Turnier in den Rehbergen passieren würde und ob es die Möglichkeit gäbe, die Veranstaltung in der einen oder anderen Form fortzuführen, Hilfsangebote eingeschlossen“, erzählt Frank Neitzel. Schließlich war es Skander Morgenthaler, der sich bereit erklärte, die Organisation in die Hand zu nehmen und sich als Turnierdirektor zur Verfügung zu stellen.

TD Skander Morgenthaler: „Das Turnier hat einen sehr guten Ruf“

„Das Turnier hat einen sehr guten Ruf“, begründet Morgenthaler sein Engagement, „es wäre auch schön gewesen, die Berlin Classics mit der GermanTour zu verknüpfen.“ Doch die Berliner blitzten mit ihrem Vorschlag, den ersten der zwei Turniertage als GT-C-Turnier zu deklarieren, beim GermanTour-Gremium ab. Und ein B-Turnier, wie vom Gremium vorgeschlagen, wollten die Organisatoren nicht stemmen, zumal dies beinhaltet hätte, zum Beispiel, was die Anzahl von Startplätzen für ausländische Spieler oder die Zahl von Wildcards betrifft, sich an das GermanTour-Regelwerk zu halten.

Der Begeisterung für das Turnier tat dies jedoch keinen Abbruch. Eine Woche vor Turnierbeginn hatte Skander Morgenthaler 91 Spielern eine Zusage für einen Startplatz erteilt, darunter 30 ausländischen Disc Golfern aus sechs Ländern. Allein Dänemark stellt traditionell ein großes Kontingent. In diesem Jahr 21 Teilnehmer.

Simon Lizotte und Tony Ferro Top-Favoriten

Simon Lizotte dominierte von 2005 bis 2007 die Junioren-Konkurrenz und gewann 2009 erstmals das Turnier im Volkspark Rehberge, nachdem er 2008 hinter Toad McReynolds Zweiter gewesen war. Frank Neitzel: „Ich sehe Simon vorneweg. Aber Tony Ferro ist ein ernsthafter Konkurrent. Und hinter den beiden wird es richtig interessant mit den Delisles, Victor Braun, Greg Marter, Michael Cohrs, Jörg Eberts, Markus Koch, dem Ungarn Dani Hatvani und dem einen oder anderen Dänen.“ Doch im gleichen Atemzug schränkt „Mr. Birdie“ ein: „Aber die Berlin Open waren in ihrer Geschichte schon öfter ein ‚Favoritengrab‘.“

Tony Ferro ist, nach seinen beiden Auftritten bei den Dutch und Swiss Open zu urteilen, in hervorragender Verfassung. Bei beiden Turnieren wurde er Dritter und erspielte sich beim A-Turnier in Genf einen Startplatz für die US Disc Golf Championship in Rock Hill. In der Gesamtwertung der EuroTour liegt er nur 20 Punkte hinter dem führenden Schweden Markus Källström.

Schärfster Konkurrent für den Deutschen Vizemeister George Braun bei den Masters dürfte Michael Voglmeyer aus Nörten-Hardenberg sein. Bei den Damen ist die spannende Frage, inwieweit die Deutsche Meisterin Susann Fischer aus Potsdam der Abonnement-Siegerin Lena Brammer aus Dänemark Paroli bieten kann. Mit zwölf Teilnehmerinnen – davon acht aus Deutschland – ist es eine der größten Damen-Konkurrenzen in der Geschichte des Turniers im Volkspark Rehberge.

Im Vorjahr eines der spektakulärsten Finals der Geschichte

Im Vorjahr erlebten die zahlreichen Zuschauer eines der spektakulärsten und besten Finals der letzten Jahre. Mit Simon Lizotte und den Berlinern Robert Chris Delisle junior, Robert Delisle senior und Greg Marter sind vier der fünf Finalisten aus dem Vorjahr wieder dabei. Skander Morgenthaler: „Viele, die damals dabei waren, erinnern sich noch genau an die spektakulären Würfe der Finalisten, die knisternde Spannung und die tolle Atmosphäre.“

Live-Blogging vom Turnier

Wie schon beim Ladies Cup ist auch kommenden Berliner Turnier-Wochenende das Team des „Disc Golf-Blogs“ mit dabei. Via Kamera und Live-Blogging wird es auf www.disc-golf.tumblr.com Echtzeit-Impressionen vom Spielgeschehen geben. Interessant vor allem für Daheimgebliebene, aber auch für Teilnehmer und Publikum vor Ort. Am besten gleich den Feed abonnieren, dann verpasst man nichts.

Infos: www.discgolf-berlin.de
Bilder: www.discgolf-berlin.de, www.disc-golf.tumblr.com