Grandioses Wetter ließen die Teilnehmer der zweiten Auflage der Rennbahnpark Open in Neuss vor Freude juchzen, oder war es doch das erfrischende Nass der Sonderhindernis-Bahn? An der vorletzten Bahn hatten die Mitglieder des Discgolf Niederrhein e.V. den Zielkorb in ein Planschbecken gestellt, was bei strahlendem Sonnenschein von den TurnierteilnehmerInnen sehr begrüßt wurde.
Neben diesem kleinen Wasserhindernis, der mit Gummienten dekoriert war, war eine andere Bahn ein deutlich anderes Kaliber. Beim Teich an den Grillplätzen des Rennbahnparkes galt es, einen 80-Meter-Wurf hinzulegen, sonst wartete ein eigens engagierter Taucher auf seinen Einsatz. Deshalb gingen an dieser Bahn keine Scheiben verlustig, dafür andernorts. Gerade die Hecken erwiesen sich als wahre „Scheibenfresser“.
Mit zunehmender Turnierdauer stieg nicht nur die Hitze, sondern auch die Ausgelassenheit. Diese gipfelte an der Schlussbahn, die temporär vor dem neuen Wetthallengebäude angelegt war. Der sogenannte „Leading Flight“, also die besten Spieler des Turnieres, überwarfen in spektakulärem Hyzer das Gebäude – ein Ahhh-Genuss für die staunenden Zuschauer. Einzig der Vorjahressieger Ralf Hüpper vom „Kettenjeklüngel“ (Köln) benötigte zwei Versuche. Diesen Fauxpas nutzte der bis dahin Drittplatzierte Christian Plaue aus Grebenstein, um mit ihm gleichzuziehen und sich mit den zweiten Platz zu sichern.
Die Region würdig vertreten hatte der Vorjahreszweite Simon Kopetsch (Kettenjeklüngel), er wurde Vierter. Ganz oben auf dem Siegertreppchen landete der Spieler, der sich als Letzter zum Turnier anmeldete. Gewinner der Herzen und des Turniers wurde Nikolai Tsouloukidse. Der gebürtiger Berliner, der derzeit in Hannover studiert, rutschte erst zwei Tage vor dem Turnier noch ins Starterfeld. Mit 178 Würfen auf insgesamt 66 Bahnen legte der Medizinstudent eine souveräne Leistung hin. Mit 9 Wurf Vorsprung ging er ins Open-Finale und gab keinen Wurf mehr ab.
Das vollbesetzte Teilnehmerfeld wies nicht nur 40 Open-Spieler auf, sondern war in allen anderen Divisionen ebenfalls hervorragend besetzt – sozusagen fast paritätisch die Verteilung in den Altersklassen. Der jüngste Teilnehmer, ein Spieler der Scheibensucher aus Rüsselsheim, zählte gerade einmal 12 Lenze. Ein mit ihm angereister Vereinskamerad war der älteste Teilnehmer. Mit 74 Jahren startete er in der Legend-Division – das ist doch wahrlich legendär!
Ein Drittel des Startfeldes waren Spieler über 40, die in insgesamt 4 Divisionen antraten. Die 50+-Klasse, die Grandmaster, stellten 12 Spieler. Nur ein Spieler weniger war es in der Klasse 40+ und ein einzelner Spieler war als Senior-Grandmaster (60+) gemeldet.
Last not least, sonst immer im Vortritt, die Damen: Fünf Teilnehmerinnen zeigten, dass man auch mit ihnen rechnen muss. In der dritten Runde schoss sich Nathalie Berkes (Bad Breisig) mit einem Ass (insgesamt gab es vier!) noch ins Finale. Zu mehr reichte es aber nicht mehr, dafür waren Ihre Konkurrentinnen Jutta Wenner (Unna), Wiebke Becker und allen voran Sandra Meyer einfach in zu glänzender Spiellaune.
Begeistert zeigten sich alle Teilnehmer von der Organisation und dem Ablauf der Veranstaltung. Mit dem Team der Eventlocation Wetthalle waren Profis am Werk, die die engagierten Helfer rund um den Turnierdirektor Robert Amme, gerne unterstützten, und davon profitierten alle! Ein spezieller Dank geht an Neuss Marketing, die diese Veranstaltung erst ermöglichten.
Sportlich gesponsort wurde die Veranstaltung von Discmania. Kräftige Vor-Ort-Unterstützung gab es vom „Erftschmied“ Siggi und vom Landschaftsbauer Ulrich („Tarot&Poschmann“).
Fotos: Ernst Vollmer