News

Achte Auflage des Klassikers in Grebenstein

2.6.2010 – Von Ewald Tkocz. Bereits zum achten Mal laden Andreas Thöne und sein Organisationsteam die Disc Golf-Elite aus Deutschland nach Grebenstein ein. Die Siegerliste dieses Klassikers seit seiner Premiere 2003 liest sich wie die „Hall of Fame“ des Deutschen Disc Golf: Sie verzeichnet GermanTour-Sieger, Deutsche Meister, Europameister, Weltmeister – das Beste vom Besten.

Open:
2003: Klaus Kattwinkel
2004: Andrei Bettea (DM)
2005: Hartmut Wahrmann
2006: Michael Stelzer
2007: Jan Bäss
2008: Robert Delisle senior
2009: Simon Lizotte

Master:
2003: Markus Held
2004: Stephen Defty (DM)
2005: Dave Lizotte
2006: Stephen Deft
2007: Andreas Thöne
2008: George Braun
2009: Michael Janske-Drost

Bei den Junioren erfolgreich:
Benjamin Waldmann (2003, 2004 DM), Simon Lizotte (2005, 2007),
Christian Schmidt (2006), Yannick Stehrenberg (2008), Sven
Rippel/Dominik Stampfer (2009)

Bei den Damen erfolgreich:
Conny Held (2003, 2006), Ann-Christin Drews (2004 DM), Nora Backes
(2007), Christine Hellstern (2008)

Bei den Grandmastern erfolgreich:
Viro Schneider (2004 DM), Axel Sieburg (2006, 2007); Bill Kelton (2004
DM/SGM)

Grebenstein: eines der beliebtesten Turnier in Deutschland

Andreas Thöne beschreibt, warum das Turnier so beliebt ist und Spieler aus ganz Deutschland anlockt: „Der Kurs ist nicht besonders lang und auch nicht extrem schwer. Aber es gibt Wasser, Hügel und trickige Bahnen mit engen Schneisen im Wald. Insofern hat er alles zu bieten, was Disc Golf-Spielern Spaß macht.“ 395 Spieler waren bisher bei den sieben Turnieren seit 2003 dabei. Den Teilnehmerrekord hält immer noch die Deutsche Meisterschaft 2004 mit 73 Spielern. Über die Belegung der Startplätze muss sich der Turnierdirektor schon seit Wochen keine großen Gedanken mehr machen. Die 72 Plätze sind fast ausgebucht. Kurzentschlossene sollten sich mit der Anmeldung beeilen.

Simon und die „üblichen Verdächtigen“ – Plaue stark zu beachten

Für den Sieg 2010 kommen, so Andreas Thöne, „die üblichen Verdächtigen“ in Frage. Mit wenigen Ausnahmen (Kurt König, Frank Brügmann, Danny Stephens, Frank Hellstern) sind das dieselben Spieler, die in Rüsselsheim die ersten 20 Plätze in der Open-Klasse belegten. In Grebenstein sind dafür Stephan Kessler, „Lokalmatador“ Felix Wiegand, Hartmut Wahrmann, der Sieger von 2003, und Dave Lizotte am Start, der hier sein erstes GT-Turnier in dieser Saison spielt. Grebenstein war für Dave immer ein gutes Pflaster, gewann er doch 2005 bei den Masters und war 2004 (DM), 2007 und 2008 jeweils Zweiter.

Titelverteidiger Simon Lizotte hat die letzten vier großen Turniere (Hesselbach, Eberswalde, Dassel und Rüsselsheim) gewonnen und wird in der bei den Ostpark Open gezeigten Form kaum zu schlagen sein. Simon führt derzeit mit der Idealpunktzahl von 350 die GT-Gesamtwertung an und weiß, dass er noch beide A-Turniere in Söhnstetten und Kellenhusen sowie zwei der noch ausstehenden fünf C-Turniere spielen muss, um „Dauerbrenner“ Klaus Kattwinkel (Engelskirchen) wie im Vorjahr auf Distanz zu halten. „Lokalmatador“ Christian Plaue kann in dieser Saison nach den zuletzt gezeigten Leistungen bei der Deutschen Meisterschaft und in Rüsselsheim eine noch größere Rolle in der GermanTour spielen als im Vorjahr, als er Vierter in der Gesamtwertung war.

Kann Martin Fohlert seine ansteigende Form bestätigen?

Martin Fohlert hat bei seinen sechs Turnierauftritten bereits fleißig gepunktet und rechnet sich nach seinem zweiten Platz in der GT-Gesamtwertung 2009 in diesem Jahr reelle Chancen aus zu gewinnen. Auch die aktuelle Deutsche Disc Golf-Rangliste (DDGR) vom 23. Mai bestätigt, dass der Ulmer sich im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessert hat. Kandidaten für das Masters-Finale in Grebenstein sind Frank Buchholz, Titelverteidiger Michael Janske-Drost, Volker Meyer, Michael Voglmeyer, Michael Hamann und Jan Lückemeyer.

Tanja Höll mit aufsteigender Tendenz – GT-Führung vor Augen

„Tanja Höll mit bisher bestem Ergebnis nach Comeback weiterhin mit aufsteigender Tendenz“, kommentierte Frank Neitzel in der aktuellen DDGR den Sieg der Augsburgerin bei den Ostpark Open. In Grebenstein muss sie sich mit Alessa Schwarz, Margrit Dittmann und Maya Erdmann auseinander setzen. Mit einer ähnlich starken Vorstellung wie in Rüsselsheim wird sie die Führung in der GermanTour übernehmen und in diesem Jahr zu einer ernsthaften Konkurrentin für Titelverteidigerin Hellstern (Oberkirch), der im Vorjahr drei Turniere zum Sieg reichten.

Sven Rippel ohne Konkurrenz – Stampfer schon unter den Top Acht

Bei den Junioren braucht Titelverteidiger Sven Rippel in Grebenstein, wo er 2009 im Stechen gegen Dominik Stampfer gewann, keine Konkurrenz zu fürchten. Der Lünener hat sich in der DDGR zuletzt dreimal verbessert und bereits auf Platz 17 vorgeschoben. Er ist der einzige ernsthafte Konkurrent von Dominik Stampfer im Kampf um den Gesamtsieg der German Tour, der wahrscheinlich erst beim Saisonfinale in Kellenhusen entschieden wird.

Doch auch wenn Dominik in Rüsselsheim bei seiner Niederlage gegen Sven Rippel einen kleinen Dämpfer einstecken musste, spielt er bisher eine überragende Saison. Bei drei C-Turnieren (Waldschwimmbad Open, Söhnstetten und Ofterschwang) holte er 146,39 von 150 und bei den B-Turnieren in Hesselbach und Ostpark Open 188,25 von 200 möglichen Punkten. Damit wäre er in der GermanTour aussichtsreichster Verfolger von Simon Lizotte! In der Deutschen Disc Golf Rangliste verbesserte sich der Junioren-Meister bereits auf Platz acht.

Grandmaster: Erdmann und Ketz von Anfang an dabei

Die Grandmaster-Division ist in Grebenstein mindestens so stark besetzt wie bei der Deutschen Meisterschaft. Mit dem Deutschen Meister Andreas Wegener (Hamburg), Vizemeister Thomas Wiegand, der auf seinem Heimatkurs Mitfavorit ist, und Ewald Tkocz (Geislingen) sind die ersten Drei von Dassel am Start. Mit Manfred Ketz (Stuttgart), der zuletzt in Ofterschwang gewann, und William Erdmann (Dassel), der nur 60 Kilometer von Grebenstein entfernt wohnt, sind „Männer der ersten Stunde“ dabei. Ketz wurde beim Premierenturnier 2003 Zweiter bei den Masters hinter Markus Held und gewann 2005 bei den Grandmastern. Die Entscheidung in der GermanTour wird bei den Grandmastern in dieser Saison spannend wie lange nicht mehr.

Auch die Legends Bill Kelton (Leonberg) und Hans Behrendt (Berlin) liefern sich einen erneuten Zweikampf. Dass Bill bei den Grandmastern problemlos mithalten kann, bewies er erneut in Rüsselsheim, wo er das Finale der besten vier Grandmaster nur um einen Wurf verfehlte und Fünfter wurde.

„Seelenverwandtschaft“ zwischen Grebenstein und Rüsselsheim

Lediglich drei Wochen liegen zwischen den Ostpark und Grebenstein Open. Die zeitliche Nähe der beiden B-Turniere läßt jedoch auch einige interessante Parallelen auf dem Weg erkennen, Disc Golf als Sportart in beiden Orten zu verankern. Wie in Rüsselsheim reichen die Anfänge auch in Grebenstein bis in die Mitte der 80er Jahre zurück. 1984/5 spielten Andreas Thöne, Dirk Hansen und René Helmholz regelmäßig in den Schulpausen an der Albert-Schweitzer-Schule in Hofgeismar Disc Golf, von den Klassenkameraden belächelt.

Wie in Rüsselsheim ruhte der Impuls viele Jahre, ehe die einstigen Schulkameraden ihn 2001 bei einer Grill-Party wieder entdeckten. Nach der Premiere auf dem Sensenstein 2002 ging es – wie in Rüsselsheim 2005 – dann ganz schnell. 2003 folgte das erste Turnier in Grebenstein, bereits ein Jahr später erhielt Grebenstein den Zuschlag für die Deutsche Meisterschaft. Auch die Zahl der Mitglieder stieg in beiden Orten mit der festen Installierung eines Kurses sprunghaft an. Für Andreas Thöne sind diese Parallelen nicht weiter verwunderlich. „Es gibt eine Seelenverwandtschaft zwischen Rüsselsheim und Grebenstein“, erklärt er verschmitzt.

Vierwöchige WM-Pause nach Grebenstein in der GermanTour

Die 8. TuSpo Grebenstein Open stellen in mehrfacher Hinsicht einen Einschnitt dar. Als zehntes von 21 Turnieren markieren sie bereits die Halbzeit in der GermanTour 2009/2010. Erste Trends, wohin die Entwicklung in den einzelnen Divisionen geht, zeichnen sich, wie oben skizziert, bereits deutlich ab. Nach Grebenstein legt die GermanTour eine WM-Pause ein, ehe sie mit den beiden C-Turnieren in Meinerzhagen und im Wental am 10. und 11. Juli wieder Tempo aufnimmt.